- Calea ternifolia
-
Aztekisches Traumgras Calea ternifolia
Systematik Familie: Korbblütler (Asteraceae) Unterfamilie: Asteroideae Tribus: Heliantheae Untertribus: Galinsoginae Gattung: Calea Art: Aztekisches Traumgras Wissenschaftlicher Name Calea ternifolia Kunth. Das Traumkraut (Calea ternifolia, früher Calea zacatechichi), auch Aztekisches Traumgras oder Bitterkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zusammen mit den etwa 60 anderen Arten der Gattung ist die Pflanze im tropischen und subtropischen Amerika heimisch. Nur wenige der Arten besitzen dabei psychoaktive Eigenschaften.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Traumkraut ist eine einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 1,5 m erreicht. Die Blätter sind oval und gegenständig angeordnet. Sie weisen 3 charakteristische Rippen auf. Der Blattstiel ist 1 bis 2 cm lang. Die Blattspreite ist 1,5 bis 3,5 cm lang und 0,5 bis 1,5cm breit. Die jungen Blätter sind auf der Unterseite violett gefärbt. Die kleinen endständigen Blüten der Pflanze sind weißlich bis gelb gefärbt. Die gebogene, braune Achäne ist 1 bis 2 mm lang und besitzt einen Pappus.
Vorkommen
Das Traumkraut kommt zwischen Mexiko und Costa Rica natürlich vor. Am häufigsten sieht man das Traumkraut im mexikanischen Hochland von Oaxaca, Veracruz, Chiapas, Morelos und Jalisco, aber auch im Flachland der Halbinsel Yucatán. Gelegentlich tritt die Pflanze als Unkraut auf. Dennoch ist das Traumkraut vergleichsweise schwierig zu kultivieren, die Vermehrung erfolgt über Stecklinge.
Geschichte
Die medizinischen und psychoaktiven Wirkungen vom Traumkraut waren schon in präkolumbischer Zeit bekannt.
Botanisch beschrieben wurde es erstmals 1834. Die psychoaktiven Wirkungen wurden erst Mitte des 20. Jahrhunderts im westlichen Kulturkreis bekannt.
Inhaltsstoffe
Traumkraut enthält verschiedene Sesquiterpenlactone (Zacatechinoloid, Germacren und Caleocromen), die für den bitteren Geschmack verantwortlich sind. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavone und ein bisher nicht identifiziertes Alkaloid. Des Weiteren wurden Furanon-artige Heliangolide wie 8β-Angeloyloxy-9α-hydroxycalyculatolid in der Pflanze nachgewiesen. Noch ist nicht ausreichend erforscht, welcher Stoff für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist. Der Wirkstoff ist in Wasser und Alkohol löslich, was wässrige und alkoholische Auszüge ermöglicht.
Verwendung
Von den Chontal-Indianern aus Oaxaca wird die trauminduzierende Wirkung vom Traumkraut genutzt, um wahrsagerische Visionen zu erhalten und im Traum göttliche Botschaften zu erfahren. Sie Bezeichnen die Pflanze als thle-pela-kano, das Blatt Gottes. Nach einer Dosis von etwa 60 g stellt sich ein Gefühl der Gelassenheit und Schläfrigkeit ein. In neuerer Zeit wurde die Pflanze unter dem alten Namen, Calea zacatechi, als Rauschdroge bekannt. Die Blattdroge wird dabei als Tee konsumiert oder geraucht. Die Droge soll dabei intensive Träume hervorrufen und neben einer leichten Betäubung ein Wohlgefühl und geistige Klarheit hervorrufen.
In den Vereinigten Staaten wird Calea zacatechi nicht reguliert. Somit sind der Anbau, Besitz, Verkauf und Weitergabe ohne Lizenz erlaubt, solange es nicht als Nahrungsergänzungsmittel oder für den Konsum abgegeben wird. In Louisiana ist Calea zacatechi illegal, wenn sie für den Konsum vorgesehen ist. Explizit ausgeschlossen vom Verbot sind der Anbau, Besitz und Handel für den Landschaftsbau und für strikt dekorative Zwecke. In Polen werden seit März 2009 jegliche Pflanzenteile kontrolliert und sind illegal.[1]
Medizinisch wird es äußerlich gegen Hautschwellungen eingesetzt, innerlich gegen Fieber, Kopf- und Periodenschmerzen, außerdem als Abführmittel und bei Durchfallerkrankungen.
Pharmakologie
Die Wirkstoffe vom Aztekischen Traumgras sind als Halluzinogene eingestuft und gelten als giftig (II-III). Der genaue Wirkmechanismus der Calea-Sesquiterpenlactone ist bisher, Stand 2008, nicht aufgeklärt. Denkbar ist eine Aktivierung der GABA-Rezeptoren. Der Konsum der Droge erhöht die Reaktionszeit sowie die Häufigkeit von erinnerbaren Träumen.
Erste Hilfe
Bei einer Überdosierung sollte medizinischer Rat eingeholt werden.
Quellen
- ↑ Erowid. "Calea zacatechichi Legal Status Erowid.org. Jun 20 2006.
- Wink, Michael; Ben-Erik van Wyk; Coralie Wink, Handbuch der giftigen und psychoaktiven Pflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2008. ISBN 3-8047-2425-6
- Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
Weblinks
Commons: Calea ternifolia – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Literatur zu Calea zacatechichi in den Kew Bibliographic Databases (englisch)
- Land der Träume: Aztekisches Traumkraut – Informationen und Erfahrungsberichte
- Traumkraut. In: Erowid. (englisch)
- Abbildung
- Abbildung 2 Blüte Macro
Kategorien:- Asteroideen
- Asteroideae
- Halluzinogen
- Pflanzliche Droge
- Räucherwerk
Wikimedia Foundation.