Aubinger Tunnel

Aubinger Tunnel

Der Aubinger Tunnel ist ein Autobahntunnel der A 99 (Münchner Autobahnring), der dem Lärmschutz der angrenzenden Wohngebiete dient. Der Name leitet sich vom Münchner Stadtteil Aubing ab, in dem er verläuft. Mit 1956 Metern Länge ist er der längste Autobahntunnel Bayerns, hinzu kommen die beiden Einfahrtsrampen mit 200 und 300 m Länge. Er verläuft von nordöstlicher in südwestliche Richtung zwischen den Autobahnanschlussstellen München-Lochhausen im Nordosten und Germering Nord im Süden. Der fast ganz gerade verlaufende Tunnel liegt somit im Norden und Westen des alten Aubinger Ortskerns. Ein Teil der heutigen Aubinger Bebauung liegt nördlich des Tunnels.[1][2]

Der Tunnel wurde von 2002 bis 2005 gebaut. Er unterquert neben drei Straßen auch die Bahnlinien München–Augsburg sowie München–Buchloe, die jeweils an den Enden des Tunnels liegen. Zum Tunnel gehören auch ein Betriebsgebäude, zwei Pumpstationen und sechs Fluchttunnel. Insgesamt wurden 170.000 m³ Beton und 18.000 t Stahl verbaut. Ein besonderes Problem war das reichlich vorhandene Grundwasser in dieser Gegend, das im Mittel bereits 1 m unter der Oberfläche begann und in nördliche Richtung strömte. Der Tunnel wurde in offener Bauweise erstellt, mit einem Dach versehen und bis zu ein Meter hoch mit Erde bedeckt.[2]

Von der Bautechnik her lassen sich drei Abschnitte unterscheiden: Eine nördliche „Tunneltieflage“ (1150 m lang), eine zentrale Hochlage (500 m) und eine südliche Tieflage (350 m). In der zentralen Hochlage war eine Betonsohle als wasserdichter Boden nicht erforderlich, da das Grundwasser hier tief genug war. In den Tieflagen wurde hingegen eine Sohle eingebaut. Hier war die Erdbedeckung auch als Gewichtsauflage erforderlich, um den Auftrieb der nach unten wasserdichten Tunnelröhre auszugleichen. Der Tunnel vermittelt heute den Eindruck eines bepflanzten Walls mit Fahrrad- und Fußgängerweg. Im Rahmen der 1000-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung Aubings wird hier der Aubinger Geschichtspfad mit Infotafeln zu bedeutenden Ereignissen eröffnet.[2]

Die im Tunnel seit März 2008 in beiden Fahrtrichtungen betriebene fest installierte Geschwindigkeitsüberwachung erfolgt, ohne dass Autofahrer davon etwas bemerken. Die gemessenen Daten werden direkt elektronisch an die Verkehrspolizeiinspektion Fürstenfeldbruck weitergeleitet. Allein in den ersten beiden Betriebswochen wurden 2500 Verstöße registriert.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Landeshauptstadt München, Kommunalreferat, Vermessungsamt (Hrsg.): Amtlicher Stadtplan der Landeshauptstadt München. (online, abgerufen am 13. Mai 2010).
  2. a b c Dipl.-Ing. Dietmar Orwat: TUNNEL AUBING – BAYERNS LÄNGSTER AUTOBAHNTUNNEL. In: Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr AG (Hrsg.): Porr Nachrichten. Nr. 148, Wien 2005, S. 25–30 (PDF, abgerufen am 16. Mai 2010).
  3. Jenoptik AG: Aubinger und Richard-Strauss-Tunnel. (Online, abgerufen am 16. Mai 2010).
  4. Abendzeitung: Blitzgewitter im Tunnel. (Online, abgerufen am 22. Juli 2010).
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