- Bernhard Frank
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Bernhard Frank (* 15. Juli 1913 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Nationalsozialist. Er war SS-Obersturmbannführer, angeblich rechte Hand von Reichsführer SS Heinrich Himmler und der letzte Kommandant auf Adolf Hitlers Regierungssitz Obersalzberg.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Frank ist promovierter Volkskundler[2] und hat seinen Doktorgrad an der „Nordischen Akademie“ des SS-Schulungszentrums Wewelsburg bei Paderborn erworben.[1] Er war Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 4.442.198) und SS (Mitgliedsnr. 105.013),[3] und war unter anderem für die Verbreitung der NS-Ideologie verantwortlich.[1] Im September 1943 wurde Frank zum Kommandanten und Sicherheitsbeauftragten des Berghofs auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden ernannt. Gegen Kriegsende verhaftete er dort auf Weisung Adolf Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring wegen Hochverrat.[4]
Er ist Autor eines Buches über den Obersalzberg, das 1991 erstmals erschien. Eine Autobiographie über seine Karriere zur Zeit des Nationalsozialismus erschien im Jahr 2006 im rechtsextremen Arndt-Verlag. Seit Dezember 2010 wird der Vorwurf weitreichender Verantwortung Franks für Verbrechen der NS-Zeit in den Medien diskutiert.[5]
Schriften
- Die Flurnamen der Germarkung Wewelsburg. Aschendorff, Münster i. Westf. 1943 (Schriften der Volkskundlichen Kommission im Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und Volkskunde, Heft 6) (Dissertation an der Universität Münster, 1941.)
- Der Obersalzberg im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Eva Braun, Adolf Hitler und das brennende Berlin. Plenk, Berchtesgaden 1991 (2. veränderte Auflage ebenda, 1995). ISBN 3-922590-65-9.
- Als Hitlers Kommandant. Von der Wewelsburg zum Berghof. Arndt-Verlag, Kiel 2006. ISBN 3-887410-87-4. (Autobiographie)
Weblinks
- Literatur von und über Bernhard Frank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mark Gould: Mark Gould's Interviews with SS Dr. Bernhard Frank, 2007-2010 (Video). Abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch).
- Michael Slackman: Nazi Is Exposed, but Did He Have Anything to Hide? The New York Times Company, 7. Dezember 2010, abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch).
- Ulrich Sahm: Massenmörder der SS beichtet. www.israelnetz.com, 7. Dezember 2010, abgerufen am 22. Februar 2011 (deutsch).
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ein SS-Mörder berichtet mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de, 10. Dezember 2010.
- ↑ Vgl. Daniela Siepe: Wewelsburg und "Okkultismus". In: Juliane Kerzel (Hg.): Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur in Ostwestfalen-Lippe. Ein abschließender Projektbericht für die Planungswerkstatt Erinnerungskultur: Geschichte in Ostwestfalen-Lippe 1933-1945. Wege der Erinnerung. Büren 2002, ISBN 3-00-009695-7 (gesamtes Buch online), S. 276–290, hier S. 281 mit Anm. 199. (Online als PDF)
- ↑ Bernhard Frank auf www.dws-xip.pl
- ↑ Ulrich Chaussy, Christoph Püschner: Nachbar Hitler: Führerkult und Heimatzerstörung am Obersalzberg. 6. erweiterte Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-462-4, S. 241
- ↑ Hauptsache Nazi!, bildblog.de, 23. Februar 2011.
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