Banner der freiwilligen Sachsen

Banner der freiwilligen Sachsen
Uniformen der Husaren und Scharfschützen

Das Banner der freiwilligen Sachsen war ein kurzlebiges Freikorps während der Befreiungskriege. Es bestand zwischen 1813 und 1814.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Die Einheit wurde nach der Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht von Leipzig und der Besetzung Sachsens durch die Alliierten neben einer nach preußischem Vorbild organisierten Landwehr durch die Leitung des Generalgouvernement Sachsen gegründet. Die Aufstellung wurde vom russischen Generalgouverneur Fürst Repnin in die Wege geleitet. Er forderte die sächsische Bevölkerung auf, sich freiwillig zum Kampf gegen Napoleon zu melden.

Organisation

Für die Einheit sollten vor allem diejenigen wohlhabenden und gebildeten Bevölkerungsgruppen gewonnen werden, die bislang vom Kriegsdienst befreit waren und sich selbst ausrüsten konnten. Tatsächlich hatten die wohlhabenderen Angehörigen der Truppe selbst für ihre Uniform und sofern sie zur Kavallerie gehörten, auch für ihre Pferde zu sorgen. Daneben sollte Spenden gesammelt werden, damit auch ärmere Rekruten ausgerüstet werden konnten.

Die Truppe verfügte über eine Reihe von Vergünstigungen. Alle Soldaten begannen ihren Dienst bereits als Gefreiter, mussten keine Prügelstrafe fürchten und wurden auch von den Offizieren nicht geduzt. Man hoffte so eine Pflanzschule für zukünftige Offiziere und Unteroffiziere für die Landwehr zu bilden. Anfangs bestimmten Vertreter des Generalgouvernements über die Besetzung der Offiziersstellen. Später sollten diese von den Freiwilligen selbst gewählt werden. Allerdings musste in der Praxis erheblicher Druck ausgeübt werden, damit sich genügend Rekruten fanden. Die Mehrzahl der Soldaten kam aus den Einheiten, die bei der Völkerschlacht von Leipzig in das Lager der Gegner Napoleons übergelaufen waren.

Es umfasste Husaren und Jäger zu Pferd und zu Fuß. Insgesamt zählte die Truppe etwa 3000 Mann. Kaiser Alexander I. bestimmte die Einheit zu einem Teil seiner Garde. In der Folge mussten sich die Truppenangehörigen glanzvoll uniformiert.

Einsatz und Ende

Die Einheit wurde nur selten wie etwa bei der Blockade von Mainz im Jahr 1814 aktiv eingesetzt. Unmittelbar nach dem Ende des Feldzuges 1814 wurde die Einheit aufgelöst, weil man die bewaffneten "Volksmassen" für gefährlich hielt. Obwohl längst aufgelöst erhielt die Einheit 1832 die russische Feldzugmedaille.

Literatur

  • Allgemeine Realenzyklopädie für die gebildeten Stände. Bd. 2 Regensburg, 1866 S. 150
  • Marcus von Salisch: Das Beispiel Sachsen. Militärreformen deutscher Mittelstaaten. In: Reform, Reorganisation, Transformation. Zum Wandel deutscher Streitkräfte von den preußischen Heeresreformen bis zur Transformation der Bundeswehr. München, 2010 S. 105
  • Geschichte des sächsischen Volkes und Staates. Bd. 3 Leipzig, 1853 S. 540–542

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