Aussichtsturm Rotehornpark

Aussichtsturm Rotehornpark
Aussichtsturm Rotehornpark

Der Aussichtsturm Rotehornpark ist ein Aussichtsturm im Rotehornpark in Magdeburg und gehört zu den Wahrzeichen der Stadt.

In der Nähe der Elbe auf einer großen Elbinsel gelegen, gehört der Aussichtsturm zu den prägenden Elementen der Magdeburger Stadtsilhouette. Der Turm entstand in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Albin Müller im Zuge der Gestaltung des Areals für die Deutsche Theaterausstellung. Das Bauwerk stellt eines der wichtigsten Werke Albin Müllers dar. Mit seiner Eleganz und Funktionalität gehört der Turm zu einem bedeutenden Werk des Neuen Bauens der 1920er Jahre und zur Symbolarchitektur dieser Zeit. Die Architektur des Turms nimmt die Ideen von Glas- und Lichtarchitektur des zeitweise in Magdeburg tätigen Bruno Taut auf. Abends ist die gläserne Turmspitze farbig beleuchtet. Der Turm bildet zur unmittelbar daneben stehenden und zeitgleich entstandenen Stadthalle Magdeburg einen vertikalen Gegensatz und so etwas wie einen Campanile.

Auf quadratischem Grundriss erhebt sich der schlanke Turm als 60 Meter hohe Stahlbetonkonstruktion. Auf der Spitze ist ein Glas/Stahl-Aufbau mit einer Höhe von etwa 15 Metern errichtet. Der gläserne Aufbau diente ursprünglich als Restaurant. Aufgrund der sehr geringen Abmessungen war später ein wirtschaftlicher Gastronomiebetrieb nicht möglich. Auf den Turmschaft aus Stahlbeton befindet sich eine Aussichtsplattform. Der gläserne Aufsatz ist asymmetrisch zum Turmschaft, um die Silhouette des Turms zu beleben. An der südwestlichen Ecke des Turms befinden sich schmale Lisenen und dazwischen befindliche vertikale Lichtschlitze. Dieses auch zur nächtlichen Beleuchtung gedachte Element zieht sich fast über die gesamte Länge des Turmschafts und wird oben von einer Relieffigur bekrönt. Die monumentale, von Wilhelm Deffke geschaffene Figur stellt die auch auf dem Magdeburger Wappen befindliche Magdeburger Jungfrau dar. Wie auch in der heraldischen Darstellung trägt die Magd in der rechten erhobenen Hand einen Kranz. Markant ist die Anordnung der Fenster am Turmschaft. Kleine rechteckige Fenster im Querformat betonen die Ecken des Turms. Als Vorbilder für die Gestaltung des Aussichtsturms Rotehorn gelten der Darmstädter Hochzeitsturm von Joseph Maria Olbrich und bezüglich der Laterne das von Josef Hoffmann gestaltete Palais Stoclet in Brüssel.

Der Turm wurde im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts saniert.

Literatur

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 285
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