- Artabazos I.
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Artabazos (altpers. Rtuvazdah; griech. Αρτάβαζος; † nach 460 v. Chr.), Sohn des Pharnakes aus der Familie der Pharnakiden, war ein Heerführer unter dem persischen Großkönig Xerxes I..
Während des Perserzuges (480 v. Chr.) gegen das Bündnis freier griechischer Poleis (Hellenenbund) befehligte er die von den Parthern und Chorasmiern gestellten Truppenteile.
Nach der für die Perser 480 v. Chr. verlorenen Schlacht von Salamis begleitete er den abreisenden Xerxes I. von Thessalien aus zum Hellespont. Auf dem Rückweg von dort zum Winterlager des persischen Heeres in Thessalien und Makedonien versuchte er vergeblich 480/79 v. Chr. die aufständige Stadt Potidaia zu erobern, verlor aber dabei einen Großteil der Truppen, die zum Geleitschutz des Großkönigs abgestellt waren. Das benachbarte und ebenfalls aufständige Olynth konnte er jedoch währenddessen in seine Gewalt bringen, ließ die dortige thrakische Bevölkerung umbringen und übergab den Ort befreundeten chalkidischen Griechen.[1]
In der Überzeugung, die Perser könnten die verbündeten Griechen militärisch nicht schlagen, riet er 479 v. Chr. dem Oberbefehlshaber der persischen Truppen Mardonios unmittelbar vor der Schlacht von Plataiai, die Herrschaft über Griechenland auf diplomatischen Wege zu gewinnen. Artabazos konnte sich mit seinen Vorstellungen nicht durchsetzen und floh nach Herodot vorsätzlich während der Schlacht, in der die Perser entscheidend geschlagen wurden, mit seinen Truppen Richtung Hellespont.[2]
Im Jahr 478 v. Chr. übernahm Artabazos als Satrap die Provinz Phrygien am Hellespont mit der Residenz Daskyleion, wo er Megabates ersetzte. Im selben Jahr fungierte er als Vermittler in den Geheimverhandlungen des Pausanias mit dem Großkönig, die allerdings erfolglos verliefen, da die Hellenen davon erfuhren.[3] Letztmals wird Artabazos in den späten 460er Jahren v. Chr. genannt, als Feldherr gegen rebellierende Zyprioten und Ägypter.[4] Vermutlich hatte er sein Statthalteramt zu dieser Zeit schon an seinen Sohn Pharnabazos übergeben.
Einzelnachweise
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