- Chondrodendron tomentosum
-
Behaarter Knorpelbaum Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Eudikotyledonen Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Mondsamengewächse (Menispermaceae) Gattung: Chondrodendron Art: Behaarter Knorpelbaum Wissenschaftlicher Name Chondrodendron tomentosum Ruiz & Pav. Der Behaarte Knorpelbaum (Chondrodendron tomentosum), auch Grieswurzel oder Pareira genannt, ist eine Pflanzenart aus der zehn Arten umfassenden Gattung Chondrodendron. Wie die meisten Arten aus der Familie der Mondsamengewächse weist auch diese Art einen hohen Alkaloidgehalt auf.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Bei den Pflanzen handelt es sich um bis zu 30 m hohe Kletterpflanzen mit behaarten Trieben. Die Stängel der Blätter erreichen eine Länge von 8-12 cm. Die Blätter sind ledrig und 10-15 cm groß, die Blattunterseite ist weißlich behaart. Die unauffälligen Blüten sind in hängenden Blütentrauben angeordnet. Die Pflanze bildet schwarzviolett glänzende fleischige Früchte und halbmondförmige Samen.
Vorkommen
C. tomentosum ist in den westlichen Teilen Boliviens verbreitet, sowie in Peru, Ecuador, Zentralkolumbien sowie Panama.
Nutzung
Wirkstoffe
Die enthaltenen Wirkstoffe wirken als Neurotoxin und sind als äußerst giftig (Ia) eingestuft. Der Hauptwirkstoff der Pflanze ist hierbei das D-Tubocurarin. Außerdem enthält sie Curin, Chondocurarin, Chondocurin, Cycleanin und Norcycleanin.
Verwendung
Bei chirurgischen Eingriffen findet reines Tubocurarin als Muskelrelaxans Anwendung. Außerdem ist der Wirkstoff Bestandteil des Curare-Pfeilgiftes.
Symptomatik
Tubocurarin entfaltet seine Wirkung nur, wenn es in den Blutkreislauf gelangt, bei einer oralen Aufnahme oder Kontakt mit der Haut ist es nahezu inaktiv. Die LD50 für verschiedene Säugetiere liegt für das Alkaloid bei 0,23-0,70 mg/kg Körpergewicht bei einer intravenösen Applikation. Bei einer Injektion oder Verletzung mit einem entsprechend präparierten Pfeil treten Drehschwindel, Tachykardie, Hypotonie, Bronchospasmen, Schwäche, Übelkeit, Schmerzen und Fieber auf. Außerdem Durst, Lähmungen und Koma. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Pharmakologie
Der Wirkstoff D-Tubocurarin wirkt als Antagonist an präsynaptischen Acetylcholin-Rezeptoren der motorischen Endplatte, wodurch die Wirkung als Muskelrelaxans begründet ist. Eine Weitere Wirkung ist die Stimulierung der Histaminfreisetzung. Dies verursacht den Blutdruckabfall, die Tachykardie, den Kreislaufkollaps und die Bronchospasmen.
Erste Hilfe
Bei einer Überdosierung erfolgt die Applikation von 2-3 mg Neostigmin in Kombination mit 0,5-1 mg Atropin. Dadurch wird die cholinerge Wirkung des Giftes auf den Kreislauf und die Bronchien neutralisiert. Bei schweren Vergiftungen ist eine Intubation und künstliche Beatmung notwendig.
Quellen
- Michael Wink, Ben-Erik van Wyk, Coralie Wink: Handbuch der giftigen und psychoaktiven Pflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2008. ISBN 3804724256
Wikimedia Foundation.