Bahnhof Raasiku

Bahnhof Raasiku
Die Bahnsteige des Bahnhofes Raasiku
Der Wasserturm des Bahnhofes Raasiku

Der Bahnhof Raasiku ist ein Bahnhof im estnischen Ort Raasiku in der gleichnamigen Gemeinde im Kreis Harju.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verbindungen

Der Bahnhof liegt 29 km von Tallinn entfernt, die Zugfahrt dorthin dauert etwa 35 Minuten. Am Bahnhof gibt es zwei Bahnsteige, die beide 210 m lang sind. Das Gleis Richtung Westen ist mit Oberleitung versehen, der Gleiskörper Richtung Osten nicht und völlig zugewuchert. Täglich halten in Raasiku etwa 30 Personenzüge. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Tallinn-Moskau bzw. Tallinn-St. Petersburg.[1]

Den Fernreiseverkehr zwischen Tallinn und Moskau koordiniert zum Go Group gehörende AS Go Rail. Zur Zeit fahren die Reisezüge zwischen Tallinn und St. Petersburg nicht.[2]

Geschichte

Der Bahnhof wurde im Jahr 1870 im Zusammenhang mit dem Bau der Paldiski-Tallinn-Narva-Eisenbahn auf den Ländereien des Herrenhauses Kambja erbaut. Um den Bahnhof entstand später das Dorf Raasiku.

In den Jahren 1941 und 1949 wurden zahlreiche Menschen mit Zügen von Raasiku nach Russland (RSFSR) deportiert, woran ein Gedenkstein erinnert.

1942 wurden 234 Juden aus dem Raum Frankfurt am Main über Raasiku deportiert. Dort wurden Frauen, Kinder, ältere und nicht gesund wirkende Menschen selektiert, in ein Dünengebiet an der Ostsee bei Kalevi-Liiva gebracht und dort von einem estnischen Kommando erschossen.[3]

Bahnhofsgebäude

Mit dem Bahnhof wurde auch das zweistöckige Bahnhofsgebäude fertiggestellt. Es wurde im Jahr 2000 abgetragen. Der Wasserturm sowie andere Nebengebäude existieren noch.

59.36521925.177166

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Bahn-Halle +++ Eisenbahnnews und Reiseberichte +++ V 2.0 - Estland - Einblick in den Bahnbetrieb
  2. Go Rail - rahvusvaheline rongiühendus Tallinn-Moskva vahel!
  3. Birthe Kundrus, Beate Meyer: Die Deportation der Juden aus Deutschland. Wallstein Verlag, Göttingen, 2005, ISBN 3-89244-792-6 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 19. August 2010).

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