- Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen
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Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) nimmt seit dem 1. Januar 2011 die Aufgaben der GLL (Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften, entstanden im Zuge der Verwaltungsreform am 1. Januar 2005, maßgeblich dafür war ein Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung vom 13. Juli 2004) sowie der LGN wahr. Es gibt an unterschiedlichen Standorten in Niedersachsen insgesamt 14 Regionaldirektionen als Bestandteil des LGLN.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Organisierung
- 2 Einzelnachweise
- 3 Weblinks
Organisierung
In Niedersachsen gibt es Regionaldirektionen (RD) an den 14 Standorten Aurich, Braunschweig, Cloppenburg, Hameln, Hannover, Lüneburg, Meppen, Northeim, Oldenburg, Osnabrück, Otterndorf, Sulingen, Verden und Wolfsburg. Die einzelnen Behörden sind jeweils in 8 Dezernate unterteilt.
Die Dienst- und Fachaufsicht liegt beim Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Integration (MI) sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML).
Querschnittsaufgaben
Zuständig für alle Querschnittsaufgaben einer Regionaldirektion ist das Dezernat 1 „Zentrale Aufgaben“, insbesondere Organisation, Personal, Haushalt, Kasse, Kosten- und Leistungsrechnung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Geodatenmanagement
Das neue Dezernat 2 „Geodatenmanagement (GDM)“, übernimmt die zentrale Aufgabe des Managements der Geodatenbasis, bestehend aus Geobasisdaten, Geofachdaten und Metadaten inklusive Marketing. Geodaten sind thematische Daten mit Ortsbezug. Auf Grund der wachsenden Anforderungen bei der Bereitstellung und Nutzung von Geodaten, wird die flächendeckende Geodateninfrastruktur Niedersachsen (GDI-NI) ständig weiterentwickelt. Eine GDI umfasst Geodaten, Netzwerke, Dienste und Standards. Das Dezernat ist auch für die Datenbereitstellung aus ALK und ALB für interne und externe Kunden, sowie nutzerspezifische Datenabgaben zuständig. Ein weiterer Schwerpunkt des GIS-Services ist die Erstellung von auftragsbezogenen Themenkarten, wie Stadtkarten, Hofkarten, Jagdkarten, sowie die Betreuung vom internetbasierten Auskunftssystem (InterASL).
Amt für Landentwicklung
Im Dezernat 3.1 „Strukturförderung ländlicher Raum“ werden als Aufgabengebiete die Dorferneuerung, Entwicklung typischer Landschaften und der ländlichen Räume, ländliche Wegebau, integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK) und das Regionalmanagement, sowie sämtliche Rechtsangelegenheiten der GLL wahrgenommen.
Für die Planung und Durchführung von Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetzt ist das Dezernat 3.2 „Flurbereinigung Landmanagement“ zuständig.
Wertermittlung, städtebauliche Bodenordnung
Das Dezernat 4 „Wertermittlung und städtebauliche Bodenordnung“ umfasst die Fachbereiche der Wertermittlung und den Bodenordnungsverfahren, hier überwiegend Umlegungen. Das Dezernat führt die Kaufpreissammlung und erstellt für ausgewählte Städte einen Mietpreisspiegel. Mit dem Fachwissen des Gutachterausschusses werden so genannte Verkehrswertgutachten erstellt.
Katasterämter
Die Dezernate 5 für „Liegenschaftskataster und Vermessung“ umfassen die Aufgabenbereiche der bisherigen Katasterämter. Nach dem Niedersächsischen Gesetz über das amtliche Vermessungswesen (NVermG) sind diese für die Führung der Nachweise des Liegenschaftskatasters, die Erfassung von Geobasisdaten und die Bereitstellung von wesentlichen Angaben zu Grund und Boden zuständig.
Jeder RD sind jeweils mehrere Katasterämter (5.1, 5.2 usw.) zugeordnet. So beinhaltet beispielsweise die RD Northeim die Katasterämter Northeim (5.1), Göttingen (5.2) und Osterode am Harz (5.3). Eine vollständige Übersicht erhält man auf der Homepage der GLL [1].
Landesweite Vorortaufgaben
Im Dezernat 6 werden an drei Standorten (Braunschweig, Lüneburg und Oldenburg) Vorortaufgaben des Landes Niedersachsen bearbeitet[1]. Am Standort Lüneburg sind Controlling, Haushalt und Kosten- und Leistungsrechnung ansässig. In Braunschweig befindet sich der Sitz des Liegenschaftskatasters sowie der Fachaufsicht. Letztlich ist der Standort Oldenburg zuständig für die Beamtenausbildung/Personalentwicklung, als Oberer Gutachterausschuss sowie zur IuK-Koordinierung.
Domänenverwaltung
Der Domänenverwaltung im Dezernat 7 obliegt es, die vorhandenen Domänen (derzeit 99 Betriebe) zu betreuen, die weitgehend von Pächtern bewirtschaftet werden. Hierbei werden im Rahmen der Vertragsgestaltung auch Modellprojekte im Rahmen der Landespolitik zur beispielgebenden Landwirtschaft verankert, aber auch Sonderaufträge für Forschungsfragen aus diesem Bereich berücksichtigt. Da eine Vielzahl der Gebäude der Domänenverwaltung unter Denkmalschutz steht, sind besondere Anforderungen zu berücksichtigen.
Daneben verpachtet die Domänenverwaltung landwirtschaftliche Einzelparzellen des Landes, die vielfach auch in größeren zusammenhängenden Komplexen liegen. Dabei werden agrarstrukturelle Belange berücksichtigt. Da mehr als die Hälfte aller Nutzflächen der Domänenverwaltung in Naturschutzvorrangbereichen liegen, sind Bewirtschaftungsformen mit den Pächtern abzustimmen, die die jeweiligen Naturschutzziele berücksichtigen. Der gesamte Flächenbestand landwirtschaftlicher Nutzflächen beträgt zurzeit rund 22.500 ha.
Daneben gehören umfangreiche Nebenflächen zum domänenfiskalischen Besitz. Hierzu zählen Gewässerflächen, Heiden, Dünen, Strandflächen und viele mehr, die aus Gründen der Daseinsvorsorge im Landeseigentum stehen. Die Flächen umfassen zurzeit rund 22.400 ha. Neben der Wahrnehmung der Eigentümerfunktion obliegt es der Domänenverwaltung in diesem Bereich, Entgelte für Sondernutzungen aus dem Freizeitbereich oder anderen Sektoren zu vereinbaren. Ebenso verwaltet die Domänenverwaltung entsprechende Jagd- und Fischereirechte, die mit dem Landeseigentum in Verbindung stehen.
Verwaltung für Dritte:
Hierunter fallen Flächen, die von der Naturschutzverwaltung des Landes erworben wurden. Dabei sind entsprechende Pachtverträge zu betreuen, die für diese Flächen grundsätzlich Bewirtschaftungsauflagen zur Stärkung des Naturhaushalts vorsehen. Zurzeit sind dies rund 15.000 ha.
Ebenso wird das landwirtschaftliche Vermögen des Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds und der Braunschweig-Stiftung im ehemaligen Land Braunschweig und in Sachsen-Anhalt verwaltet. Dies geschieht in Kooperation mit der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz (rund 9.300 ha).
Dezernat 8 - Moorverwaltung
Hatte die Moorverwaltung ursprünglich den Auftrag, Siedlungsland durch die Kultivierung von Mooren für Landwirte zu schaffen, ist sie heute für die Umsetzung der Ziele des Niedersächsischen Moorschutzprogramms auf landeseigenen Flächen mit dem Schwerpunkt in der Weser-Ems-Region tätig.
Hierzu zählt besonders die Wiedervernässung ehemals industriell abgetorfter Moorflächen (zurzeit rd. 7.400 ha), aber auch die Verpachtung landeseigener Landwirtschaftsflächen im Umfeld der Moore, für die im Hinblick auf die Naturschutzziele Extensivierungsauflagen erfolgen (zurzeit 2.100 ha). Als Aufgabe mit abnehmender Bedeutung ist sie auch für die Betreuung der landeseigenen Abtorfungsflächen zuständig, auf denen zurzeit noch aufgrund langfristiger Verträge Torf geworben wird (zurzeit 3.500 ha).
Besonderheiten in der Behörde
Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung
Zusätzlich an der GLL Hannover gibt es das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) als zentrale technische Dienststelle der Agrarverwaltung in Niedersachsen mit direktem Zugriffsrecht durch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML).
Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) ist Teil der niedersächsischen Landesverwaltung und als zentrale technische Stelle im Geschäftsbereich des ML der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Hannover angegliedert.
Geschichte
Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) als die zentrale technische Dienststelle der niedersächsischen Agrarverwaltung gewährleistet eine Infrastruktur durch IT-Services. Durch das Wirken des SLA wird die Vergabe und Auszahlung von über 1 Mrd. EUR jährlich an Fördergeldern an den ländlichen Raum und die Landwirtschaft in Niedersachsen ermöglicht.
Als die Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) im Rahmen der Verwaltungsreform zum 1. Januar 2005 gebildet wurden, hat die Niedersächsische Landesregierung die dem damaligen Amt für Agrarstruktur Hannover zugeordneten landesweiten Aufgaben (IT-Aufgaben und Controlling für die staatliche Agrarverwaltung) als „Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung“ der GLL Hannover angegliedert. Dem Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) wurde ein direktes, unmittelbares Zugriffsrecht auf diesen nicht in die GLL integrierten Teil zugestanden, da die Arbeitsbelastung des SLA durch die vielfältigen neuen Aufgaben im Rahmen der Umsetzung der EU-Agrarreform ein stärkeres Steuern und Koordinieren direkt durch das Ministerium erforderlich machten.
LeitungZu diesem Zweck ist ein Bediensteter des ML als Koordinator für diesen Behördenteil eingesetzt worden. Organisatorisch ist dieser Koordinator als Referent im ML angesiedelt, hat seinen Dienstsitz aber direkt im SLA. Insofern handelt es sich um eine von den üblichen Organisationsformen der Landesverwaltung abweichende Konstellation. Die organisatorischen, haushaltsrechtlichen und personalrechtlichen Befugnisse des Leiters der GLL Hannover gegenüber dem Servicezentrum werden durch das direkte Zugriffsrecht des ML beschränkt und durch den Koordinator des SLA wahrgenommen. Der Koordinator hat somit faktisch die Aufgaben eines Leiters einer Dienststelle. Diese Funktion wird derzeit von Jens Mennecke ausgeübt.
AufgabenDas Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung ist moderner IT-Dienstleister, der das Bindeglied zwischen Fachministerium und den Dienststellen der Fachverwaltung (Ämter für Landentwicklung in den GLL) und der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) in Niedersachsen darstellt. In dezernatsübergreifenden Projektgruppen nimmt es anspruchsvolle Softwareentwicklungsaufgaben wahr. Das Systemmanagement für die zentrale IT-Umgebung, Hotlines bezüglich der Fachanwendungen, die Schulung der Anwender und deren technische Betreuung vervollständigen das IT-Dienstleistungsangebot. Für die Ämter für Landentwicklung bereitet das SLA die Flurbereinigungsdaten zum Zweck der Katasterberichtigung auf und nimmt andere Vorleistungen zu Geschäftsprozessen in Bodenordungsverfahren wahr. Die Nutzung von Geodaten im Bereich Agrarförderung unterstützt das Haus durch die Weiterentwicklung und Pflege des GIS-basierten Referenzsystems (Digitale Feldblockkarte Niedersachsens).
Mit den Programmen des SLA werden jährlich etwa 1 Mrd. Euro an Fördergeldern für die Auszahlung an rund 55.000 landwirtschaftliche Betriebe vorbereitet. Viele Arbeitsprozesse werden daher elektronisch gesteuert und große Mengen von Informationen müssen digital gespeichert und verarbeitet werden. Zunächst werden konzeptionelle Vorgaben für die Programmierung im Rahmen von DV-Projekten zur landeseinheitlichen Abwicklung landwirtschaftlicher oder agrarstruktureller Fördermaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Nachdem die Programme durch die Anwendungsentwicklung erstellt wurden, werden sie sorgfältig getestet und anschließend an die Anwender ausgeliefert. Für die Dienststellen werden Workshops, Schulungen und Dokumentationen sowie ein Anwender-Support angeboten. Weitere Aufgaben sind das Erstellen und Versenden der Antragsunterlagen und die Anfertigung von Statistiken.
Die Abwicklung von Flurbereinigungsprojekte wird seit Jahrzehnten durch den Einsatz von Softwarekomponenten im Bereich der technischen und planerischen Bearbeitung unterstützt. Seit Anfang der 80er Jahre wird zu diesem Zweck auch GIS-Software genutzt.
Interne OrganisationDas SLA beschäftigt in vier Dezernaten, einer Verwaltungseinheit und einer Stabstelle insgesamt rund 130 Mitarbeiter/innen verschiedener Fachrichtungen. Als wichtiges Gremium für die hausweit übergreifende Steuerung von Projekten und Verfahren verfügt das SLA über ein Projektsteuerungsteam (PST). Dieses Gremium verschafft sich regelmäßig einen Überblick über die Planungs- und Abarbeitungsstände der Projekte und greift gegebenenfalls steuernd ein. Das Servicezentrum ist durch die Angliederung eine einmalige Konstruktion in der Verwaltungsorganisationslehre, da es kein integraler Bestandteil einer anderen Behörde ist.
IT-SicherheitDas Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung hat im November 2006 als erste "Behörde" bundesweit ein Testat zur IT-Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) bekommen.
Einzelnachweise
Weblinks
Kategorie:- Behörde (Niedersachsen)
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