- Baur au Lac
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Das Baur au Lac ist ein 5-Sterne-Hotel am Bürkliplatz in Zürich. Es wurde 1844 gegründet und ist bis heute in Familienbesitz. Das Baur au Lac ist Mitglied der Leading Hotels of the World und der Swiss Deluxe Hotels.
Das Hotel verfügt über 120 Zimmer und wurde zuletzt zwischen 2008 und 2010 komplett renoviert. Zum Baur au Lac gehören das Gourmet-Restaurant Pavillon und das Restaurant Rive Gauche mit eigener Bar. Im Sommer dehnt sich das gastronomische Angebot auf die im eigenen Park gelegene Terrasse aus.
Geschichte
Der Hotelpionier Johannes Baur gründete 1838 das Hotel Baur am Paradeplatz, das heutige Savoy Baur en Ville. Sechs Jahre später eröffnete er am Zürichsee sein zweites Haus, das er zur Unterscheidung zu seinem Stadthotel Baur au Lac (Baur am See) nannte.
Johannes Baur, ursprünglich Bäckergeselle aus dem österreichischen Vorarlberg, war in den 1820er Jahren nach Zürich eingewandert. Zunächst betrieb er in der Marktgasse die Wirtschaft "Zum Kirschbaum", gegenüber dem Zuckerbäcker David Sprüngli.
In den 1830er Jahren erfuhr die Innenstadt von Zürich enorme bauliche Veränderungen; Schanzen, Befestigungsanlagen und Wehrtürme wurden abgerissen. Nach Fertigstellung der Münsterbrücke ging man daran, eine breite Strasse vom Münsterhof zum Neumarkt, dem heutigen Paradeplatz zu bauen. Diese neue Stadtmitte erwählte Johannes Baur für den Bau des ersten komfortablen Hotels in Zürich. Bis dahin mussten Reisende mit eher einfachen Gasthöfen vorlieb nehmen. Als Sensation des neuen Hotels galt der bis zum Dach führende Speiseaufzug.
Der Erfolg seines ersten Hauses spornte Johannes Baur an, mit dem Baur au Lac sein zweites Haus zu eröffnen. Als mutig galt dabei sein Entschluss, den Eingang nicht wie die übrigen Gebäude zur Stadt, sondern zum See hin auszurichten.
Zunächst eher eine Pension, galt das Baur au Lac vor allem bei inkognito reisenden Adligen als erste Adresse. Mit dem Aufkommen des Tourismus wurde das Baur au Lac zu seiner heutigen Grösse ausgebaut, um der zunehmenden Reisetätigkeit gerecht zu werden.
1852 gab Johannes Baur die Leitung des Hotels an seinen 25-jährigen Sohn Theodor ab, der dem Dienst am Gast noch mehr Bedeutung zumass und die Initiative zur Gründung der Hotelfachschule in Lausanne (École hôtelière de Lausanne) gab.
Zu den berühmtesten Gästen im Baur au Lac dieser frühen Jahre gehören, Ludwig I. von Bayern und die österreichische Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn Ihnen folgten unter vielen anderen König Faruq von Ägypten, Carl XVI. Gustaf, König von Schweden, sowie der Kaiser Haile Selassie I. von Äthiopien oder der deutsche Kaiser Wilhelm II..
1889 wechselt der Name von Baur zu Kracht: Theodor Baurs Tochter Emmy hatte Carl Kracht aus der Familie der Besitzer des Excelsior Hotel Ernst in Köln geheiratet. Thomas Mann und seine Frau Katia verbrachten im Jahre 1905 ihre Flitterwochen im Baur au Lac.
Auf Carl folgte sein Sohn Hermann, der als Hotelier und Autorennfahrer bekannt wurde.
Nach dem Abschied des langjährigen Hoteldirektors Ernst Schwerer konnte man mit Georges Rey einen Grossneffen der Hotellegende César Ritz als Direktor gewinnen, der zuvor bereits im Hotel des Bergues in Genf, dem Ermitage in Monte Carlo und dem Palace Luzern gearbeitet hatte. Georges Rey blieb dem Baur au Lac über 31 Jahre treu, bevor er es 1983 an seinen Sohn Michel weiterreichte.
Auf Seiten der Besitzerfamilie hatte Charles Kracht die Geschicke des Hotels von seinem Vater Hermann übernommen. Zusammen mit seiner Schwester Heidi Roulet führte er die Familienunternehmungen in Zürich und Köln.
Charles Kracht starb 1990. Seither führt Sohn Andrea das Hotel in Zusammenarbeit mit Direktor Michel Rey. Unter der Führung von Andrea Kracht wurde das Baur au Lac in zwei Phasen einer Generalsanierung unterzogen. Ende der 1990er Jahre und dann noch einmal zwischen 2008 und 2010 wurden insgesamt 120 Millionen Franken in den Erhalt der Bausubstanz und die Modernisierung der Zimmer investiert.
Andrea Kracht ist seit 2010 Chairman der Branchenvereinigung "The Leading Hotels of the World".
Das Baur au Lac bietet 120 Zimmer, davon 27 Junior Suiten und 18 Suiten. Für Veranstaltungen stehen der grosse Festsaal "Petit Palais" sowie fünf unterschiedlich grosse Salons zur Auswahl. Im obersten Stockwerk befindet sich ein Fitnessclub mit Blick über den See auf die Berge.
Literatur
- Walter Baumann: Zu Gast im alten Zürich. München 1992. ISBN 3-88034-594-5.
Weblinks
Kategorien:- Hotel in der Schweiz
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