- Béla Szőkefalvi-Nagy
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Béla Szőkefalvi-Nagy (manchmal auch kurz Sz.-Nagy geschrieben; * 29. Juli 1913 in Kolozsvár; † 21. Dezember 1998 in Szeged) war ein ungarischer Mathematiker, der sich mit harmonischer Analysis und Funktionalanalysis beschäftigte.
Er war der Sohn des Mathematikers Gyula Szőkefalvi-Nagy (1887–1953), der ihn auch unterrichtete. Sz.-Nagy war ab 1942 Professor für Analysis an der Universität Szeged. 1964 war er Gastprofessor an der Columbia University und 1970 an der Indiana University.
Er befasste sich mit Fourier-Analyse und Theorie der linearen Operatoren in Hilberträumen. Mit Frigyes Riesz schrieb er zwei Lehrbücher der Funktionalanalysis.
1979 erhielt er die Lomonossow-Goldmedaille. Er war Herausgeber der von Frigyes Riesz gegründeten Acta Scientiarum Mathematicarum (1946 bis 1981) und der Analysis Mathematica. Eine nach ihm benannte Medaille wird jährlich seit 1999 vom Bolyai Institut der Universität Szeged für eine bedeutende Arbeit eines Mathematikers in der Zeitschrift Acta Scientiarum Mathematicarum vergeben. Er war auswärtiges Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und Ehrendoktor der TU Dresden und der finnischen Universität Turku.
Zu seinen Doktoranden zählt Lajos Pukánszky.
Schriften
- Spektraldarstellung linearer Transformationen des Hilbertschen Raumes, Springer, 1942, 1967
- mit Frigyes Riesz: Leçons d'analyse fonctionnelle (französisch), 2. Auflage, Akadémiai Kiadó, Budapest 1953, deutsch Vorlesungen über Funktionalanalysis, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1956, 1973, Harri Deutsch, 1982 (Übersetzung der 4. Auflage 1965)
- mit Frigyes Riesz: Functional Analysis, Dover 1990 (ungarisch, Budapest 1988)
- mit Ciprian Foias: Analyse harmonique des opérateurs de l'espace de Hilbert, Masson, Paris und Akadémiai Kiadó, Budapest 1967
Béla-Szőkefalvi-Nagy-Medaille
Die Universität der Wissenschaften Szeged vergibt seit dem Jahr 2000 die Béla-Szőkefalvi-Nagy-Medaille für herausragende Arbeiten, die in Acta Scientiarum Mathematicarum veröffentlicht wurden. Preisträger sind:
- 2000 Ciprian Foias
- 2001 Karoly Tandori
- 2002 László Leindler
- 2003 George Grätzer
- 2004 Ferenc Móricz
- 2005 Tsuyoshi Ando
- 2006 Béla Csákány
- 2007 Hari Bercovici
- 2008 E. Tamas Schmidt
- 2009 Heinz Langer
- 2010 Pierre Antoine Grillet
Weblinks
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