Bartholomäus von Stettin

Bartholomäus von Stettin

Bartholomäus von Stettin († um 1220) war ein pommerscher Adliger aus der Linie der Swantiboriden, einer Seitenlinie des in Pommern regierenden Greifenhauses.

Bartholomäus von Stettin tritt in Urkunden aus den Jahren 1198,[1] 1208[2] und 1218[3] als Zeuge auf. Er war ein Sohn von Wartislaw Swantiboricz († 1196), Kastellan von Stettin. Vielleicht war auch Bartholomäus, wie sein Vater, zeitweise Kastellan von Stettin,[4] doch wird bereits 1208 in der Urkunde, in der auch Bartholomäus auftritt, ein anderer Adliger namens Rozwar als Kastellan von Stettin genannt.[2]

Bei dem in Urkunden der Jahre 1235 bis 1254 genannten Bartholomäus handelt es sich nach dem Urteil des Historikers Martin Wehrmann um den Enkel dieses Bartholomäus. Demgegenüber hatte Robert Klempin angenommen, es handele sich um ein und dieselbe Person. Bartholomäus sei 1219 ins Heilige Land gereist (Kreuzzug von Damiette), in Ägypten jahrelang in Gefangenschaft gehalten worden und erst später nach Pommern zurückgekehrt; für diese Annahme gibt es aber keinen Beleg in der Überlieferung.

Ehe und Nachkommen

Bartholomäus' Gemahlin ist unbekannt. Er hatte einen Sohn Wartislaw, der wahrscheinlich Kastellan von Stettin wurde.

Ob Bartholomäus einen zweiten Sohn namens Swantibor hatte, ist unklar. In einer Urkunde seines Sohnes Wartislaw wird dessen „frater“ Swantibor genannt. Während Martin Wehrmann davon ausgeht, dies sei ein zweiter Sohn Bartholomäus', neigt Klaus Conrad im Pommerschen Urkundenbuch zu der Annahme, „frater“ sei hier im Sinne von Vetter gebraucht und meine dann einen anderen Swantibor.[5]

Literatur

  • Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Veröffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle für Pommern, Reihe 1, Band 5. Leon Saunier, Stettin 1937, S. 133–135.

Fußnoten

  1. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 134 (verdächtig); siehe auch Nr. 133 (unecht).
  2. a b Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 146.
  3. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 188.
  4. Martin Wehrmann: Geschichte der Stadt Stettin. Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1911, S. 21. (Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89350-119-3)
  5. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 203 Anm. 4.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bartholomäus — Statue des Apostels Bartholomäus mit seinem Attribut, einem Schindermesser (Kopenhagen) Bartholomäus ist ein männlicher Vorname. Insbesondere in Deutschland ist Bartholomäus auch als Familienname gebräuchlich. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Von Dobschütz — Dieser Artikel beschreibt die schlesische Adelsfamilie Dobschütz; nicht zu verwechseln mit den schlesischen Adelsgeschlechtern von Doberschütz und von Debschitz Wappen der schlesischen Familie von Dobschütz (Quelle: Weigel sches Wappenbuch von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bartholomäus Suawe — Bartholomaeus Suawe, auch Swawe (* August 1494 in Stolp; † 1566) war ein evangelischer Theologe, Bischof und Reformator. Leben Suawe entstammte einer begüterten Familie und erhielt daher auch eine gute und umfassende Bildung. Nach dem Schulbesuch …   Deutsch Wikipedia

  • Bartholomäus Swawe — Bartholomaeus Suawe, auch Swawe (* August 1494 in Stolp; † 1566) war ein evangelischer Theologe, Bischof und Reformator. Leben Suawe entstammte einer begüterten Familie und erhielt daher auch eine gute und umfassende Bildung. Nach dem Schulbesuch …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Peter-und-Paul-Kirche (Stettin) — Die Sankt Peter und Paul Kirche (poln.: Kościół św. Piotra i Pawła) im polnischen Stettin (Szczecin) ist ein gotisches Bauwerk und gilt als die älteste Kirche der Stadt und des christlichen Pommerns. Sie geht in ihrer Gründung auf das beginnende… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg von Venediger — (auch Georg Venetus) (* in Venedien im späteren Kreis Mohrungen/Ostpreußen; † 3. November 1574 in Liebemühl) war ein lutherischer Theologe und Reformator. Leben Venediger entstammte altem preußischen Adel, der in Preußen den Rittersitz Venedien… …   Deutsch Wikipedia

  • Krawarn von Tvorkov — (tschechisch: Tvorkovští z Kravař) waren ein Zweig des alten böhmischen Adelsgeschlechtes Kravař. Ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bekleideten sie einige hohe Ämter als Kämmerer. Ihnen gehörten zahlreiche Ländereien in der Toppauer… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Erasmus von Manteuffel-Arnhausen — Erasmus von Manteuffel Arnhausen, auch Manduuel (* um 1475 in Arnhausen bei Belgard in Hinterpommern; † 27. Januar 1544 in Bast bei Köslin) war der letzte katholische Bischof von Cammin vor der Einführung der Reformation in Pommern. Leben und… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Bartholomäus Trommsdorff — Johann Bartholomäus Trommsdorff …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”