Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa

Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa
Valea Vișeului–Borșa
Bahnhof in Valea Vișeului
Bahnhof in Valea Vișeului
Strecke der Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa
Kursbuchstrecke (CFR): 409
Streckenlänge: 55,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Iwano-Frankiwsk
Bahnhof, Station
0,000 Valea Vișeului
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Sighetu Marmației
Haltepunkt, Haltestelle
8,525 Vișeu Bistra
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vișeu
Haltepunkt, Haltestelle
13,764 Petrova
Bahnhof, Station
20,183 Leordina
Haltepunkt, Haltestelle
24     Leordina hc.
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vișeu
Haltepunkt, Haltestelle
29,840 Bocicoel
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vișeu
Bahnhof, Station
33     Vișeu de Jos
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Salva
   
37,220 Vișeu de Sus Haltă
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vișeu
   
38,529 Vișeu de Sus (Abzw. Wassertalbahn)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Vișeu
   
47,752 Moisei
   
55,200 Borșa

Die Bahnstrecke Valea Vișeului–Borșa ist eine Bahnverbindung in Rumänien. Sie verläuft durch den Kreis Maramureș im Tal des Flusses Vișeu.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wahrend des Baus der Strecke lag die Region auf dem Territorium Ungarns innerhalb der habsburgischen Doppelmonarchie. Im Jahre 1872 wurde die Bahnstrecke Satu Mare–Sighetu Marmației eröffnet. Damit war das Maramureș-Becken durch das Tal der Theiß an das Eisenbahnnetz angebunden. Durch die Linie Bahnstrecke Sighetu Marmației–Iwano-Frankiwsk (1895) wurden weitere Gebiete der Maramureș erschlossen.

Danach plante die ungarische Regierung den Bau einer Linie in den Südosten des Komitats Máramaros. Ziel war vor allem die Erleichterung des Holztransports aus den Forstgebieten der Karpaten und der Zugang zu den Erzlagerstätten bei Baia Borșa (ungarisch Borsabánya). Ausgehend von Valea Vișeului (ung. Visóvölgy) an der Bahnstrecke Sighetu Marmației–Iwano-Frankiwsk wurde eine normalspurige Bahn entlang des Flusses Vișeu über Vișeu de Sus (deutsch Oberwischau, ung. Felsővisó) nach Borșa (ung. Borsa, dt. Borscha) errichtet und 1913 für den Verkehr freigegeben.[1][2]

Im Vertrag von Trianon nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gelangte der südliche Teil des Komitats Máramaros (Maramuresch) zu Rumänien, der nördliche zur Tschechoslowakei. Die Grenze wurde so gezogen, dass die hier beschriebene Bahnstrecke vollständig zu Rumänien kam. Sie wurde von der Staatsbahngesellschaft CFR übernommen. Durch die neuen Grenzen war die Strecke und auch die Anschlussverbindung nach Sighetu Marmației vom Rest des rumänischen Eisenbahnnetzes abgetrennt. Es verkehrten Züge zwischen Sighetu Marmației und Borșa.[3] Vom Bahnhof Vișeu de Sus aus wurde in den Jahren 1930 bis 1933 die Wassertalbahn errichtet.

In der Zwischenkriegszeit nahm die rumänische Regierung den Bau einer Verbindung von Nordsiebenbürgen in die Maramuresch zwar in Angriff, konnte ihn jedoch nicht vollenden. 1940 ging lediglich eine von Telciu ausgehende Kleinbahn in Betrieb, die die Bahnlinie in der Maramuresch in der Nähe der Ortschaft Moisei erreichte.[4] Noch im gleichen Jahr musste Rumänien durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch ihren Teil der Maramuresch wieder an Ungarn abtreten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maramureș in der Pariser Friedenskonferenz 1946 erneut geteilt; der Südteil gelangte wieder an Rumänien. Dadurch gewann für Rumänien der in der Vorkriegszeit begonnene Bau der Verbindung von Norsiebenbürgen in die Maramuresch wieder an Aktualität. 1949 wurde die Bahnstrecke Salva–Vișeu de Jos eröffnet,[3] die auch die Bedeutung der hier beschriebenen Linie deutlich erhöhte; diese wurde Teil der Bahnverbindung der Maramuresch in den Rest des Landes.

Im März 1997 wurde der Streckenabschnitt zwischen Vișeu de Jos und Borșa für den Personenverkehr stillgelegt.[5] Er wurde von der SC RG Holz Company SRL, die auch die Wassertalbahn betreibt, erworben.

Heutige Situation

Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Es verkehren täglich mehrere Schnell- und Nahverkehrszüge. Der Abschnitt von Vișeu de Jos nach Borșa ist weiterhin im Besitz der SC RG Holz Company SRL und dient nur noch dem Güterverkehr.

Einzelnachweise

  1. Academia Republicii Socialiste România: Revue Roumaine de Géologie, Géophysique Et Géographie. Bukarest, 1979. S. 144
  2. Máramaros Megye, abgerufen am 19. Mai 2009
  3. a b ADZ.ro vom 26. März 2009, abgerufen am 19. Mai 2009
  4. D. Turnock: Railway Network Development in Inter-war Romania: Economic and Strategic Motives. In Geographica Pannonica 2003, Ausgabe 8, S. 16–24
  5. Branch Line News International (ISSN 1354-0947). A newsletter about the world's railway geography and infrastructure. 1997

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