- SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
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SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin Voller Name Sportliche Vereinigung
Blau-Weiß 1890 e. V.Gegründet 27. Juli 1927 Klubfarben Blau-Weiß Stadion Platz an der Rathausstraße Höchste Liga Bundesliga Erfolge Aufstieg in die Bundesliga 1986,
mehrfacher Berliner Meister,
Berliner Pokalsieger 1984Die SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin (offiziell: Sportliche Vereinigung Blau-Weiß 1890 e. V.) war ein deutscher Sportverein aus Berlin-Mariendorf. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre Fußballabteilung, die zweimal an der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft teilnahm und 1986 in die Fußball-Bundesliga aufstieg. Ihr inoffizieller Nachfolger, der 1992 gegründete SV Blau Weiss Berlin e.V., spielt momentan in der Berliner Bezirksliga.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als ältester Vorgänger des SpVgg Blau-Weiß wurde am 2. November 1890 der Berliner FC Vorwärts 1890 gegründet. Er brachte es auf drei märkische Meistertitel (1902, 1903, 1921), verlor 1921 erst im Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Nürnberg und brachte vier Nationalspieler hervor.
Zweiter Ursprungsverein ist der Berliner TuFC Union 1892, der am 8. Juni 1892 gegründet wurde und als größten Erfolg im Jahr 1905 durch einen 2:0-Endspielsieg über den Karlsruher FV den deutschen Meistertitel errang.
Die beiden Vereine fusionierten am 27. Juli 1927 zur Sportlichen Vereinigung Blau-Weiß 1890 Berlin. In den Jahren 1939 und 1942 gewann der Verein in der Gauliga Berlin-Brandenburg die Meisterschaft und erreichte in der Meisterschafts-Endrunde 1942 den dritten Platz. In dieser Zeit spielte u. a. Ernst Lehner für den Verein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Klub zunächst unter dem Namen SG Mariendorf wieder zugelassen und durfte 1949 wieder den alten Namen annehmen. In der Berliner Nachkriegsmeisterschaft 1946 wurde Blau-Weiß Vierter und qualifizierte sich für die Berliner Stadtliga, wo die Mannschaft von 1946 bis 1948 und von 1950 bis 1960 spielten. Danach war der Verein Gründungsmitglied der 1963 gegründeten Regionalliga Berlin (West) (als eine Staffel der zweiten Spielklasse unterhalb der Bundesliga) und spielte bis 1974 in dieser Liga.
In den 1960er Jahren war Blau-Weiß zunächst nur im Tabellenmittelfeld zu finden. Ab 1969 spielte die Mannschaft dann regelmäßig um einen der zwei vordersten Plätze mit, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga berechtigten. In der Saison 1972/73 gewann der Verein auch die Berliner Meisterschaft, wurde in der anschließenden Aufstiegsrunde aber Letzter. Nach der Einführung der Zweiten Bundesliga wurde die Regionalliga abgeschafft und die Oberliga Berlin als dritte Spielklasse gegründet. Blau-Weiß konnte die Erfolge aus den frühen 1970ern nicht wiederholen und stieg 1978 in die Landesliga ab. Nachdem 1979 der Wiederaufstieg gelang, konnte 1981 erneut die Klasse nicht gehalten werden.
Ab der Saison 1982/83 begann die erfolgreichste Ära des Klubs seit Kriegsende: Nachdem er 1983 wieder in die Berliner Oberliga aufgestiegen war, belegte Blau-Weiß dort zum Saisonende 1984 ebenfalls den ersten Platz und qualifizierte sich über die Aufstiegsrunde für die 2. Liga. Dort wurde in der Folgesaison der siebte Rang erreicht, während der Stadtrivale und ehemalige Bundesligist Hertha BSC nur 14. wurde. In der Saison 1985/86 gelang dann die Sensation: Blau-Weiß wurde Zweiter und stieg somit in die Bundesliga auf. Parallel dazu stiegen die beiden großen West-Berliner Vereine Hertha und Tennis Borussia Berlin in die Amateurliga ab.
Allerdings belegte Blau-Weiß am Ende der Saison 1986/87 nur den letzten Tabellenplatz und stieg sofort wieder ab. Somit trat man ab 1987 wieder in der zweiten Liga an. Dort belegte der Verein bis 1991 am Saisonende jeden Jahres einen einstelligen Tabellenplatz. 1991/92 musste Blau-Weiss in die Abstiegsrunde und belegte dort den an sich rettenden 4. Platz. Für die Saison 1992/93 erhielt der Verein jedoch keine Lizenz für die 2. Bundesliga.
Auflösung und Gründung eines Nachfolgers
Am 28. Juni 1992 sah sich der Verein aufgrund des Lizenzentzuges gezwungen, Konkurs anzumelden. Jedoch wurde die Traditionslinie unmittelbar durch den am 29. Juni 1992 gegründeten SV Blau Weiss Berlin e. V. fortgesetzt. Dessen 1. Männermannschaft musste in der untersten Berliner Spielklasse (C-Klasse) beginnen, schaffte es danach bis in die Landesliga, stieg aber wieder in die Bezirksliga Berlin ab.
Vereinserfolge
BFC Vorwärts 1890
- Deutscher Vize-Meister: 1921
- Berliner Meister: 1898, 1899, 1900, 1901 (im DFuCB), 1903 (im MFB), 1921 (im VBB)
BTuFC Union 1892
- Deutscher Meister: 1905
- Berliner Meister: 1905
SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
- Gaumeister Berlin-Brandenburg: 1939, 1942
- Deutscher Meister (B-Jugend): 1978/79
- Teilnahme an der 1.Bundesliga: 1986/87
Erfolgreiche Spieler
BFC Vorwärts 1890
- Walter Fritzsche, 1921 ein Länderspiel
- Georg Schumann, 1924 ein Länderspiel
- Albert Weber, 1912 drei Länderspiele
- Karl Wolter, 1912 bis 1921 drei Länderspiele
BTuFC Union 1892
- Paul Eichelmann, 1908 zwei Länderspiele
- Otto Hantschik, 1908 bis 1909 zwei Länderspiele
- Ernst Poetsch, 1908 bis 1910 drei Länderspiele
- Hans Ruch, 1925 bis 1929 drei Länderspiele (2 für Union)
SpVgg Blau-Weiß 1890 Berlin
- Thomas Adler, 100 Punktspiele und 39 Tore für BW, 19 Bundesligaspiele für Bayer Uerdingen
- Norbert Bebensee
- Dieter Brefort, stieg 1986 mit BW in die Bundesliga auf, 1983 Deutscher Meister und Europapokalsieger beim Hamburger SV
- Leo Bunk, 1983 bis 1986 Stürmer bei BW, danach 23 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart
- Horst Feilzer, 1986/87 Bundesligaspieler bei BW
- Holger Gehrke, Torwart
- Gerhard Graf, Stürmer, Stadtligameister mit TeBe, Trainer bei Hertha BSC
- Jürgen Haller, 1986/87 Bundesligaspieler bei BW, Sohn von Helmut Haller
- Johann Herberger, Großneffe von Sepp Herberger
- Alexander Kutschera
- Waldemar Ksienzyk, vierfacher DDR-Meister (BFC Dynamo), 1987 ein A-Länderspiel für die DDR
- Ernst Lehner, von 1933 bis 1941 65 Länderspiele, 10mal für BW
- Stanislav Levy, 1983 bis1988 tschechischer Nationalspieler
- Bodo Mattern, Stürmer
- Andreas Neuendorf, Jugendspieler bei BW, ab 1994 Bundesligaspieler bei Bayer Leverkusen und Hertha BSC
- Nico Pellatz, als Torwart Jugendspieler bei BW, DFB-Junioren-Pokalsieger 2004 für Hertha BSC
- Rainer Rauffmann, 1991/1992 Zweitligaspieler bei BW, später Nationalspieler für Zypern
- Karlheinz Riedle, 1986 bis 1987 bei BW, später Bundesligaspieler in Bremen und Dortmund, spielte bei Lazio Rom und FC Liverpool, 42 A-Länderspiele (16 Tore)
- Michael Schmidt, 1983 bis 1992 bei BW, 1983 Deutscher Meister und Europapokalsieger beim Hamburger SV
- René Vandereycken, ehemaliger belgischer Nationalspieler
- Rüdiger Vollborn, Junioren-Torwart bei BW, später Bundesligatorwart bei Bayer Leverkusen
- Selcuk Yula, 1986/87 bei BW, 21-facher türkischer Nationalstürmer
- Dirk Schlegel
Weblinks
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