- Auffassungsdissonanz
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Auffassungsdissonanz (auch Scheinkonsonanz) nennt man in der Harmonielehre
- alle Zusammenklänge (Intervalle oder Akkorde), die ausschließlich Konsonanzen enthalten, auf Grund ihres musikalischen Zusammenhangs jedoch als Dissonanzen empfunden werden (z. B. die Quarte als Vorhalt vor der Terz; die Sexte als Vorhalt vor der Quinte; der Quartsextakkord als Vorhalt vor einem Terzquintakkord).
- alle Klänge, die enharmonisch verwechselt zwar mit konsonanten identisch, im musikalischen Kontext jedoch als Dissonanzen gedacht sind. So ist z. B. das Intervall c-dis in der enharmonischen Verwechslung c-es eine Konsonanz (kleine Terz), doch auf Grund seines musikalischen Zusammenhanges eine Dissonanz (übermäßige Sekunde), die sich als Vorhalt in die große Terz c-e auflösen muss.
In Hugo Riemanns Funktionstheorie spielen die Auffassungsdissonanzen (dort Scheinkonsonanzen genannt) eine wichtige Rolle.
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