- Dietrich von Miltitz (General)
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Dietrich von Miltitz (* 30. Januar 1769 in Oberau bei Meißen; † 29. Oktober 1853 in Siebeneichen) war ein sächsischer, später preußischer Offizier, zuletzt Generalleutnant sowie Begründer des Scharfenberger Kreises.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dietrich war der Sohn des kursächsischen Oberstleutnants Ernst Haubold (1739-1774) aus dem Geschlecht derer von Miltitz und dessen Ehefrau Henriette Luise, geborene von Schoenberg (1741-1809). Sein Vater, der Entdecker und Förderer des Philosophen Johann Gottlieb Fichte, starb, als Dietrich fünf Jahre alt war. Sein Vormund wurde daraufhin Erasmus von Hardenberg, der Vater des späteren Dichters Novalis. Er wurde bei den Herrenhutern in Niesky und Barby erzogen und studierte später Jura in Wittenberg und Leipzig.
Anschließend trat 1790 als Sousleutnant in das Chevaulegerregiment „von Gersdorff“ der Kursächsischen Armee ein, aus dem er 1792 verabschiedet wurde. Es folgten Reisen in die Schweiz (1790-1792) und nach Frankreich, wo er sich für die Ideen der Französischen Revolution begeisterte und bewog, in französische Dienste zu treten. Die zunehmenden Ausschreitungen ließen ihn jedoch von diesem Plan zurücktreten. Im Jahr 1795 folgte eine Reise nach England, wo er sich mit der Bürgerlichen Sarah Anna Constable (1774-1819) verheiratete, einer späteren Freundin der Schwestern Minna und Dora Stock. Er zog auf sein Gut Siebeneichen und setzte dort die Stein-Hardenbergschen Reformen in die Tat um. Im Jahr 1800 wurde er zum Inspektor der Fürstenschule St. Afra in Meißen gewählt.
Sein Gut Siebeneichen wurde durch seine Bestrebungen um 1812 zum Mittelpunkt der Romantik in Sachsen, der den Namen Scharfenberger Kreis erhielt. Zu der losen Vereinigung von romantischen Dichtern und Intellektuellen gehörten u. a. Novalis, Heinrich von Kleist, Johann Gottlieb Fichte, Hans Georg von Carlowitz, Carl Adolf von Carlowitz und Christian Gottfried Körner, der mit Miltitz befreundet war. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde Dietrich von Miltitz auf Steins betreiben hin einer der Chefs der provisorischen Regierung in Sachsen. Er trat dem Banner der freiwilligen Sachsen bei und war als Gesandter beim Wiener Kongress. Am 18. Februar 1815 wurde er als Oberst in der Preußischen Armee angestellt. Nach seiner Ernennung zum Generalleutnant wurde er 1830 pensioniert und ging auf sein Schloss Siebeneichen zurück, wo er 1853 starb. Als gewählter Rittergutsbesitzer des Meißner Kreises war er 1833 bis 1848 und 1850/51 Abgeordneter der I. Kammer des Sächsischen Landtags.[1]
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, S.192-194
- Bernhard von Poten: Miltitz, Dietrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 759.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Sächsischer Landtag 2001, S. 46
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