Bahnstrecke Oberscheld Hochofen–Auguststollen

Bahnstrecke Oberscheld Hochofen–Auguststollen
Oberscheld Hochofen–Auguststollen
Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 251a
Streckennummer (DB): 3724
Streckenlänge: 3,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
Dillstrecke von Siegen
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Dietzhölztalbahn von Ewersbach
Bahnhof, Station
Dillenburg
   
Dillstrecke nach Wetzlar
   
(Scheldetalbahn)
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0,0 Abzweig
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0,1 Oberscheld Hochofen (Feldbahnstrecke)
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0,5 Brunnenstraße
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Scheldetalbahn nach Wallau (Lahn)
   
2,1 L 3363
   
2,2 Handstein
   
3,2 Auguststollen

Die Bahnstrecke Oberscheld Hochofen–Auguststollen war eine Stichstrecke, die im beginnenden Bahnhofsbereich des Güterbahnhofes Oberscheld Hochofen von der Scheldetalbahn abzweigte und zum Verladebahnhof Auguststollen führte. Dort verluden mehrere Gruben Erz.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Strecke beginnt am Güterbahnhof Oberscheld Hochofen. Sie zweigte bereits am Anfang des Bahnhofsgeländes von der Scheldetalbahn ab und begann direkt mit einer Steigung. Die Strecken verliefen einige hundert Meter parallel zueinander. Nach einer Überquerung der Brückenstraße biegt die Scheldetalbahn Richtung Westen ab, die Strecke zum Auguststollen verläuft durch einen Wald. Kurz nachdem die L 3363 überquert wurde, folgte der Verladebahnhof Handstein. Direkt dahinter verlief die Strecke in einem tiefen Felsenschnitt. Bei Kilometer 3,20 wurde der Bahnhof Auguststollen erreicht.

Geschichte

Eröffnung

Die Strecke wurde am 15. Februar 1872 gleichzeitig mit einem Teilstück der Scheldetalbahn für den Güterverkehr eröffnet. Öffentlichen Personenverkehr gab es auf dieser Strecke – im Gegensatz zur Scheldetalbahn – jedoch nie. Lediglich zum Schichtwechsel fuhren Personenzüge, um die Grubenarbeiter zu transportieren. Der Güterverkehr entwickelte sich schnell. Immer mehr Gruben verluden ihre Waren an den beiden Güterbahnhöfen. Durch die Bahn kam außerdem ein wirtschaftlicher Aufschwung in die Region. Um diesen weiter zu stärken und eine durchgehende Verbindung nach Gießen und Marburg zu schaffen, wurden Planungen für eine Verlängerung nach Eisemroth an der Aar-Salzböde-Bahn aufgenommen. Die neue Strecke hätte zwar nur eine Länge von wenigen Kilometern gehabt, aber einen über 1 Kilometer langen Tunnel erfordert. Deshalb wurden die Planungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder verworfen.

Betrieb

Die Strecke wurde beinahe ausschließlich von Güterzügen befahren. Besonders zwischen 1880 und 1910 hatte sie ein erhebliches Frachtaufkommen zu verzeichnen. Es wurde vor allem Erz verladen. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Bedeutung des Güterverkehrs jedoch rapide ab, da immer mehr Gruben und Stollen stillgelegt wurden. In den 1950er Jahren gab es bereits nur noch wenige Züge. Ab 1960 ruhte der Verkehr teilweise sogar ganz.

Stilllegung

Da nach dem 2. Weltkrieg nach und nach alle Gruben geschlossen wurden und der Güterverkehr immer weniger wurde, verlor die Bahn schnell an Bedeutung. Nachdem es kaum noch Nachfrage gab und die Strecke eine Sanierung benötigt hätte, sah man keinen Sinn mehr, sie weiter zu betreiben. 1966 wurde der Verkehr komplett eingestellt und die Strecke stillgelegt. Da es außer den Gruben keine nennenswerten Güterkunden mehr gab, wurde sie bereits 1968 abgebaut.

Zustand Heute

Heute sind beide Brücken abgerissen und der Bahndamm teilweise überbaut. In Oberscheld verliert sich der Streckenverlauf in einem Neubaugebiet. Dort ist der Bahndamm größtenteils abgetragen. Der restliche Streckenverlauf ist nur noch zu erahnen. An die ehemaligen Verladebahnhöfe Handstein und Auguststollen erinnern große unbewaldete Flächen im Wald. Diese zeugen von den ehemals sehr umfangreichen Gleisanlagen.

Weblinks


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