Armeeabteilung

Armeeabteilung

Eine Armeeabteilung bezeichnete im deutschen Militär eine Führungsinstanz etwa auf der Stufe einer Armee.

Inhaltsverzeichnis

Bildung

In Kriegszeiten war es in bestimmten Lagen erforderlich mehrere Armeekorps oder auch Reste von Truppenteilen zusammenzufassen ohne das ein Armeeoberkommando mit zugehörigen Armeetruppen und Führungsmitteln verfügbar war. Die so gebildeten Armeeabteilungen erhielten dann den Namen des Befehlshabers, des Einsatzortes oder auch nur einen Buchstaben. Im Gegensatz zu einer Korpsgruppe, welche im Allgemeinen einer Armee unterstand, wurden die Armeeabteilung direkt von einer Heeresgruppe geführt. Aufgrund der improvisierten Nachschub und Nachrichtenmittel waren die Armeeabteilungen meist kleiner als die regulären Armeen. Länger bestehende Armeeabteilungen wurden teilweise in den Rang einer Armee erhoben.

Erster Weltkrieg

Neben den „vollwertigen“ Armeen wurden „Armeeabteilungen“ als improvisierte selbständige Großverbände aus Abgaben anderer Verbände zusammengestellt. Es handelte sich dabei oft um Landwehr-Truppen. Ihre Kampfkraft war nur schwach, da sie normalerweise über wenig schwere Artillerie verfügten. Sie wurden teilweise zu vollwertigen Armeen aufgerüstet. Beispiele:

Zweiter Weltkrieg

Die Stäbe der Armeeabteilungen wurden typischerweise aus Korpskommandos zur Führung von Truppen bis zur Stärke von zwei Armeekorps gebildet. Beispiele:

  • Armee-Abteilung A (1939 Niederländische Grenze, später Grenzabschnittskommando Süd/Polen)
  • Armee-Abteilung Fretter-Pico (1942 Russland aus XXX. AK, später wieder XXX. AK)
  • Armee-Abteilung Grasser (1944 Baltikum aus A.Abt. Narwa, später A.Abt. Kleffel)
  • Armee-Abteilung Hollidt (1942/1943 Südrußland/Ukraine aus XVII. AK, später AOK 6)
  • Armee-Abteilung Kempf (1943 Ukraine aus A.Abt. Lanz, später AOK 8)
  • Armee-Abteilung Kleffel (1944 Baltikum aus A.Abt. Grasser, später AOK 25)
  • Armee-Abteilung Lanz (1943 Ukraine aus dem Stab des Deutschen Generals beim italienischen AOK 8, später A.Abt. Kempf)
  • Armee-Abteilung Lüttwitz (1945 Ruhrgebiet aus XXXXVII. PzK)
  • Armee-Abteilung Narvik (1944 Norwegen aus XIX. Gebirgs-AK)
  • Armee-Abteilung Narwa (1944 Baltikum aus Gruppe Sponheimer/LIV. AK, später A.Abt. Grasser)
  • Armee-Abteilung Samland (1945 Ostpreußen aus XXVIII. AK, später wieder XXVIII. AK)
  • Armee-Abteilung Serbien (1944 Balkan aus dem Stab des Militärbefehlshabers Südost)
  • Armee-Abteilung Zangen (1944 Italien aus LXXXVII. AK, später AOK Ligurien)

Quellen

  • Militärgeschichtliches Forschungsamt: Deutsche Militärgeschichte in 6 Bänden ISBN: 3-88199-112-3
  • Hermann Cron: Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914–1918. Berlin 1937, S. 82
  • Janusz Piekalkiewicz. Der Zweite Weltkrieg, Wien 1985

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