- Augusts Kirhenšteins
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Augusts Kirhenšteins (* 18. September 1872 Gemeinde Mazsalaca, Gouvernement Livland; † 3. November 1963 in Riga, damals Sowjetunion) war ein lettischer Mikrobiologe und Politiker. Er war 1940 für kurze Zeit lettischer Staatspräsident und vollzog den "Anschluss" an die Sowjetunion.
Leben
Kirhensteins machte 1901 seinen Abschluss am Veterinär-Institut in Tartu. Von 1902 bis 1905 arbeitete er als Veterinär in Limbaži und Valmiera. Er war in die Revolution von 1905 verwickelt und floh deshalb ins Ausland. Nach Aufenthalten in der Schweiz und Serbien kehrte er nach der Februarrevolution 1917 in seine Heimat zurück. Während der lettischen Unabhängigkeit hatte er hohe Posten bei der Universität Lettlands inne. Er gehörte zu den führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Mikrobiologie und war Mitgründer der lettischen Akademie der Wissenschaften.
1940, nach dem Einmarsch der Roten Armee in Lettland, wurde er von Kārlis Ulmanis am 20. Juni zu dessen Nachfolger als Staats- und Regierungspräsident ernannt und beantragte am 25. August die Aufnahme Lettlands in die Sowjetunion. Danach war er noch bis 1952 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der Lettischen SSR und stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR. Mit seiner Amtszeit begann auch in Lettland die in der Sowjetunion übliche Ermordung und Verschleppung von sogenannten "Volksfeinden".
Das Mikrobiologische Institut der Lettischen Akademie der Wissenschaften in Riga war lange Zeit nach Kirhenšteins benannt.
Literatur
- Eintrag in Latvijas Padomju Enciklopēdija, Riga 1984
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