Barbara Bloom

Barbara Bloom

Barbara Bloom (* 11. Juli 1951 in Los Angeles) ist eine US-amerikanische Künstlerin. Ihre Werke sind hauptsächlich der postmodernen Konzeptkunst zuzuordnen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Barbara Bloom wurde 1951 in Los Angeles geboren. Von 1968 bis 1969 studierte sie am Bennington College und 1972 am California Institute of the Arts, das sie mit dem Bachelor of Fine Arts abschloss. Dort lernte sie auch den Künstler John Baldessari kennen.

Später lebte Bloom einige Jahre in Amsterdam und Berlin. Anfangs finanzierte sie sich unter anderem durch ein DAAD-Stipendium, das sie 1986 erhielt.

Ihr künstlerisches Schaffen fand bald durch erste Ausstellungen seinen Weg an die Öffentlichkeit und ihr Bekanntheitsgrad wuchs stetig. Sie hatte regelmäßig Einzelausstellungen in New York und Berlin. Weitere Stipendien und Auszeichnungen folgten, beispielsweise der Due Mille Preis auf der Biennale Venedig und der Artist in Residence Award vom Wexner Center for the Arts in Ohio.[1]

In den 90er Jahren gab Bloom häufig Gastvorlesungen an verschiedenen Universitäten, sowohl in den USA - zum Beispiel in Yale, Harvard und der School of Visual Arts, als auch an europäischen Instituten wie der Universität der Künste Berlin und der Rijksakademie in Amsterdam. [2] 2005 bis 2006 unterrichtete Bloom an der ICP-Bard Graduate School. [3]

1995 wurde Bloom bei einem Fenstersturz schwer verletzt, was sie mehrere Jahre beeinträchtigte und ihren Blick auf das Leben und den Tod und damit auch ihr Werk beeinflusste.[4]

2008 veröffentlichte sie das Buch The Collections of Barbara Bloom als eine Art vorweggenommenen Nachlass ihres Schaffens. Titel und Inhalt korrespondieren mit der gleichnamigen Ausstellung, die im gleichen Jahr in Berlin und New York stattfand und einen Überblick über ihr bisheriges Lebenswerk bot.

Heute wird Bloom zu den bedeutendsten Vertretern der Postmoderne gezählt. Ihre Werke wurden unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Museum of Contemporary Art in Los Angeles, im MAK in Wien und in der Serpentine Gallery in London ausgestellt.[1]

Zur Zeit lebt und arbeitet Barbara Bloom in New York City.

Werk

Zu Blooms Werken gehören hauptsächlich Installationen, aber auch Fotografien. Häufig werden Fotos und andere Medien mit Möbeln und ähnlichen Objekten kombiniert.[1]

Viele ihrer Installationen bestehen aus mehr als nur einem Objekt. In der Regel stellt sie Collections zusammen, deren Einzelobjekte in einer bestimmten Beziehung zueinander und zu dem Ausstellungsraum stehen. Dabei kombiniert sie - oft auf überraschende Weise - selbst hergestellte mit gefundenen oder gekauften Elementen. Die Anordnung und Auswahl der Objekte verändert Bloom gelegentlich, so dass jede Ausstellung dem Betrachter neue Anregungen bringt. Dabei setzt sie bevorzugt das Moment der Schönheit ein, um ihn zu fesseln, Themen wie Vergänglichkeit und Tod werden eher unterschwellig vermittelt.[4]

Beispiele für ihre Exponate sind ein Teppich mit Fußspuren, die in einem Tanzvideo oder einer Fotografie wieder auftauchen, ein Playboy-Magazin in Blindenschrift, ein Polsterstuhl, auf dessen Stoff eine Röntgenaufnahme ihrer Zähne zu sehen ist und ein pornografisches Bild, das auf ein Reiskorn gedruckt wurde.

Manche ihrer Werke nehmen auf andere Künstler Bezug, beispielsweise eine vollständige Sammlung der Schriften des von ihr verehrten Vladimir Nabokov, zu denen Bloom neue Cover gestaltet hat oder eine Zusammenstellung von Briefmarken, auf denen Arbeiten zeitgenössischer Künstler gezeigt werden.[5]

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1989 Forest Of Signs - Art in the Crisis of Representation Museum of Contemporary Art, Los Angeles
  • 1990 Barbara Bloom: The Tip of the Iceberg Galerie Isabella Czarnowska, Berlin
  • 1995 4. Istanbul Biennial, Biennale Istanbul
  • 1999 Moving Images. Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
  • 1999 The Museum as Muse.: The Reign of Narcissism, Museum of Modern Art, New York
  • 2000 Dinge in der Kunst des XX. Jahrhunderts Haus der Kunst, München
  • 2002 Barbara Bloom Galerie Six Friedrich - Lisa Ungar, München
  • 2003 A Clear Vision Deichtorhallen, Hamburg
  • 2004 Place for the Self / Amnon Barzel apexart, New York
  • 2005 Long Playing Barbara Krakow Gallery, Boston
  • 2007 D'Ombra / The shadow MAN Nuoro
  • 2008 The Collections of Barbara Bloom, International Center of Photography, New York
  • 2008 The Collections of Barbara Bloom, Martin Gropius Bau, Berlin
  • 2009 The Pictures Generation, 1974–1984 Metropolitan Museum, New York
  • 2010 Barbara Bloom - Present Galerie Gisela Capitain, Köln
  • 2011 ATLAS. How to Carry the World on One´s Back? ZKM, Karlsruhe

Stipendien und Auszeichnungen

  • 1986 DAAD-Stipendium
  • 1988 Due Mille Preis (Biennale Venedig)
  • 1989 The Louis Comfort Tiffany Foundation Award
  • 1991 The Frederick Weisman Foundation Award
  • 1997 Artist in Residence Award (Wexner Center for the Arts, Columbus, Ohio)
  • 1998 Guggenheim-Stipendium
  • 2007 Stipendium des Getty Research Institute
  • 2008 AIGA design award (für ihr Buch The Collections of Barbara Bloom)

Literatur

Dave Hickey, Susan Tallman, Barbara Bloom (Ill.): The Collections of Barbara Bloom. Steidl Verlag, Göttingen 2008, ISBN 3-86521-621-8.

Quellen

  1. a b c Biografie und Werk von Barbara Bloom bei artdaily.com
  2. Bibliografie Barabara Bloom
  3. ICP-Bard Graduate School Resident Artist Projects and Critique Faculty
  4. a b Interview im art Kunstmagazin
  5. The Collections of Barbara Bloom, Martin Gropius Bau, Berlin

Weblinks


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