- Archiv des Liberalismus
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Das Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach sammelt Unterlagen zur Geschichte des organisierten Liberalismus. Es erschließt neben „klassischem“ Aktenmaterial auch Druckschriften, Plakate und andere Werbemittel, dazu Fotos, Filme, Videos sowie digitale Medien. Der Schwerpunkt der Sammlungen liegt in der Zeit nach 1945; einige wenige Einzelbestände datieren aus der Weimarer Republik, ganz geringe aus dem späten 19. Jahrhundert. Insgesamt umfassen die Bestände derzeit etwa vier laufende Kilometer Akten sowie 24.000 Einheiten an audiovisuellem Material. Zum Archiv gehört auch eine Bibliothek mit circa 75.000 Büchern bzw. Druckschriften. Der weitaus größte Teil ist in analogen oder digitalen Findbüchern erschlossen und kann nach Maßgabe der Archivgesetze den Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Bestände
Den Kern der Sammlungen bildet das frühere Archiv der Bundesparteileitung der Freien Demokratischen Partei (FDP), das 1968 von der Friedrich-Naumann-Stiftung übernommen wurde. Zunächst wurden die Bestände im Thomas-Dehler-Haus in Bonn, damals zugleich Sitz der Partei und Stiftungszentrale, provisorisch verwahrt, bevor sie 1983/84 in einem Neubau an die seit 1967 bestehende Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach professionell archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Im Jahr 1991 wurde das Zentralarchiv der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) der DDR in das Gummersbacher Archiv gebracht. Es wird seitdem als Depositum der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO) betreut und erschlossen.
Weiterhin findet man in Gummersbach Unterlagen der FDP-Bundestagsfraktion, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, verschiedener liberaler Vorfeldorganisationen in Deutschland, aber auch der Liberalen Internationalen und liberaler Persönlichkeiten. Durch die Erweiterung des Archivs auf Bestände europäischer liberaler Organisationen, insbesondere der European Liberal, Democrat and Reform Party (ELDR) seit 1998, erfolgte im Jahre 2001 eine Umbenennung des „Archivs des Deutschen Liberalismus“ in „Archiv des Liberalismus“.
Im Mai 2009 konnte ein moderner Archivanbau eingeweiht werden, der neben einer erheblichen Erweiterung des Magazins auch einen neuen Benutzersaal, einen Besprechungsraum sowie neue Büros umfasst.
Vom Archiv des Liberalismus wird das seit 1989 erscheinende "Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung" redaktionell betreut. Jährlich findet ein Kolloquium zur Liberalismus-Forschung statt, auf dem der Wolf-Erich-Kellner-Preis für herausragende Arbeiten zur Geschichte und zu den geistigen Grundlagen des Liberalismus verliehen wird.
Leitung
Leiter des Archivs waren Dr. Erika Fischer (1948-1954), Dr. Friedrich Henning (1961-1982) und Dr. Monika Faßbender (1982-2010). Seit 2011 wird das Archiv von Prof. Dr. Ewald Grothe geführt. Wissenschaftlicher Referent für die Liberalismusforschung ist Dr. Jürgen Frölich.
Die Adresse lautet: Archiv des Liberalismus, Theodor-Heuss-Straße 26, 51645 Gummersbach (Ortsteil Niederseßmar), E-Mail: archiv@freiheit.org, Internet: http://www.archiv.freiheit.org
Literatur
- Faßbender, Monika: Das Archiv des Liberalismus. In: Anja Kruke/Harry Scholz (Hrsg.): Die Archive der Politischen Stiftungen in der Bundesrepublik Deutschland – ein Archivführer, Bonn 2010, S. 95-111.
- Frölich, Jürgen: Das „Archiv des Liberalismus“ in Gummersbach [2003]. Online unter: http://www.freiheit.org/files/288/Geschichte_des_Archivs_von_J.Froelich.pdf.
Weblinks
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