- Baumhaus-Projekt
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Baumhaus ist ein 2007 von der deutsch-chinesischen Kauffrau Wei Qian und dem Hochschullehrer Peter Jochimsen gegründetes soziales Bildungsprojekt, das jährlich junge Freiwillige ins Ausland entsendet, die dort Entwicklungshilfe leisten. Es nimmt am weltwärts-Programm der deutschen Bundesregierung teil, ist Teil der Peter-Jochimsen-Stiftung und wird wissenschaftlich begleitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ein Jahr nach seiner Gründung schickte Baumhaus im Jahr 2008 13 Freiwillige ein Jahr lang in die chinesische Provinz Yunnan. In der dortigen Nujiang-Region unterrichteten sie Englisch an Grund- und Mittelschulen. Des Weiteren assistierten sie der Schulleitung und es wurden Projekte, wie zum Beispiel das Patenschaftsprojekt BTAC (Because They Are Children) und ein Kleiderprojekt geschaffen, die die Lebensverhältnisse der oft armen Schüler und deren Familien bessern sollten.
Im Jahr 2009 wurde die Zahl der Freiwilligen in China auf 23 erhöht, sowie eine Ausweitung des Projekts auf Brasilien vorgenommen. Dort arbeiteten fünf Freiwillige an sozialen Projekten mit. Schon 2010 arbeiteten 23 wieder in Yunnan, und sechs weitere waren an Schulen und Universitäten in und rund um Qingdao tätig. Projekte in Afrika sind in Planung.
Ziele
Das Baumhausprojekt verfolgt zwei Hauptziele: Zum einen soll Kindern in den Projektländern eine Schulbildung gesichert werden, zum anderen soll den Teilnehmenden ein Einblick in eine ihnen bis dahin fremde Kultur ermöglichen werden. So wird nicht nur der Austausch zwischen sich fremden Kulturen hergestellt, sondern dies auch mit einer positiven Lernerfahrung verbunden.
Schulbildung in armen Teilen der Welt
In den Ländern der Dritten Welt, sowie in den Schwellenländern gibt es viele Familien, für die die Ausbildung ihrer Kinder vor allem Kosten verursacht. Selbst wenn die staatlichen Schulen teilweise kostenlos sind, fehlt den Familien oft das Geld für Schuluniformen, Lernmaterial und Verpflegung. Häufig entwickelt sich im Bereich der Bildung ein Zwei-Klassen-System: Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder auf eine private Schule. Den staatlichen Schulen fehlen häufig die finanziellen Mittel, um (genügend) gut ausgebildete Lehrer einzustellen und die Räumlichkeiten sinnvoll auszustatten und instand zu halten.
Das Baumhaus-Projekt unterstützt die Schulbildung und soziale Integration von benachteiligten Kindern.
Kultureller Austausch
Den jungen Freiwilligen aus Deutschland soll die Möglichkeit gegeben werden, eine fremde Kultur kennenzulernen. Gleichzeitig bekommen die Menschen vor Ort durch die Erzählungen der Freiwilligen einen Einblick in das Leben in Deutschland.
Die Freiwilligen des Baumhaus-Projektes erhalten durch ihre Mitarbeit die Gelegenheit, komplexe soziale Missstände in armen Regionen der Welt kennenzulernen und besser einzuordnen, ein größeres Maß an Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln, in kleinen, vorsichtigen Schritten positive Veränderungen zu bewirken und in der interkulturellen Aktion ihre eigene persönliche Entwicklung zu bereichern.
Projekte
Projekt: Because They Are Children (BTAC)
Eines der Projekte, die von den Baumhaus-Freiwilligen gegründet wurden, ist das BTAC- Projekt (kurz für Because They Are Children). Es ist 2009 begonnenes Patenschaftsprojekt, das die Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien zum Ziel hat. Gegenwärtig erstreckt sich die Tätigkeit auf das Nujiang-Tal in der chinesischen Provinz Yunnan. Die Paten können chinesische oder deutsche Einzelpersonen oder Familien sein. Der Sitz des BTAC befindet sich in Eckernförde, Deutschland.
Das Patenschaftsprojekt richtet sich an die ärmsten Schüler der Schulen, an denen freiwillige Helfer aus Deutschland arbeiten oder welche regelmäßig von ihnen besucht werden. Die Gründer des BTAC-Projekts wollten jedoch nicht den Fokus auf die finanzielle Unterstützung des Kindes legen, so wie es bei vielen Patenschaftsprojekten der Fall ist. Sie entwickelten die Idee, besonders den persönlichen, interkulturellen Austausch zwischen Pate und Patenkind zu fördern. Dies soll durch einen regelmäßigen Brief- oder E-Mail-Kontakt geschehen. Sowohl dem Paten als auch dem chinesischen Patenkind wird dadurch ein „Blick über den Tellerrand“ ermöglicht. Besonders das Patenkind soll durch neue Eindrücke, welche ihm oft im Schulalltag fehlen, und durch Wertschätzung und Interesse des Paten neue Motivation zum Lernen erhalten und somit seine Zukunftschancen verbessern. Die zusätzliche finanzielle Unterstützung durch den Paten findet ausschließlich auf freiwilliger Basis statt. Die Baumhaus-Freiwilligen nehmen eine betreuende Vermittlerfunktion zwischen Pate und Patenkind ein. Zum einen stellen sie sicher, dass Briefe oder E-Mails Pate oder Patenkind sicher erreichen. Weiterhin sind sie enge Ansprechpartner sowohl für die Kinder als auch für die Paten und bemühen sich um die Aufrechterhaltung eines regen Briefkontaktes. Eine weitere Aufgabe liegt für die Freiwilligen darin, den Kindern und Jugendlichen zu helfen, Spenden, welche nur zweckgebunden an das Kind weitergegeben werden, sinnvoll einzusetzen. So soll das Patenkind nicht direkt mit Geld versorgt werden, sondern beispielsweise die Schulgebühr, Ausstattung für den Schulbesuch sowie Essensmarken für die Schulmensa erhalten.
Finanzierung
Finanziert wird das Baumhaus-Projekt von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, von Jugend im Ausland, einer Kooperation des Arbeiter-Samariter-Bundes Schleswig-Holstein (ASB) und des Vereins für Kinder-, Jugend- und Soziale Hilfen e. V. (KJSH) sowie von der Peter Jochimsen Stiftung.
Weblinks
- http://www.peterjochimsenstiftung.de
- http://www.baumhaus-projekt.de
- http://www.facebook.com/baumhaus
- http://www.weltwaerts.de
- http://www.bsi-campus.com/home/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=7&Itemid=69
Literatur
- Björn Thiele: Der chinesische Weg zur Hochschule. Grin Verlag, August 2010, S. 5-6, ISBN 3640675894.
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