Haschim Aqrawi

Haschim Aqrawi

Haschim Hakim Hasan Taha 'Aqrawi (* 1926 in Akrê, Irak) war ein kurdischer Politiker im Irak. (Der Name Aqrawi ist von Aqra, einer anderen Umschrift für Akrê abgeleitet.)

Als Erziehungsinspektor in Ninawa trat Aqrawi 1951 der Demokratischen Partei Kurdistans bei, wurde 1960 ZK-Mitglied und nach der Machtübernahme durch die Baath-Partei 1963 Mustafa Barzanis Emissär beim ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser. 1964 wurde er ins Politbüro des Barzani-Flügel der DPK gewählt.

Im Rahmen der Autonomieverhandlungen wurde er 1970 von der irakischen Zentralregierung zum "Generaldirektor für Kurdische Angelegenheiten" ernannt. Im Oktober 1970 wurde er Gouverneur des nordirakischen Gouvernements Dohuk, 1974 Gouverneur von Babylon.

Im April 1974 wurde Aqrawi Minister für Kommunale Angelegenheiten im Kabinett der Zentralregierung in Bagdad, doch schon im Oktober 1974 wurde er in die Kurdische Autonome Region im Nordirak berufen. Er wurde Mitglied des Legislativrates (Regionalparlament) und Vorsitzender des Exekutivrates (Regionalregierung). 1976 wurde er ZK-Sekretär der sogenannten Neo-DPK, des proirakischen Flügels der DPK, und 1980 schließlich Generalsekretär dieser mit der Baath-Partei im Rahmen der Nationalen Progressiven Front koalierenden Blockpartei.

Ab 1977 war Aqrawi wieder Staatsminister in der Zentralregierung in Bagdad, 1980 scheiterte seine Wahl in die Nationalversammlung.

Obwohl sich auch Barzanis ältester Sohn Ubaidullah der Neo-KDP anschloß, blieb sie innerhalb der Front und innerhalb des von der Baath-Partei beherrschten Irak weitgehend bedeutungslos und erreichte niemals die Massenbasis der DPK. Nach dem Sturz des Baath-Regimes 2003 wurden die noch lebenden Parteipolitiker von US-Besatzern und ihren kurdischen Verbündeten verhaftet, die Neo-DKP damit faktisch zerschlagen.

Literatur

  • Erhard Franz: Kurden und Kurdentum - Zeitgeschichte eines Volkes und seiner Nationalbewegungen, Seite 103. Mitteilungen 30, Deutsches Orient-Institut Hamburg 1986

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Akrê — Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Autonome Region Kurdistan — Heremê Kurdistanê / Iqlĩm Kurdistãn al ‘Irāq Flagge der Region Kurdistan …   Deutsch Wikipedia

  • Demokratische Partei Kurdistans — Emblem der DPK Die Demokratische Partei Kurdistans (DPK) (kurdisch: Partîya Demokrata Kurdistanê PDK) ist eine kurdische Partei, die seit 1979 von Masud Barzani geführt wird. Die Partei besteht seit April 1946 und ist neben der Patriotischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Molla Mustafa Barzani — Mustafa Barzani Grab von Mustafa Barzani (rechts) neben seinem Sohn Idris …   Deutsch Wikipedia

  • Nationale Progressive Front — Flagge der Baath Partei Die Nationale Progressive Front (arabisch ‏الجبهة الوطنية التقدمية‎, DMG al Ǧabha al Waṭaniyya at Taqaddumiyya, französisch Front …   Deutsch Wikipedia

  • Ubaidullah Barzani — Ubaidullah Barzani, seltener auch Ubayd Allah al Barzani (* 1927 oder 1933 in Barzan, Irak; † 1980 in Bagdad, Irak) war ein kurdischer Politiker im Irak. Ubaidullah war der älteste Sohn des Molla Mustafa Barzani und somit Bruder von Idris Barzani …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”