- Heinrich Düll
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Heinrich Düll (* 19. September 1867 in München[1]; † 17. März 1956 in Frauenchiemsee[2]) war ein deutscher Bildhauer und Musiker der Prinzregentenzeit.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Düll war Sohn eines Bildhauers und Lehrers an der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Er besuchte in München zunächst die Kunstgewerbeschule, wo der Bildhauer Anton Heinrich Hess und der Architekt Leonhard Romeis zu seinen Lehrern zählten. Von 1887 bis 1892 studierte er an der Akademie der bildenden Künste u.a. bei dem Bildhauer Syrius Eberle und dem Architekten Friedrich von Thiersch.
Bereits an der Kunstgewerbeschule lernte er 1885 Georg Pezold kennen, mit dem er zeit seines Lebens befreundet war und eng zusammenarbeitete.
1894 zog Düll in den bei Künstlern und Literaten zunehmend beliebten Münchner Vorort Bogenhausen, wo er mit Pezold eine Ateliergemeinschaft in der Möhlstraße 31 hatte.
1896 bekamen Heinrich Düll, Georg Pezold und Max Heilmaier den Auftrag für ein Friedensdenkmal oberhalb der Prinzregententerrasse, nachdem ein Wettbewerb keinen Sieger ergeben hatte.[3] Grundsteinlegung für das heute als Friedensengel bekannte Werk war am 1. Mai 1896, eingeweiht wurde es am 16. Juli 1899.[3]
Düll heiratete Pauline Selmayr, deren Vater ein angesehener Grundbesitzer und bis zur Eingemeindung nach München Bürgermeister von Bogenhausen war.
Er spielte Blockflöte und trat wiederholt bei öffentlichen Konzerten und im Rundfunk auf, meist mit der von ihm 1897 mitgegründeten Bogenhauser Künstlerkapelle, die neben bayerischer Volksmusik und Arrangements klassischer Stücke die historische Aufführungspraxis alter Meister pflegte[4].
Nach schweren Kriegsschäden an der Villa in Bogenhausen verbrachte Düll seinen Lebensabend in Frauenchiemsee. Er wurde auf dem dortigen Friedhof beerdigt.
Werke
Viele der skulpturalen Werke des Künstlerduos Düll/Pezold sind heute in München im öffentlichen Raum zu besichtigen. Ihr bekanntestes Werk ist der Münchner Friedensengel.
- Friedensengel (Europaplatz, München), 1896–1899, Bronzeguss vergoldet, Kalkstein, Muschelkalkstein, Mosaik
- St. Georgi-Brunnen (im Hof des ehem. TOGAL-Werks, Ismaninger Str. 109, München), 1901
- Wolfsbrunnen (Am Kosttor, München), 1904, Bronze, Kalkstein (sog. „Treuchtlinger Marmor“), Granit
- Zwei Hanse-Koggen und allegorische, die Stadt Hamburg symbolisierende Frauengestalt „Hammonia“ als Giebelbekrönung sowie Fassadengestaltung Kaufhaus Oberpollinger (Neuhauser Straße 18, München), 1904–1905[5]
- Allegorien der vier Elemente (Max-Joseph-Brücke, München), 1906
- Allegorie des Regierungsbezirks Oberbayern an der Westfassade des Neuen Rathauses (Weinstraße, München), vor 1908[6]
- Statue des Kurfürsten Ferdinand Maria an der Südfassade des Neuen Rathauses (Marienplatz 8, München), vor 1908
- Aufsteigendes Pferd mit Reiter (Promenadeplatz 9, München), 1909–1910, Bronze
- Obelisk zu Ehren Prinzregent Luitpolds (Luitpoldpark München), 1910-1911, unterfränkischer Muschelkalk, Bronze[7]
Einzelnachweise
- ↑ Digitale Edition der Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste München 1809-1920. Matrikel 00377. Abgerufen am 23. August 2011.
- ↑ NordOstKultur München. biographien Buchstabe d. Abgerufen am 23. August 2011.
- ↑ a b Josef H. Biller, Hans-Peter Rasp: München Kunst & Kultur. München 2003, ISBN 3-7787-5125-5, S. 144.
- ↑ Bogenhausener Künstlerkapelle (1897-1939). NordOstKultur, Biographien. Abgerufen 23. August 2011.
- ↑ Josef H. Biller, Hans-Peter Rasp: München Kunst & Kultur. München 2003, ISBN 3-7787-5125-5, S. 307.
- ↑ Josef H. Biller, Hans-Peter Rasp: München Kunst & Kultur. München 2003, ISBN 3-7787-5125-5, S. 236.
- ↑ Der Luitpoldpark, 100-jähriges Bestehen im Jahr 2011 auf muenchen.de - Offizielles Stadtportal für München. Abgerufen am 29. September 2011
Literatur
- Villa Düll. NordOstKultur, Villen im Münchner Norden. Abgerufen 23. August 2011.
- Heinrich Düll (1867-1956). NordOstKultur, Biographien. Abgerufen 23. August 2011.
- Repräsentation einer illustren Gesellschaft. NordOstKultur, Biographien. Abgerufen 23. August 2011.
- Willibald Karl: Die Möhlstraße, Keine Straße wie jede andere. Münchenverlag, München 2002, ISBN 978-3927984752
Weblinks
Commons: Heinrich Düll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Heinrich Düll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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