Bavariapark

Bavariapark
Der Bavariapark im Spätherbst
Der Bavariapark im Spätherbst

Der Bavariapark in München hat eine Fläche von 6,8 Hektar und ist ein Baudenkmal nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz. Er befindet sich hinter der der Bavaria-Statue und der Ruhmeshalle an der Theresienwiese im Stadtteil Schwanthalerhöhe (bzw. Westend). Nach der Übersiedelung der Messe nach Riem wurde das gesamte Gelände um die Parkanlage neu geplant und auch der Bavariapark wieder der Öffentlichkeit 1999 uneingeschränkt zugänglich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung

Die Parkwiese
Die Parkwiese

Zunächst hieß der Bavariapark „Theresienhain“. Er wurde zwischen 1825 und 1831 auf Veranlassung durch König Ludwig I. vor den Stadttoren Münchens durch den Hofgärtner Seitz als hainartige Parkanlage mit Eichen bepflanzt und bildete den gestalterischen und ideellen Rahmen für die Ruhmeshalle, welche nach Entwürfen von Leo von Klenze bis 1853 über der Theresienwiese gebaut wurde. Als 1850 die Bavaria-Statue eingeweiht wurde, erhielt der „Theresienhain“ seinen neuen Namen: Bavariapark. Öffentlich zugänglich wurde er aber erst 1872 – mit Spazierwegen, dem „König-Ludwigs-Hügel“ und einem seinerzeit unberührten Baumbestand.

Umwandlung in einen Ausstellungspark

Liegende Quellennymphe von Heinrich Düll u. Georg Pezold

Als die Theresienhöhe weiter erschlossen wurde, sah man ein, dass das architektonische Erscheinungsbild der Ruhmeshalle geschützt werden muss. Da das Gelände in Verbindung mit der Theresienwiese für zukünftige Großausstellungen dienen sollte, wurde der Bavariapark in den Plänen von Prof. Gabriel von Seidl in das Ausstellungsgelände eingegliedert, das mit der großen Leistungsschau „München 1908“ eingeweiht wurde. Hierzu musste das Wegesystem des Parks angepasst werden, indem neue Spazierwege hinzugefügt wurden. Darüber hinaus wurde der Baumbestand durch Neupflanzungen verjüngt. Was jedoch weitgehend erhalten blieb, war die weitläufige Parkwiese und der Ludwigshügel als Gestaltungselement. Zugleich wurde der Bavariapark aber auch durch den Bau einer Straße – den Bavariaring, der die Theresienwiese umschließt – durchschnitten.

Im Rahmen dieser Umwandlung in einen „Ausstellungspark“ wurde auch ein Figurenhain und Plastiken damaliger Münchner Künstler integriert. Hinzu kamen ein Laubengang und ein Kaskadenbrunnen. Die Veränderungen in den zwanziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts orientierten sich überwiegend am historischen Bestand, was sich in den sechziger und siebziger Jahren änderte: Von nun an spielten solche geschichtliche orientierten gartenästhetischen Überlegungen eine geringere Rolle, was dazu führte, dass Ausstattungselemente entfernt und verschiedene Figuren einen neuen Platz innerhalb des Parks bekamen.

Neugestaltung 2007/2008

Als die Messe nach Riem umzog konnte die Theresienhöhe städtebaulich neu geordnet werden. Hierbei war klar, dass der Bavariapark künftig wieder als öffentliche Grünfläche frei zugänglich sein sollte, was 1999 ermöglicht wurde. Als in den Folgejahren im Westen und Süden des Parks neue Wohn- und Bürogebäude entstanden, wurde der Park immer mehr für Erholung und Entspannung genutzt.

Die Parkwiese bietet sich heutzutage für Ballspiele und Picknick an. Auf den Rundwegen tummeln sich Jogger, Hundebesitzer und Spaziergänger und ein neu angelegter Kinderspielplatz zieht Familien an.

In den abgeschiedeneren Teilen des Parks sind sogar Naturbeobachtungen möglich, so dass hier auch Schulklassen im Rahmen ihres Naturkundeunterrichts angetroffen werden können, denn der Bavariapark gilt als wichtiges Biotop, das aufgrund seines umfangreichen Altbaumbestands viele geschützte Tierarten beheimatet.

Schließlich gab das Baureferat der Stadt München ein Entwicklungs- und Instandhaltungskonzept („Parkpflegewerk“) in Auftrag, bei dem Überlegungen zur Nachhaltigkeit im Mittelpunkt standen. Auf der Basis dieses Konzepts wurden 2007 viele Rekonstruktions- und Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei erfolgten auch überfällige Pflegeschnitte am Pflanzenbestand. Darüber hinaus wurden ca. 500 Sträucher und 36 große Bäume neu eingepflanzt. Diese Maßnahmen wurden aus der Sonderrücklage für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Theresienhöhe“ finanziert.

Weblinks

 Commons: Bavariapark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.1311411.5427

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oben ohne (Festival) — Das OBEN OHNE ist ein bekanntes deutsches Musikfestival, welches bis 2006 auf dem Königsplatz stattfand und seit 2008 auf dem Alten Messeplatz am Bavariapark stattfindet. Ziel ist es, jungen Menschen bei freiem Eintritt interessante nationale und …   Deutsch Wikipedia

  • Schwanthalerhöhe — Stadt München Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Theresienhöhe — Gebäude Park Plaza von Otto Steidle auf der Münchner Theresienhöhe Die Theresienhöhe ist ein neu geschaffener Stadtteil Münchens. Er ist Teil der Stadtbezirke Schwanthalerhöhe und Sendling. Geschichte der There …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Ebbinghaus — (* 2. Juni 1872 in Hamburg; † 1950 Schloss Neuburg am Inn) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur. Reiterin auf steigendem Pferd im Bavariapark …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Münchner Denkmäler — In München stehen folgende Denkmäler und Standbilder sowie – auszugsweise – Gedenksteine, Gedenktafeln, Plastiken und Skulpturen im öffentlichen Raum (geordnet nach Stadtteilen und weiter nach Straßen): Inhaltsverzeichnis 1 Allach 2 Altstadt 2.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Bavaria — 48.130664311.5459925 Koordinaten: 48° 7′ 50″ N, 11° 32′ 46″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Denkmäler in München — In München stehen folgende Denkmäler und Standbilder sowie auszugsweise Gedenksteine, Gedenktafeln, Plastiken und Skulpturen im öffentlichen Raum (geordnet nach Stadtteilen und weiter nach Straßen): Inhaltsverzeichnis 1 Allach 2 Altstadt 2.1… …   Deutsch Wikipedia

  • Gabriel von Seidl — Gabriel Seidl, seit 1900 Ritter von Seidl (* 9. Dezember 1848 in München; † 27. April 1913 in Bad Tölz) war ein deutscher Architekt und Vertreter des Historismus. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Roemer — (* 19. Januar 1868 in Bremen; † 25. Januar 1921 in München) war ein deutscher Bildhauer. Roemer studierte in Dresden, Berlin, Paris, Rom und Florenz. Er war ein Schüler von Adolf von Hildebrand. Zu seinen Werken gehören die Reliefs im Hauptgesims …   Deutsch Wikipedia

  • Heimeranplatz — Stadt: München Stadtbezirk: 8 Schwanthalerhöhe Geografische Lage …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”