Bahnhof Meinersdorf (Erzgeb)

Bahnhof Meinersdorf (Erzgeb)
Meinersdorf (Erzgeb)
Bahnhof Meinersdorf (Erzgeb) (Sachsen)
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Daten
Betriebsart Anschlussbahnhof (1911–1975)
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung DMS
Eröffnung 15. Oktober 1880
Lage
Ort Burkhardtsdorf
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 43′ 23,4″ N, 12° 53′ 20″ O50.7231812.88889Koordinaten: 50° 43′ 23,4″ N, 12° 53′ 20″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Sachsen

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Der Bahnhof Meinersdorf (Erzgeb) ist der heute zum Haltepunkt zurückgestufte ehemalige Bahnhof des Burkhardtsdorfer Ortsteiles Meinersdorf im Erzgebirge in Sachsen.

Geschichte

Die Haltestelle Meinersdorf, gelegen an der von der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft 1875 eröffneten Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf, wurde am 15. Oktober 1880[1] eröffnet. Zunächst umfassten die Anlagen nur drei Gleise mit fünf Weichen. 1897/98 wurde eine Bahnsteigsperre installiert.[2]

Erst mit dem Bau des am 30. September 1911 eröffneten Abschnitts Thum–Meinersdorf der Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf erlangte die Station eine verkehrliche Bedeutung als Anschlussbahnhof. Die dazu notwendigen Umbauarbeiten begannen 1908.[3] Bis 1911 entstanden ein Empfangsgebäude, ein Wirtschaftsgebäude, ein Schmalspurheizhaus, ein Kohleschuppen, eine Rollwagengrube und eine Betriebsmittelüberladerampe. Für den Güterverkehr standen ein neugebauter Güterschuppen und eine kombinierte Kopf- und Seitenladerampe zur Verfügung. Eine Umladehalle wurde erst 1913 erbaut.[4] Das einständige Heizhaus – dessen Wasserstation vom Bahnhof Herold stammte – war genau für eine Lokomotive der Baureihe IV K bemessen.

Erst in den 1930er oder 1940er Jahren wurde die Gleisanlage des Normalspurteils mit zehn Gleisen, die seit 1911 nicht verändert wurde, um ein weiteres Gleis ergänzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 wurde ein Gleis demontiert.[5]

Obwohl das Heizhaus in den letzten Betriebsjahren der Schmalspurbahn kaum noch benutzt wurde, wurde es Mitte der 1960er nochmals umgebaut.[6] Für den umfangreichen Rangierdienst der Normalspur war seit der zweiten Hälfte der 1960er Jahre eine eigene Rangierlok der Baureihe V 15 im Bahnhof stationiert.[7]

Im September 1974 wurde die Personenbeförderung auf der Schmalspurbahn eingestellt, bis zuletzt bestand aber noch ein reger Umsteigeverkehr. Großen Anteil hatte daran der Ausflugsverkehr zum Geyerschen Teich und den Greifensteinen.[8] Im Sommer 1975 wurde die Schmalspurstrecke bis zum Bahnhof Thum dem Meinersdorfer Bahnhof als Streckenrangiergleis unterstellt, allerdings fand noch bis zum Jahresende offiziell Güterverkehr auf der Schmalspurbahn statt, obwohl bereits im Frühjahr 1975 einige Schmalspurgleise im Bahnhof abgebaut wurden.[9] 1979 wurde das Heizhaus und der Kohleschuppen schließlich abgerissen.[6]

Da über den Bahnhof noch in den 1960er Jahren ein immenser Güterverkehr abgewickelt wurde, war der Bahnhof als Wagenladungsknoten vorgesehen. Obwohl ein Teil des Güterverkehrs auf ein Anschlussgleis zur örtlichen Bäuerlichen Handelsgenossenschaft entfiel, war der Bahnhof in den 1970er Jahren mit dem Verkehrsaufkommen überlastet. So versand der VEB Schaum-Chemie immer mehr Produkte über den Bahnhof, das VEB Strumpfkombinat ESDA wickelte ihren Güterverkehr ebenfalls über Meinersdorf ab und es kam nach der Einstellung des Güterverkehrs auf der Schmalspurbahn zu einem Wagenrückstau. Daneben gehörten Zugbildungen für Güterzüge zum Güterbahnhof Chemnitz-Hilbersdorf und Übergaben zu zahlreichen weiteren Bahnhöfen zum Aufgabenbereich. Wegen der fehlenden Kapazität wurde für den VEB Schaum-Chemie anfang der 1980er Jahre eine eigene Anschlussbahn gebaut, die auch von weiteren Firmen mitgenutzt wurde.[8] 1985 kam für ein Heizkraftwerk eine weitere Anschlussbahn mit eigener Seilrangieranlage hinzu.[9]

Zwar war der Bahnhof seit 1987 dem Bahnhof Thalheim (Erzgeb) unterstellt, allerdings sank erst durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Wende und dem damit verbundenen Rückgang des Verkehrs der Güterumschlag rapide. 1999 wurde der Bahnhof schließlich in einen unbesetzten Haltepunkt umgewandelt.[10]

Beim Jahrhunderthochwasser 2002, bei dem der Zugverkehr zwei Tage lang ruhte, war auch der Haltepunkt Meinersdorf von den Fluten betroffen. Von Mai 2003 bis Dezember 2004 wurde die Strecke grundlegend modernisiert, dabei wurde von von Mai bis November 2004 auch die Station grundlegend umgebaut.[11] Seitdem besteht am Haltepunkt nur noch das durchgehende Streckengleis der Normalspurbahn.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale — Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2004, S. 56.
  2. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 18.
  3. Stephan Häupel, Eberhard Schramm: Schmalspurbahnen um Thum. Verlag Kenning, Nordhorn 2002, S. 15.
  4. Stephan Häupel, Eberhard Schramm: Schmalspurbahnen um Thum. Verlag Kenning, Nordhorn 2002, S. 137 ff.
  5. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 66.
  6. a b Reiner Scheffler: Schmalspur-Heizhäuser in Sachsen. Verlag Kenning, Nordhorn 1996, S. 59.
  7. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 145.
  8. a b Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 135 ff.
  9. a b Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 68.
  10. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 70.
  11. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, S. 28 f.

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