Der blauäugige Bandit

Der blauäugige Bandit
Filmdaten
Deutscher Titel Der blauäugige Bandit
Originaltitel Barbagia (La società del malessere)
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1969
Länge 101 (dt. V. 83) Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Carlo Lizzani
Drehbuch Carlo Lizzani
Dino Maiuri
Massimo De Rita
Augusto Caminito
Antonio Troisio
Produktion Dino De Laurentiis
Musik Don Backy
Kamera Michele Cristiani
Schnitt Franco Fraticelli
Besetzung
  • Terence Hill: Graziano Cassitta
  • Don Backy: Miguel Lopez
  • Frank Wolff: Rechtsanwalt Spina
  • Gabriele Tinti: Nanni Ripari
  • Rossana Martini Krisman: Signora Benedetto
  • Ezio Sancrotti: Nino Benedetto
  • Hélène Ronée: Anania
  • Tano Cimarosa: Cartana
  • Clelia Matania: Grazianos Mutter
  • Franco Silva: Rechtsanwalt Arecu

Der blauäugige Bandit (Originaltitel: Barbagia (La società del malessere)) ist ein italienisches Filmdrama aus dem Jahr 1969, das Carlo Lizzani mit Terence Hill in der Hauptrolle inszenierte. Im deutschen Sprachraum wurde der Film erst später, ab dem 1. Februar 1974, und zudem gekürzt ausgewertet, auch unter dem Titel Verflucht in alle Ewigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der junge Hirte Graziano Cassitta wurde, wie in Sardinien üblich, zur Wahrung der Ehre als höchstem Gut erzogen. Als er den Mord an seinem Bruder rächt, wird er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, kann jedoch entfliehen. Mit seinem Fluchtgefährten Miguel Lopez nimmt er in den schroffen Bergen von Supramonte Zuflucht. Durch den unehrlichen Anwalt Spina unterstützt, baut er dort eine Bande auf und organisiert Entführungen, um Lösegelder zu erpressen.

Die Polizei macht sich erfolglos auf die Suche nach Cassitta, der seine Taten sozialkritisch verbrämt und so enorm populär wird und schließlich zu einem Anführer einer Separatistenbewegung aufsteigt. Dadurch wird er Spina zu mächtig, der nun versucht, ihn loszuwerden; Cassitta, erfolgsgeblendet, macht einen Fehler, als er den Durchschnittsbürger Nino Benedetti entführt. Die Tat bringt auch Teile der Bevölkerung gegen ihn auf, woraufhin seine Leute seine Führungsposition in Frage stellen.

Die Polizei greift die Gruppe an; Miguel wird dabei getötet. Noch einmal kann Cassitta fliehen; aber kurz darauf wird er doch verhaftet.

Kritik

C. Bertieri bescheinigte dem Film, einen sorgfältigen Blick auf eine Region Italiens zu werfen, die weit entfernt ist von den Lebensmöglichkeiten der industrienahen Gebiete[1]; Tullio Kezich bezeichnete das Werk des Neorealisten Lizzani als „überzeugendes und nützliches Pamphlet und ein Beispiel für dramatisierten guten Journalismus“.[2]

Die deutsche Kritik war weniger begeistert. Die auf die Popularität Hills gerichtete Vermarktung erweckte zudem falsche Erwartungen, dazu wurde mit der Synchronisation der Charakter des Films verändert. „Die deutsche Fassung tut mal wieder ihr Allerbestes, um den Film im negativen Licht erscheinen zu lassen. So kalauert sich Hills üblicher Synchronsprecher so nervtötend über die Tonspur, daß die durchaus tragisch gemeinten Vorgänge an Wucht verlieren“, schreibt beispielsweise Karsten Thura in der Gangsterfilm-Bestandsaufnahme „Der Terror führt Regie“[3] So kommt das Lexikon des Internationalen Films zum Schluss: „Gedacht als ein Spiegelbild von Verhaltensweisen, die aus gesellschaftlichen Mißverhältnissen resultieren. In der Ausführung jedoch ein Verschnitt aus Rebellenepos, Halbdokumentation und Italo-Western; die sozialkritischen Absichten Lizzanis werden der effektbetonten Unterhaltung untergeordnet.“[4]

Bemerkungen

Das Drehbuch beruht auf dem Roman „La società del malessere“ von Giuseppe Fiori.[5]

Filmlieder sind „Ballate per una balente“, gesungen von Don Backy, und „Applausi“, interpretiert von Camaleonti.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. C. Bertieri, „Film Mese“ No. 33, Oktober 1969
  2. [zitiert nach http://www.comingsoon.it/Film/Scheda/Trama/?key=9032&film=La-societa-del-malessere comingsoon.it]
  3. Terrorverlag 1999, S. 26
  4. Der blauäugige Bandit im Lexikon des Internationalen Films
  5. R. Poppi / M. Pecorari: Dizionario del cinema italiano. I film Vol. 3. Gremese 1992, S. 66

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