Frank-Zappa

Frank-Zappa

Frank Vincent Zappa (* 21. Dezember 1940 in Baltimore, Maryland; † 4. Dezember 1993 in Laurel Canyon, Kalifornien) war ein amerikanischer Komponist und Musiker, der zu Lebzeiten mehr als 60 Musikalben veröffentlichte. Zappa hat das Genre der Rockmusik erheblich beeinflusst durch seine von Stilanleihen und rhythmischer Vielfalt geprägten Kompositionen und seine Texte, die satirisch, proklamatorisch und auch dadaistisch-absurd geprägt sind. Er wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und erhielt zwei Grammys. Zappa betätigte sich auch als Musikproduzent und Filmregisseur und komponierte orchestrale Stücke. Sein Hauptinstrument war die E-Gitarre, er war aber auch oft als Sänger zu hören und spielte Schlagzeug, E-Bass und Keyboards. Charakteristisch für Zappa sind seine mitunter in größeren dramaturgischen Zusammenhängen gestalteten Bühnenshows, seine (Musik-)Filme, die die Bildästhetik des Musikfernsehens vorformulieren halfen, sowie sein Wirken als autarker Musikproduzent, der jegliche Belange der Produktentstehung kontrollierte und beeinflusste.

Frank Zappa im Armadillo World Headquarters in Austin, Texas am 13. September 1977

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frank Zappa war das älteste Kind des sizilianischen Einwanderers Francis Zappa und dessen Frau Rose Marie, die von einer neapolitanischen Einwandererfamilie abstammte. Zappa hatte drei Geschwister, die Brüder Bobby und Carl sowie Schwester Patrice. Franks Vater arbeitete in den US-Bundesstaaten Maryland und Florida an unterschiedlichen Stellen für das US-amerikanische Verteidigungsministerium, weshalb die Familie oft umziehen musste. Während der Jahre an der Ostküste litt Frank immer wieder an schweren Erkältungen und Asthma. Dies bewog die Eltern, im Dezember 1951 an die klimatisch begünstigtere Westküste umzuziehen.

Bis zu seinem High-School-Abschluss im Jahr 1958 hatte Zappas Familie insgesamt acht Mal den Wohnort gewechselt. Zappas Schulausbildung erfolgte an drei Highschools und drei weiteren Colleges. Zwangsläufig beeinflussten die wiederholten Umzüge und die ständigen Krankheiten in Zappas jungen Jahren seine Persönlichkeitsentwicklung. Er wird als jemand beschrieben, der nur schwer Freundschaft schließen konnte. Seine zweite Ehefrau sagte sogar:Zappa hat nicht geliebt.“[1](S331) Zappa galt als Eigenbrötler und Workaholic. Der junge Zappa zog sich vor allem auf sich selbst zurück, ging seinen künstlerischen Neigungen nach. Der grafisch talentierte Schüler gewann zwei Gestaltungspreise, seine ersten Kompositionen entstanden in dieser Zeit. An der Highschool durfte Zappa das Schulorchester dirigieren, als Collegestudent schrieb er die Musik für einen Hollywood-Film.

Nach dem nach knapp über einem Semester abgebrochenen Musikstudium beschäftigte sich Zappa zunächst ebenfalls mit Grafik und Musik. Am College hatte er Kay Shermann kennen gelernt; das Paar heiratete am 28. Dezember 1960 und wohnte östlich von Los Angeles in Ontario. Beide waren berufstätig: sie als Banksekretärin, er unter anderem als Gestalter von Grußkarten, Handelsvertreter (für Enzyklopädien und Schmuck) oder Angestellter einer Werbeagentur. Dann wandte sich Zappa mehr und mehr der Musik zu. Ab 1961 arbeitete er im Pal Recording Studio in Cucamonga, außerdem spielte er in unterschiedlichen Bands. Die Ehe mit Kay hielt nicht lange und blieb kinderlos. Das Paar wurde Anfang 1964 geschieden.

Für das Verständnis einiger seiner Texte ist ein Zwischenfall bedeutsam, der sich im Frühjahr 1965 im Studio Z zutrug, dem ehemaligen Pal Recording Studio, wo Zappa inzwischen wohnte. Für die akustische Untermalung einesHerrenabendssollte er ein mit Sexgeräuschen garniertes Tonband produzieren. Zappa und seine damalige Freundin setzten sich vor die Studiomikrofone und erledigten den Auftrag. Beide wurden einige Tage später bei der Übergabe des Bandes verhaftetder Auftraggeber entpuppte sich als Detective Sergeant der Bezirkspolizei. Zappa wurde wegenVerschwörung zur Pornografiezu sechs Monaten Haft verurteilt. Zehn Tage Haft musste er absitzen, die Reststrafe wurde auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Der Rockjournalist Barry Miles beschrieb die für Zappa bedeutsame Episode ausführlich und schlussfolgerte:Zelle C war ein Trauma fürs Leben, und in mancherlei Hinsicht war er den Rest seiner Karriere damit beschäftigt, sein pornografisches Tonband Amerika in den Rachen zu stopfen, immer und immer wieder. Er würde den Amerikanern schon zeigen, wie ihr Land wirklich war.“[1](S110)

Im Sommer 1966 lernte Zappa Adelaide Gail Sloatman kennen, die damals als Assistentin von Elmer Valentine arbeitete, dem Besitzer der Clubs Whisky a Go-Go und Trip in Los Angeles. Im September 1967wenige Tage vor der ersten Europatournee der Mothers of Inventionheiratete Zappa seine hochschwangere Freundin. Noch während die Band in Skandinavien unterwegs war,[2] wurde Tochter Moon Unit geboren. Es folgten die Söhne Dweezil (1969), Ahmet (1974) und die Tochter Diva (1979).

Von kürzeren Aufenthalten in New York (März 1967 bis Mai 1968) und London (Dezember 1970 bis April 1971) abgesehen, lebte Frank Zappa ab Mitte 1965 in den nördlichen Stadtbezirken von Los Angeles. Ende der 1970er Jahre entschloss sich Zappa, neben seinem Wohnhaus das Tonstudio Utility Muffin Research Kitchen bauen zu lassen, das am 1. September 1979 den Betrieb aufnahm. Damit unterlag die Veröffentlichung seiner Musikeinschließlich Produktion und Vertriebfast vollständig seiner Kontrolle.

Im November 1991 wurde bekannt, dass Zappa an Prostatakrebs erkrankt war. Er starb am 4. Dezember 1993 und wurde auf dem Friedhof Westwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles beigesetzt.

Musikalischer Werdegang

Prägung

Seine erste Schallplatte erhielt Zappa als Geschenk zu seinem siebten Geburtstag:All I want for Christmas is my two front teethvon Spike Jones and his City Slickers. Dessen Art, Humor mit Musik zu verbinden, hatte einen nachhaltigen Einfluss nicht nur auf Zappas Kompositionen, sondern auch darauf, wie er seine Livekonzerte gestaltete.[1](S33) Zu Zappas frühen musikalischen Einflüssen zählt auch arabische Musik. Er sagte:Irgendwo hörte ich das und war sofort begeistert.“ Im Radio hörte er als 13-JährigerGeevonThe CrowsundIvonThe Velvets“. Die erste Platte, die er kaufte, warRiot in Cell Block Number 9von The Robins. Zappa selbst nannte die frühe Rhythm-and-Blues-Musik einenHaupteinflussund vielleicht das, was mir wirklich die Ohren öffnete“. Die Zuneigung zur Doo Wop-Musik der frühen 1950er Jahre findet sich über seine gesamte Schaffenszeit hinweg in etlichen Kompositionen wieder.[1](S35f)

Eine wichtige Begegnung mit Orchestermusik hatte Zappa, als er in den frühen 1950er Jahren seine erste Langspielplatte gebraucht kaufte. Er war in einem Zeitungsartikel auf sie aufmerksam geworden und hatte schon länger nach ihr gesucht: The Complete Works of Edgar Varèse, Vol. 1. Besonders angetan hatte es ihmIonisation“ – ein Stück für 13 Schlagzeuger. Er war von den Kompositionen so begeistert, dass er sich zum 15. Geburtstag ein Ferngespräch mit Varèse wünschte. In den Fußnoten auf der Varèse-Plattenhülle wurden auch die Komponisten Béla Bartók, Igor Strawinski und Anton Webern genannt. Zappa begann umgehend, sich nach Aufnahmen mit Werken dieser Vertreter der Neuen Musik umzusehen.

Ein wichtiger Antrieb für den jungen Zappa, selbst zu komponieren, aber auch eine Erklärung für den Stil mancher seiner Kompositionen lag in seinem ausgeprägtem grafischem Interesse begründet. Sein Biograf Barry Miles zitiert ihn zunächst mit den Worten:Ich mag es einfach, wie Noten auf dem Papier aussehen“; er ergänzt diesen Satz um ein weiteres Zitat, in dem Zappa über seine frühen Kompositionen sagte:Ich hatte nicht den leisesten beknackten Schimmer, wie es klingen würde.“[1](S42f)

Als Gitarrist wurde Zappa von Rhythm-and-Blues-Gitarristen wie JohnnyGuitarWatson, ClarenceGatemouthBrown, Eddie Jones und Matt Murphy beeinflusst. Im Begleittext zu seinem ersten Album Freak Out! nannte er außerdem, neben anderen, HowlinWolf und John Lee Hooker.

Erste Schritte

Ausbildung

In der Schule lernte Zappa ab 1951 Schlagzeugzunächst aufBrettern“. Später spielte er im Schulorchester die Trommel. Während eines Wettbewerbs an Keith McKillops Monterey Summer Percussion School entstand 1953 seine erste KompositionMice“ – ein Solo für Snaredrum. Ab 1956 besuchte er die Antelope Valley High School in Lancaster. Zu den frühesten Zappa-Kompositionen, die je aufgeführt wurden, gehören die StückeA Pound For A Brown (On The Bus)“ undSleeping In A Jar“, beide Teile eines Streichquartetts, das Zappa 1958 spielen ließ, als sein Musiklehrer ihm erlaubte, dieAntelope Valley High School Big Bandzu dirigieren.

Im Oktober 1958 wechselte Zappa zum Antelope Valley Junior College in Lancaster, wo er Donald Vliet alias Captain Beefheart kennen lernte. Etwa zu dieser Zeit brachte er sich selbst bei, Gitarre zu spielen. Das StückLost In A Whirlpool“ (erstmals 1996 veröffentlicht auf dem Album The Lost Episodes) wurde im Winter 1958/59 in einem leeren Klassenzimmer des Colleges aufgenommen und ist die früheste Aufnahme, auf der Zappa als Gitarrist zu hören ist.[3] Um Harmonielehre und Komposition zu studieren, schrieb sich Zappa im Frühjahr 1960 am Chaffee Junior College in Alta Loma ein. Nach etwas mehr als einem Semester hörte er wieder auf, weil er nach Ansicht von Barry Miles sein Ziel erreicht hatte:Er verstand nun die Grundlagen der Musik.“[1](S76f) So ganz stimmt das nicht, denn Zappa belegte im Jahr 1961 noch einmal Vorlesungen, und zwar im Fach Komposition am Pomona College in Claremont.

Frühe Bands und Projekte

1955 trat Zappa als Schlagzeuger der R&B-BandThe Ramblersan der Highschool in San Diego bei, woraufhin ihm seine Eltern sein erstes Schlagzeug kauften. Nach zwei Umzügen seiner Familie gründete Zappa 1957 in Lancaster die R&B-GruppeThe Black-Outs“, in der unter anderem JimMotorheadSherwood mitspielte. Nach Zappas Ausstieg im Jahr 1958 nannte sich die GruppeThe Omens“. Außerdem spielte er in derAntelope Valley High School Big Bandmit. Das QuartettThe Boogie Mengründete Zappa im Frühjahr 1961, löste es aber kurze Zeit später wieder auf. Im Sommer 1961 hauchte Zappa den Black-Outs neues Leben ein, nur dass er dort jetzt Gitarre statt Schlagzeug spielte. Um Geld zu verdienen, war er außerdem Mitglied der TanzkapelleJoe Perrino & The Mellotones“.

Ab 1962 kümmerte sich Zappa vor allem um Studioprojekte. Mit Ray Collins absolvierte er 1963 einige Auftritte alsSin City Boysund alsLoeb & Leopold“. Außerdem gründete er die kurzlebige GruppeThe Soots“, in der unter anderem Captain Beefheart mitspielte. Die Studioarbeit warf nicht die erhofften Erträge ab, daher gründete Zappa 1964 die TanzbandThe Muthers“. Außerdem war er Mitglied der Hausband in dem ClubThe Village Inn“.

Zappa arbeitete in den ersten Jahren nicht nur als Musiker, sondern verfolgte auch andere Projekte: 1959 schrieb er die Musik für den Low-Budget-FilmRun Home, Slow“. Aufgenommen wurde die Musik aber erst 1963, der Film selbst hatte am 15. Dezember 1965 Kinopremiere. Ein weiteres Filmmusikprojekt, für das Zappa im Juni 1961 engagiert wurde, war der B-FilmThe Worlds Greatest Sinner“, das im Januar 1963 in die Kinos kam.

Im November 1961 wurde Zappa für Paul Buff in dessen Pal Recording Studio tätig. Dort arbeitete er als Studiomusiker, Komponist, Tontechniker und Produzent mit etlichen Künstlern von regionaler Bedeutung zusammen und nahm eine Vielzahl von Singles auf. Als Buff im Sommer 1964 den Auftrag erhielt, für ein anderes Tonstudio tätig zu werden, kaufte Zappa das Pal Studio und benannte es inStudio Zum. Als Perkussionist und mit eigenen Filmbeiträgen war Zappa im Mai 1962 an einem Multimedia-Experimental-Projekt von Don Preston beteiligt, der dazu unter anderem auch Bunk und Buzz Gardner um sich versammelt hatte.

Zappas Bestreben, im Musikgeschäft bekannt zu werden, verdeutlichen zwei Ereignisse des Jahres 1963. Im März trat er als Gast in der bekanntenSteve Allen Showim Fernsehen auf und gab dort seinConcerto For Two Bicycleszum Besten. Etwa zwei Monate später kam es am Mount St. Marys College in Los Angeles zu dem KonzertThe Experimental Music of Frank Zappa“, bei dem etliche Partituren Zappas von Studenten des Collegeorchesters gespielt wurden.

1965 suchte die GruppeThe Soul Giantseinen neuen Gitarristen. Zappa stieg ein und avancierte schnell zum Bandleader. Die Gruppeihr gehörten zu diesem Zeitpunkt die beiden Gründer Roy Estrada als Bassist und der Schlagzeuger Jimmy Carl Black sowie Ray Collins als Sänger und David Coronado als Saxophonist anbenannte sich mehrfach um, zunächst inCaptain Glasspack & His Magic Mufflers“, dann am Muttertag 1965 inThe Mothers“. Der zwischenzeitlich hinzu gekommene Gitarrist Henry Vestine wurde im Frühjahr 1966 durch Elliot Ingber ersetzt. Am 1. März 1966 erhielten die Mothers einen Plattenvertrag, gingen kurz darauf ins Studio, um ihr erstes AlbumFreak Out!“ aufzunehmen. Bevor dieses erscheinen konnte, musste sich die Gruppe auf Druck des Tonträgerunternehmens umbenennen in The Mothers of Invention.[4](S101)

The Mothers of Invention

Die Mothers of Invention bestanden über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. In dieser Zeit war die Gruppe in 18 unterschiedlichen Besetzungen auf Tourneen zu sehen. Wenn man noch dieHot Rats Bandsowie die beiden verschieden besetzten Wazoo-Orchester hinzuzählt, waren es sogar 21 Besetzungen, die allesamt jeweils nur für wenige Konzerte bestanden. Auch die Umbesetzungen durch das Ausscheiden einzelner Musiker während laufender Tourneen würde die Zahl der verschiedenen Mothers-Ensembles noch beträchtlich erhöhen. Mit anderen Worten:DieMothers hat es so nie gegeben. Schon die fünfköpfige Urbesetzung wurde während der Studioaufnahmen für das Debütalbum von Dutzenden weiterer Musiker unterstützt. Überdies veränderte Zappa die Formation bereits nach wenigen Konzerten: Der Gitarrist Elliot Ingber musste gehen, Don Preston, Bunk Gardner, Ian Underwood, Billy Mundi und JimMotorheadSherwood kamen hinzu. In der Vielzahl der Ensembles kristallisieren sich dennoch fünf Grundformationen heraus. Außer von Zappa hing das Spielvermögen der Livebands immer auch von den Fähigkeiten der für Zappas Musik wichtigen Rhythmusgruppe ab, und dort insbesondere vom Schlagzeuger.

Jimmy Carl Black war bis zum Herbst 1969 Schlagzeuger der ersten fünf Mothers-Formationen. Sein Spiel bot das Fundament, auf dem unter anderem Don Preston, Ian Underwood, Bunk Gardner und Zappa ihre musikalischen Experimente und ausgedehnten Improvisationen aufbauen konnten. Zusammengehalten wurden die für diese Mothers-Epoche typischen ausgedehnten, freien Musik- und Musiktheaterteile durch den von Zappa locker gesetzten kompositorischen Rahmen. Bezeichnend für diese Phase sind die Mothers-Auftritte im New Yorker Garrick Theatre, wo die Band vom 23. März bis zum 5. September 1967 mit kurzen Unterbrechungen wochentags zweimal, an den Wochenendtagen dreimal das RockmusicalPigs & Repugnant“ (Schweine und Widerlinge) aufführte.[5] Die Theaterperformance nach Happening-Art bot allerlei Scheußlichkeiten, derben Humor, gesellschaftskritische Seitenhiebe, Musikparodien und vieles mehrunter anderem im Juli 1967 einen Gastauftritt von Jimi Hendrix. Für manche Kritiker waren die Shows nichts alsheiße Luft“, für andere dagegenbrillant bis großartig-fantastisch“.[6](S259)

Freak Out!, das erste Album, das die Mothers of Invention 1966 veröffentlichten, war gleich ein aufwändig mit Begleittext versehenes Doppelalbum. Der Musikkritiker Mike Fish bezeichnet es alseines der blendendsten Debüts[7]: Die Platte enthält Satire und politische Kritik genauso wie Bezüge zum Doo Wop und zum Rhythm and Blues sowie autobiografische Referenzen. Eine ganze Langspielplattenseite verwendete Zappa auf eine perkussive Improvisation, gemischt mit Textkollagen und unartikulierten Lauten. Das 1968 erschienene Album Were Only in It for the Money wurde alserbarmungslose dunkle, wütende und düstere Antwort auf Sergeant Pepperbezeichnet[8] und zeigt deutlich Zappas Rolle als Teil der Gegenkultur. Falsche Hippies werden genauso parodiert wie die Erschießung protestierender Jugendlicher durch die Polizei thematisiert wird. Im September 1968 treten Zappa und The Mothers of Invention zum ersten Mal vor einem deutschen Publikum bei den Internationalen Essener Songtagen auf.

1969 unternahm Zappa einen ersten kurzen Ausflug in jazzige Gefilde. Sein Soloalbum Hot Rats gilt als eines der ersten Jazzrock-Alben überhaupt.

Mit 200 Motels stellte Zappa ein viersätziges Werk für Orchester und Rockband als Beitrag für die Contempo70 zusammen. Es wurde am 15. Mai 1970 im Pauley Pavilion der University of California in Los Angeles uraufgeführt. Mitwirkende waren die Mothers und das Los Angeles Philharmonic Orchestra, dirigiert von Zubin Mehta. Aus Kostengründen wurden nur die Sätze eins, drei und vier dieses Werkes gespielt, mit dem Zappa ausprobieren wollte, „wie die Musik klingt, die ich in Motels [Anm.: während der Tourneen der Vorjahre] geschrieben habe“.[1](S231ff) Als Schlagzeuger wirkte an diesem Projekt der von der Rockmusik her kommende britische Schlagzeuger Aynsley Dunbar mit. In der Folge gehörte er den Mothers-Formationen sechs bis neun an. Die Musik wurde insgesamt straffer und rockiger. Als mit Bandversion Nr. 7 auch die ehemaligen Turtles-Leadsänger Mark Volman und Howard Kaylan zu den Mothers stießen, begann die Mothers-Epoche, die alsVaudeville-Bandbekannt wurde. Die Bühnenshows bis Ende 1971 waren auf das darstellerische und satirische Vermögen dieser beiden versierten Frontleute zugeschnitten.

Zwei Zwischenfälle beendeten diese Mothers-Phase. Am 4. Dezember 1971 brach bei einem Konzert der Band im Casino Barrière in Montreux ein Brand aus, bei dem die gesamte Musikanlage der Band vernichtet wurdedas Deep-Purple-Stück Smoke on the Water erzählt davon. Wenige Tage später, am 10. Dezember, wurde Zappa bei einem Konzert im Rainbow Theatre, London, von einem Besucher von der Bühne in den Orchestergraben gestoßen. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er neun Monate im Rollstuhl verbringen musste. In der Folge war eines seiner Beine verkürzt (das LiedDancing Foolvom Album Sheik Yerbouti enthält eine Referenz auf diesen Umstand), und auch seine Stimme klang um eine Terz tiefer. Zappa musste die Konzerttournee abbrechen und die Band auflösen.

Zappa verwirklichte 1972, zunächst noch im Rollstuhl sitzend, zwei weitere Soloprojekte: Waka/Jawaka und The Grand Wazoo. Erneut wandte er sich dem Jazzidiom zu, von dem er einmal sagte:Jazz is not dead, it just smells funny.“ (Jazz ist nicht tot, er riecht nur eigenartig).[9] Zappa stellte dieses ausgedehnte Jazzrock-Projekt, an dem auf der Bühne 20 Musiker mitwirkten, während einer zweiwöchigen USA- und Europatournee vor. Anschließend wurde die Tournee mit halber Besetzung („Petit Wazoo“) weitere sechs Wochen in Amerika fortgesetzt.

Ab Februar 1973 war Ralph Humphrey (Band Nr. 10 bis 14), ab Oktober 1973 auch Chester Thompson (Band Nr. 12 bis 16) Schlagzeuger der Mothers. Mit dem Geiger Jean-Luc Ponty, dem Keyboarder George Duke, der Perkussionistin Ruth Underwood und dem Trompeter Sal Marquez wirkten zu dieser Zeit einige vielseitig begabte Musiker in der Gruppe mit. Dies ermöglichte es Zappa, sich Musik ganz anders als bisher zu nähern. In zugänglichem Ton, aber nicht ohne zappatypische Ingredienzen, verschmolz er kunstfertig komplexe Jazzrock-Arrangements, Funk und andere Musikstile zu kompakten, nur drei bis sechs Minuten langen Songs:[10] Das Album Over-Nite Sensation zeigt einevirtuose außergewöhnliche Band“, die allerdings in den Augen eines Kritikers kontrastiert wird vonschorfigen, pornografischen Texten“.[11] Das darauffolgende Album Apostrophe, welches als Nonsense-Themenalbum über einen Eskimo im Juni 1974 sogar Platz 10 in den Billboard-Charts erreichte, wurde von dem von Zappa mitbegründeten Label DiscReet Records herausgegeben.

Letzter Schlagzeuger der Mothers (Nr. 17 und 18) war Terry Bozzio, der ab der USA-Tournee im Frühjahr 1975 dabei war. Für die Welttournee, die im Herbst 1975 begann und bis ins Frühjahr 1976 dauerte, baute Zappa die Mothers ein letztes Mal um: Dem zum Quintett geschrumpften Ensemble gehörten neben Zappa und Bozzio der Sänger und Saxofonist Napoleon Murphy Brock, der Keyboarder André Lewis sowie mit dem Bassisten Roy Estrada ein Mitglied der ersten Mothers-Formation an.

Die Zappa-Bands

Nach Auflösen der Mothers kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Zappa und Herb Cohen. Zappa hatte den langjährigen Manager entlassen, der daraufhin die Auslieferung des Albums Zoot Allures verzögerte. Um weiteren Schwierigkeiten mit Cohen aus dem Weg zu gehen, verzichte Zappa auf den GruppennamenThe Mothers of Inventionund trat fortan nur noch unter eigenem Namen auf.[12](S87)

Bis auf Schlagzeuger Terry Bozzio tauschte Zappa das Personal für seine erste Band nach der Mothers-Ära komplett aus. Zum Line-up der USA- und Kanadatournee im Herbst 1976 gehörten der Gitarrist und Sänger Ray White, die Sängerin und Keyboarderin Lady Bianca (alias Bianca Odin, alias Bianca Thornton)[13], der Keyboarder und Geiger Eddie Jobson sowie der Bassist Patrick OHearn. Die im Frühjahr 1977 folgende Europatournee fand ohne Lady Bianca statt. An der Nordamerikatournee Ende 1977 und der Europatournee im Frühjahr 1978 nahm Eddie Jobson nicht mehr teil, dafür waren neben den Keyboardern Tommy Mars und Peter Wolf auch der Gitarrist und Sänger Adrian Belew und der Perkussionist Ed Mann hinzu gekommen.

Frank Zappa und Ike Willis, Buffalo, 25. Oktober 1980

Vinnie Colaiuta war Schlagzeuger der Zappa-Band Nummer vier, die im Herbst 1978 auf Bühnen in Europa und Nordamerika zu sehen war. Terry Bozzio, Ray White und Adrian Belew waren gegangen. Neu dabei waren der Sänger und Gitarrist Ike Willis, der Slide-Gitarrist Denny Walley sowie der Bassist Arthur Barrow. Für die Europatournee des Frühjahres 1979 stieß Warren Cuccurullo zu dieser Gruppe. Ein Jahr später gehörte Peter Wolf nicht mehr dazu, Vinnie Colaiuta legte eine Tourneepause ein. Letzteren ersetzte Zappa in seiner Band Nummer sechs für die USA-Europa-Tournee im Frühjahr 1980 durch den Schlagzeuger David Logeman. Außerdem war Ray White wieder dabei.

1980 gelang Zappa auch mit Bobby Brown (Album Sheik Yerbouti) ein Top-Ten-Hit (Platz 4 in den deutschen Charts), mit dem er nicht nur in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt wurde. Dieses Stück erreichte 1995 noch einmal Platz 32.
Zur Wintertournee 1980 war Colaiuta zurückgekehrt, Band Nummer sieben gehörten außerdem der Gitarrist Steve Vai sowie der Keyboarder, Trompeter und Sänger Bob Harris an.

Das Fundament für die letzten drei Zappa-Bands bildeten der Schlagzeuger Chad Wackerman sowie der Bassist Scott Thunes, die Vinnie Colaiuta und Arthur Barrow seit der Herbsttournee 1981 durch Amerika abgelöst hatten. An die Stelle von Bob Harris trat in Band Nummer 8 der Keyboarder, Saxophonist und Sänger Bobby Martin. Für die vom Sommer bis zum Winter 1984 andauernde Tournee durch Nordamerika und Europa veränderte sich das Line-up der neunten Band kaum. Mit Napoleon Murphy Brock gab ein ehemaliges Mothers-Mitglied ein gerade zweiwöchiges Gastspiel. Der Keyboarder Allan Zavod ersetzte Tommy Mars. Im Februar 1988 ging zum letzten Mal eine Zappa-Band auf Tournee, die bis zum Juni des Jahres durch Nordamerika und Europa führte. Zappa hatte sein zehntes Ensemble erheblich verstärkt und zu einer Rockgruppe mit Bigbandqualitäten ausgebaut. Zur zwölfköpfigen Band gehörten außer Zappa, Willis, Thunes, Wackerman und Martin auch der Gitarrist, Keyboarder und Sänger Mike Keneally, der Perkussionist Ed Mann, der Trompeter Walt Fowler, der Posaunist Bruce Fowler sowie die Saxophonisten Paul Carman, Albert Wing und Kurt McGettrick.

Orchestermusik

Frank Zappa beim Einspielen mit dem Ensemble Modern, 1992

Bereits vor seiner Rockkarriere hatte Zappa Stücke für Sinfonieorchester geschrieben. Die erste Aufführung fand 1963 am St. Marys College, Los Angeles, statt und wurde vom Radiosender KPFK gesendet. Nachdem er 1971 bereits für das Album und den gleichnamigen Film 200 Motels mit dem Royal Philharmonic Orchestra zusammengearbeitet hatte, veröffentlichte er im Jahr 1979 sein erstes rein orchestrales Album Orchestral Favorites. Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestra (Dirigent: Kent Nagano) erschienen 1983 und 1987. An diesen Aufnahmen war neuartig, dass die Instrumente mit jeweils eigenen Mikrofonen einzeln abgenommen worden waren, was Zappa ein nachträgliches Mischen und begrenzt nachträgliche Korrekturen erlaubte. In dem Begleittext zur zweiten Platte beklagte Zappa diemenschlichen Eigenartendermit falschen Tönen und verstimmten Passageninfizierten Aufnahme. Auch Kooperationen mit Pierre Boulez führten nicht zu großem Erfolg. Kurz vor seinem Tod fand Frank Zappa mit dem Ensemble Modern einen Klangkörper, der seine Orchesterkompositionen erfolgreich und mit großer technischer Präzision aufführte. Frank Zappas Orchesterwerk The Yellow Shark wurde im September 1992 vom Ensemble Modern in Frankfurt am Main im Beisein und zum Teil unter der musikalischen Leitung des Komponisten uraufgeführt. Die Begleitung der Tournee musste er aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Seine fortschreitende Prostatakrebserkrankung machte ihm immer mehr zu schaffen.

Musik

Zappas Kompositionen sind aufgrund einer Reihe unterschiedlicher Merkmale unverwechselbar. Die collagehafte Kompositionstechnik, die rhythmische Vielfalt der Kompositionen, die Stil-Anleihen in vielen Bereichen der E- und U-Musik, die immer wieder eingeflochtenen Musikzitate, das ironische und satirische Ausmaß in Musik und Text, die ausgeklügelten Arrangementkonstruktionenall das gehtüber den engen Umkreis des als rocktypisch definierten Formenvorrats[6](S251) hinaus. Dabei montierte Zappa die verschiedenen Elemente in einen für ihn typischen Zusammenhang. „Die Verwendung von Klangblöcken, das Primat von Klangfarbe gegenüber Tonlage sowie variierende Taktzahlen, all das sind Kennzeichen von [Edgar] Varèses Schaffen“, weist Barry Miles[1](S41) auf eine wesentliche Inspirationsquelle im Schaffen Zappas hin. Dessen Musikkonzept ist weiter gefasst als das im Rockgenre üblicherweise Gebotene. Er komponierte und arrangierte nicht nur für die Rockband (auch wenn diese Arbeiten in seinem Gesamtwerk den größten Anteil haben), sondern auch für die jazzorientierte Big Band und für unterschiedlich zusammengesetzte Orchesterensembles, vom Kammerorchester bis hin zum Sinfonieorchester.

Auffällig ist Zappas collagehafte Kompositionstechnik. Da wird zusammengefügt, was scheinbar nicht zusammengehört, was sperrig klingtin der Gesamtschau verbindet sich alles zu einem spannenden Ganzen. Rasend vorgetragene, auskomponierte Passagen lösen sich in zerbrechlich-wehmütigen Melodie-Wohlklang auf, der von mehreren gleichzeitig gespielten Rhythmen und gegenläufigen Melodien abgelöst wird, die zerrissen werden von elektronisch oder mit dem Tonband erzeugten Klangfetzen, um sich am Ende in höhnischem Bandgelächter aufzulösen. „Aberwitzigaber witzignennt der Musikjournalist Volker Rebell diese Kompositionstechnik, die sich in vielen Beispielen über Zappas gesamte Schaffensperiode hinweg findet. Dabei war Zappa offen für Einflüsse jedweder Art, machte Anleihen in denunterschiedlichsten Formen und Stoffen[6](S234), benutzte wie selbstverständlich Elemente unterschiedlichster Stilrichtungen und Musikdisziplinen. Trotz aller Verschiedenheit in den Arbeiten beispielsweise eines Edgar Varèse einerseits und den Songs von R&B-Gruppen wie The Robins andererseitsbeides war für Zappa gute Musik, für ihn schiendie Seele aus der gleichen universellen Quelle zu kommen“.[1](S42) Ob Doo-Wop-Schlager oder Strawinsky-Strenge, bodenständiger Rhythm & Blues oder ausgelassener Spike-Jones-Klamauk, ob ungarische Folklore oder krachender Hardrock, minimalistische John-Cage-Klänge oder wilder Free-Jazzdas alles und noch vieles mehr verband Zappa mit Humor und Ironie zu Kompositionen, deren Anliegen Volker Rebell darin sieht, „eingefahrene Hörgewohnheiten zu attackieren und zu verunsichern“.[6](S251)

Die von Zappa verwendeten harmonischen Systeme und Verbindungen sind insgesamt betrachtet eher konventionell, was nicht ausschließt, dass sich im Einzelnen Spannung erzeugende Akkordrückungen und Kontrast schaffende Stufensprünge finden. Verwendet er klassische Harmonieschemata, sorgen Durchgangsakkorde, Modulationen und dissonierende Harmonien für Variation. Diffizile Architektur, Raffinement und Detailverliebtheit sind für die Arrangements kennzeichnend. Diese umfassen auf dem Notenblatt nicht selten 15 und mehr Pentagramme (Liniensysteme). Auffällig sind oft unkonventionelle Instrumentierungen sowie mitunter atypische Platzierungen der Instrumente im Arrangement-Satz. Charakteristisch in Zappas Schaffen sind die rasenden Unisono-Abläufe mehrerer Instrumente.

Zappa hatte für seine Arbeitsweise allerlei Fürsprecherim popmusikalischen Sektor sowieso, aber auch im Bereich der zeitgenössischen Musik, wovon die gemeinsamen Projekte mit Zubin Mehta, Pierre Boulez oder Kent Nagano Zeugnis ablegen. Im Auftrag des Kronos Quartets und des Aspen Bläserquintetts entstanden Kompositionen, mit dem Ensemble Modern studierte er im Rahmen des Projektes The Yellow Shark noch kurz vor seinem Tod 19 Kompositionen bis zur Aufführungsreife ein. Die posthum erschienene Zusammenstellung Strictly Genteel führt in Zappas Orchester-Œuvre ein. Der deutsche Musikkritiker Hans-Jürgen Schaal kommentierte diesen Werksausschnitt so:Wir begegnen hier dem Vater von Punk und Postmoderne in Personalunion.“[14]

Takt, Metrum und Rhythmus

Zappa-typisch ist die in einzelnen Kompositionen wie in der Gesamtheit seiner Arbeit vorzufindende rhythmische Vielfalt. Laut Volker Rebell gibt eskaum eine Taktartund sei sie noch so verschrobendie bei Zappa nicht schon ausgetrommelt worden wäre“.[6](S252) Schon die erste bekannte Zappa-Kompositionim Alter von zwölf Jahren schrieb er das StückMice“, ein Solo für Schlagzeug[1](S33)lässt sein ausgeprägtes Interesse an Rhythmik erkennen. Dieses wird besondersaugenfälligan dem StückThe Black Page“, ebenfalls ein Stück für Perkussionsinstrumente, dessen Name auf die vielen Noten auf dem Notenblatt zurückgeht.

Zappas Metrik verwendet unterschiedliche Taktarten, die häufig auch innerhalb eines Stückes wechseln.[15] Neben dem 4/4-Takt, der hauptsächlich in rockbetonten Stücken und bei Soli erscheint, verwendet Zappa häufig Dreiertakte wie 3/4-, 6/8- und 12/8-Takt. Zum Beispiel stehenWhats The Ugliest Part Of Your Body“ (Were Only In It For The Money) im 6/8-Takt undThe Illinois Enema Bandit“ (Zappa In New York) im 12/8-Takt. Der 3/4-Takt findet sich häufiger, beispielsweise inKing Kong“ (Uncle Meat), „Sofa“ (One Size Fits All) oderOverture To A Holiday In Berlin“ (Burnt Weeny Sandwich). Den 2/4-Takt setzt Zappa oft dort ein, wo Anklänge an Marschmusik deutlich werden sollen, etwa inWho Needs The Peace Corps“ (Were Only In It For The Money).

Aber auch in Westeuropa ungebräuchlichere, ungerade Taktarten sind für Zappa charakteristisch. Dazu gehören der 5/4-, 5/8-, 7/4 und 7/8-Takt sowie ternär, also im Shufflerhythmus, gespielte Metren. So sind einige Textzeilen des LiedesWhats The Ugliest Part Of Your Body“ (Were Only In It For The Money) im 7/8-Takt geschrieben.

Bild:Loudspeaker.png Hörbeispiel: Wechsel vom 7/8- zum 6/8-Takt mit zusätzlichem (im Original nicht vorhandenem, zwecks Demonstration eingebautem) Schlagzeug im TitelBig Swiftyvom Album Waka/Jawaka.

Big Swifty“ (Waka/Jawaka) wechselt zweimal in Quinten vom 7/8- zum 3/4-Takt und danach vom 5/8- zum 6/8-Takt, bis im Chorus schließlich der 4/4-Takt erreicht wird.[16] Generell sind ungerade Taktarten oft mit Grundmustern gekoppelt, die sich wiederholen. Aber auch verschiedene Metren mit wiederholten Patterns, oder gleichbleibende Metren mit wechselnden Grundmustern kommen vor. In dem StückRubber Shirtüberlagern sich so beispielsweise eine Bassspur im 4/4-Takt und eine Schlagzeugspur im 11/4-Takt.[17]. Die beiden Spuren wurden bei verschiedenen Anlässen aufgezeichnet und erst nachträglich im Studio kombiniert.“

Taktwechsel markieren auch oft inhaltliche oder melodische Übergänge und werden beispielsweise bei Motivwechseln sowie zur Phrasen- und Themenformung eingesetzt. Bei einigen Stücken, wieThe Dangerous Kitchen“ (The Man From Utopia), ist die Metrik an den zugrundeliegenden Sprechtext angepasst. Dies führt zu beständigen Taktwechseln. Zappa selbst bekannte:Mein besonderes Interesse gilt den unüblichen Taktarten.“ [18]

Rhythmische Variationen bei Frank Zappa am Beispiel des StückesBig Swiftyvom Album Waka/Jawaka.

Die Rhythmik in Zappas Musik ist stilbildend und sehr vielschichtig, oft steht sie im Vordergrund. Die Noten- und Pausenwerte weisen eine große Spannweite auf. Oft werden Triolen oder Quintolen verwendet. Triolen, Quartolen oder Quintolen werden dabei aber auch auf zwei oder mehr Zählzeiten gespielt. Diese sogenannten Tonlängen-Konflikte sowie die rhythmischen Akzentverschiebungen (Hemiolen) und Verschiebungen des Taktschwerpunktes (Synkopen) sind typisch für Zappa. Oft werden dadurch unerwartete Effekte erzielt.

So werden inEric Dolphy Memorial Barbecue“ (Weasels Ripped my Flesh) Hemiolen eingesetzt, um durch Verringern der Tonlängen über die Taktgrenzen hinweg eine deutliche Beschleunigung zu erzielen. Dabei bleibt jedoch das Tempo, also die Anzahl der Grundschläge pro Minute, gleich.

Die in einigen Stücken durch Akzentsetzung hervorgerufene asymmetrische Anordnung gleichförmiger Notenwerte vergleicht der Musikwissenschaftler Wolfgang Ludwig mit Igor Fjodorowitsch Strawinski[19]. Diese auch für die Jazzmusik charakteristische Technik findet sich beispielsweise inIgors Boogieauf Burnt Weeny Sandwich.

Auch rhythmisch-metrische Permutationen und Polymetrik sind ein bei Zappa häufig anzutreffendes Stilelement. Letztere findet sich beispielsweise inThe little house I used to live in“ (Burnt Weeny Sandwich): Dem anfänglichen Bassriff (11/8) wird eine Melodielinie mit einer Dauer von 12/8 Schlägen beigefügt. Bei jeder Wiederholung verschiebt sich der Anfang der Melodie um 1/8 Notenwert, dem Stück wird so eine besondere Eigendynamik verliehen.

Eine für Zappa typische rhythmische Variation von Motiven und Phrasen wird beispielsweise inBig Swiftyvom Album Waka/Jawaka verwendet.

Zappa setzt häufig Augmentation und Diminution ein. Dabei bleibt das Verhältnis der Notenwerte innerhalb eines Themas zueinander gleich, aber die Geschwindigkeit verändert sich, etwa beiBig Swifty“.

Abweichungen von rhythmischen Grundmustern finden sich bei fast allen Stücken Zappas. Mit der Ausnahme von Riffbildungen und Begleitstimmen bei Soli gibt es in seinen Stücken selten Phasen, während deren ein bestimmter Rhythmus länger beibehalten wird.

Melodie

Zappa selbst legte großen Wert auf die Gestaltung von Melodien:Im interested in melodies and its the one thing I find lacking in most of the music today. […] Its a big challenge to write a melody“ (Ich interessiere mich für Melodien und das ist das, woran es der meisten Musik heutzutage mangelt. Es ist eine große Herausforderung, eine gute Melodie zu schreiben).[20]

Die Häufigkeitsanalyse der in Zappas Melodien vorkommenden Intervalle zeigt einen Unterschied zu in der Rockmusik üblichen Verteilungen. Das in Zappas Melodien am häufigsten verwendete Intervall ist die Quarte, die etwa ein Drittel aller vorkommenden Tonhöhenänderungen ausmacht, gefolgt von der kleinen Terz mit 23 Prozent und der großen Terz mit 13 Prozent. Auffällig sind außerdem die kleinen und großen Septsprünge, deren Anteil 15 Prozent beträgt.

Die häufigen Quartsprünge sind recht ungewöhnlich, während Sekunden und Terzen „[…] bei der melodischen Gestaltung allgemein am häufigsten auftreten [dürften].“[21] In einer an den Jazz angelehnten Einteilung der Intervalle wird der Terz als primärer Konsonanz ein besonderer Wohlklang zugeschrieben, während die große Septime als Dissonanz gewertet wird. Die Quarte wird in ihrer Wirkung als differierend beschrieben.[22] Die Verwendung der genannten Intervalle durch Zappa zeigt damit eine große Bandbreite und ist ein charakteristisches Stilelement seiner Melodien.

 Hörbeispiel:?/i Mehrfache Tonwiederholung ausYou didnt try to call mevom Album Freak Out!

Häufig sind bei Zappa auch Sequenzen anzutreffen. Dabei werden gleiche Tonfolgen versetzt wiederholt, beispielsweise in der melodischen Sequenz inKing Kongvom Album Uncle Meat. Zappa setzt auch mehrfache Tonwiederholungen ein, etwa in dem LiedYou didnt try to call meauf dem Album Freak Out!

 Hörbeispiel:?/i Wechsel der Bewegungsrichtung inAbsolutely Freevom Album Were Only In It For The Money.

Typisch für die Melodien sind auch häufige Wechsel der Bewegungsrichtung, bei denen stufenweise zwischen Tonerhöhung und Tonerniedrigung gewechselt wird,[23] hier demonstriert an einem kurzen Ausschnitt des LiedesAbsolutely Freevom Album Were Only in It for the Money: Von Note zu Note wechselt jeweils die Richtung, in der sich die Tonhöhe ändert.

 Hörbeispiel:?/i Krebs inZombie Woofvom Album Over-Nite Sensation.

Zappa setzt auch kontrapunktische Techniken ein, die gewöhnlich in Rockmusik nicht vorkommen. Dazu gehört beispielsweise der Krebs, bei dem die Melodie erst vorwärts und dann erneut rückwärts gespielt wird, etwa in Zombie Woof vom Album Over-Nite Sensation. Zu weiteren Stilelementen zählt der Triller, das rasche wiederholte Spielen zweier nahe beieinander liegender Töne. Insbesondere beim Vibrafon werden diese häufig eingesetzt, beispielsweise inWhats new in Baltimorevom Album Frank Zappa meets the Mothers of Prevention. Auch Glissandi, rasche kontinuierliche Tonhöhenänderungen, finden sich in vielen Stücken.

Bei den Gesangsstimmen fällt auf, dass die Verteilung der Gesangssilben auf die Melodietöne oft bewusst geformt wird: In bestimmten Abschnitten wird pro Silbe genau ein Ton gesungen, diese auch als Syllabik bezeichnete Technik wird etwa in der Bridge vomThe Illinois Enema Bandit“ (Zappa in New York) verwendet. Das Gegenteildie Verteilung von mehreren Noten auf eine Silbe, die sogenannte Melismatikwird ebenfalls als Stilmittel eingesetzt, etwa inAdvance Romancevom Album Bongo Fury.

Der Gitarrist

Neben seinen Qualitäten als Komponist, Arrangeur und Bandleader konnte Zappa auf der E-Gitarre auch als Instrumentalist überzeugen. Er selbst sah sich anals Komponisten, dessen Hauptinstrument eben die Gitarre ist“.[24](S88) Andere zählten ihn zu den talentiertesten und begabtesten Gitarristen seiner Zeit[25](S97), zu denechten Gitarrenhelden der Sixties[1](S436) oderzu den eigenwilligsten und kompetentesten Gitarristen der Szene“.[6](S257) Bewundert wurde seine eigenwillige Spielweise, „etwa im Titel ‚The Orange County Lumber Truck‘ (Album Weasels Ripped My Flesh), einem Stück, das in eines der swingendsten Gitarrensoli der Popmusik überhaupt mündet.“[6](S265)

Typisch für seine Spielweise ist die große Experimentierfreude, mit der Zappa zu Werke ging. Ein Merkmal ist die für die Rockmusik ungewöhnliche Länge seiner Soli. Auf den beiden Doppel-CDs Shut UpN Play Yer Guitar und Guitarbeide enthalten ausschließlich Solisind die kürzesten Beiträge 1:39 und 2:12 Minuten lang, die längsten dagegen 10:12 und 6:58 Minuten lang. Zappa unterschied sich von vielen anderen Gitarristen auch dadurch, dass er bei seinem Spiel sämtliche Lagen des Griffbrettes einbezog. Seine Spieltechnik, die sich durch mitunter atemberaubende Schnelligkeit auszeichnet, hielt er selbst nicht für herausragend:Ich bin kein virtuoser Gitarrenspieler. Ein Virtuose kann alles spielen, ich kann das nicht.“[26] Allerdings sehe er sich durchaus in der Lage das zu spielen, was er kenne und habe dazu eine hinreichend schnelle manuelle Fertigkeit entwickelt. „Wenn ich einen Ton mit der rechten Hand anschlage, spiele ich mit der linken Hand fünf. Ich schlage nicht alle Noten an, die ich spiele. Ich mache auch Sachen, wo ich das Plektrum auf dem Griffbrett benutze, drücke es runter und schlage es zur selben Zeit. Es klingt dann ein bisschen nach einem bulgarischen Dudelsack-Sound.“[27](S6-19)

Frank Zappa in der Ekeberghallen, Oslo, Norwegen am 16. Januar 1977. Aufnahme von Helge Øverås.

Wesentliche Einflüsse für den Gitarristen Zappa waren Guitar Slim und Johnny Watson. In seiner Autobiografie schrieb Zappa:Obwohl ich nicht behaupten kann, dass ich heute fähig bin, heute ein Guitar-Slim-Lick zu spielen, so hatte doch seine ‚Quäle sie und würge sie‘-Attitüde einen starken ästhetischen Einfluss auf den Stil, den ich schließlich entwickelte.“[28](S202). Auf Watson wurde er 1955 durch dessen ersten HitThose Lonely Lonely Nightsaufmerksam:Watson ist der originale Minimalist unter den Gitarristen. Das Solo auf ‚Lonely Nights‘ – das ‚One-Note-Guitar-Solo: Das sagt doch alles. Auf den Punkt.“[29](S10-20). Musikalisch orientierte Zappa sein Solospiel nach eigener Aussage ansprachlich beeinflusster Rhythmik und Harmonie, sie sind beide entweder an der Pentatonik oder an vielen orientiert“.[27](S6-19) Grundlage seiner Improvisationen waren dabei oft Songs in d-Moll. Zappa:Tatsächlich stehen wohl 80 Prozent unserer Stücke, die Soli enthalten, in dieser Tonart und enthalten die gleichen Taktwechsel. Ich liebe einfach d-Moll-Improvisationen; d-Moll mit einem vorangestellten Dur-Akkord ergibt einen netten modalen Effekt.“[1]S437

Das Ergebnis seinerinhaltsvollen, inspirationsstarkenund vonhohem Risiko und großer Experimentierfreude[1]S335 getragenen Spielweise, dieauch Raum für spöttelnde Phrasierungenlässt, waren Soli, bei denen man am Endedas Publikum vor Überraschung förmlich nach Luft schnappen hörenkonntefür den Rockjournalisten Volker Rebell schlichtaußerhalb der Kategorien“.[6](S257,270)

Zappa arbeitete mit vielfältigen Gitarrenklängen. Beiträge auf akustischer Gitarre (zumeist auf einer Ovation mit E-Gitarrenhals gespielt) finden sich ebenso wie die gesamte Bandbreite an E-Gitarrenklängen, von unverzerrt („clean“) über leicht verzerrt bis hin zu extrem übersteuerten Bombast-Sounds wie auf dem Album Tinsel Town Rebellion. Die Klangfarbe beeinflusste Zappa vor allem mit dem Wah-Wah-Pedal, das er vornehmlich statisch einsetzte.[30] Ebenfalls zu hören, wenn auch nicht allzu häufig, sind Phasing-, Flanging- oder Choruseffekte, seltener benutzte er ein Echogerät.

Für die weite Spannbreite zappaschen Spielvermögens stehen vom Charakter her so unterschiedliche Beiträge wie die rockig-wilden Soli inRat Tomago“ (Album Sheik Yerbouti) oderWillie The Pimp“ (Album Hot Rats), das getragene, auf akustischen Instrumenten eingespielte GitarrenduettSleep Dirt“ (Album Sleep Dirt), das swingende, nur als Fragment vorhandene Solo inThe Orange County Lumber Truck“ (Album Weasels Ripped my Flesh), das jazzige Solo inGrand Wazoo“ (Album The Grand Wazoo), jeweils mit orientalischer Anmutung das GitarreninstrumentalTheme From The 3rd Movement of Sinister Footwear“ (Album You Are What You Is) sowie das Eingangssolo inFilthy Habbits“ (Album Sleep Dirt), die getragene, gleichsam aus hingetupften Tönen bestehende InstrumentalnummerPink Napkins“ (Album Shut UpN Play Yer Guitar), melodiös-schwebende Soli wie inInca Roads“ (Album One Size Fits All) oderAny Kind Of Pain“ (Album Broadway The Hard Way), das ebenso der Melodie wie treibendem Rock verpflichtete Solo inSon of Orange County“ (Album Roxy & Elsewhere) oderZoot Allures“ (Album Zoot Allures), ein Gitarreninstrumental mit viel Feedback.

Der Textautor

So witzig sie im Detail sein können, so viel Widerspruch sie des Öfteren ausgelöst habenZappas Texte spielen in der Gesamtheit seines Schaffens eine eher untergeordnete Rolle. Diese für unvermeidliches Beiwerk haltend, sagte er dazu:Ich erhebe nicht den Anspruch, ein Dichter zu sein. Meine Texte dienen allein der Unterhaltung und sind nicht zur inneren Anwendung gedacht.“ [28](S207) So betrachtet, haben sie ihre Funktion allerdings erfüllt. Zappas Vorgehensweise als Texter war, wie auch bei seinen Kompositionen, eine differenzierte.

Der Haltung etlicher Kabarettisten seiner Zeit folgend, kümmerte auch Zappa sich in seinen Beiträgen nicht um die großen Linien der Politik, was ihn im Einzelfall aber nicht hinderte, an von ihm ausgemachten Missständen in der Gesellschaft harsche Kritik zu üben. So brandmarkte er inTrouble Every Day“ (Album Freak Out!) die Rassenunruhen Mitte der 1960er Jahre und die Art und Weise, wie die Medien das Unglück anderer vermarkteten; er kommentierte seine Haltung im Stück selbst mit den Worten:Im not black. But theres a whole lots a times, I wish I could say, Im not white“ (Ich bin kein Schwarzer, aber sehr oft wünschte ich mir sagen zu können, dass ich kein Weißer bin). Auch inIm the Slime“ (Album Over-Nite Sensation) nahm er die verführerische Allmacht des Fernsehens aufs Korn, die für ihn wie Schleim aus den Fernsehgeräten quoll. Er beschrieb nicht nur die Wirkmechanismen des Mediums mit den WortenI may be vile and pernicious, but you cant look away“ (Ich mag abscheulich und schädlich sein, aber ihr könnt nicht wegsehen), sondern nannte auch deren Nutznießer:I am the tool of the Government and industry too, for I am destined to rule and regulate you“ (Ich bin das Werkzeug der Regierung und auch der Industrie, und ich bin dazu da, euch zu beherrschen und euer Verhalten zu bestimmen). InDumb All OverundHeavenly Bank Account“ (beide auf dem Album You Are What You Is) brandmarkte er die Raffgier amerikanischer Fernsehevangelisten, deren Verflechtungen mit der Politik und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Zappas Fazit:Religious fanatics can make it be all gone“ (Religiöse Fanatiker können alles ruinieren).

So, wie er auf diese Dinge schaute, so blickte er auch bei anderen Dingen genau hin. Was er sah, das beschrieb er in seinen Liedtexteneine fast schon journalistische Herangehensweise. Ihn unterschied vom Journalisten, dass er seine Beobachtungen schonungslos und ohne Rücksicht auf Tabus mitteilte, wobei er jegliche Einordnung und Bewertung des Gesagten unterließ. Barry Miles nennt Zappas Sicht der Dingeschonungslos satirisch[1](S440) Ironisch, oft auch zynisch, nahm er alles und jeden aufs Korn. Da Zappa selbst ein Kind der aufkeimenden sexuellen Revolution war, das in den alsverklemmtgeltenden Vereinigten Staaten lebte, nimmt es nicht Wunder, wenn Zappa das Sexthema vielfach aufgriffin all den Klischees, die das Thema hergab. Nicht nur in seinem bekannt gewordenen Auftritt in der CNN-FernsehshowCrossfirebestand Zappa vehement auf dem im First Amendment der Verfassung der Vereinigten Staaten jedermann zugebilligten Recht der freien Rede. Auch sein Auftritt bei der Kongressanhörung am 19. September 1985 zum geplanten Verbot pornografischer Textbeiträge auf Schallplattendabei ging es dort nicht einmal um Zappas Beiträge, sondern unter anderem um das StückDarling Nikkivon Princeist vor diesem Hintergrund zu sehen.

Zappa sagte:Aus mehr besteht doch Amerika gar nicht: ausgedrehte Sexualbegierden und extremer Drogenkonsum.“[31](S24-27) Also nahm er bei Sexthemen kein Blatt vor den Mund. Unverblümt besang er inCatholic Girls“ (Album Joes Garage) sexbesessene katholische Mädchen oder inPenis Dimension“ (Album Frank Zappas 200 Motels) die Größe gewisser Dinge überhaupt. InDinah Moe Humm“ (Album Over-Nite Sensation) ging es um Gruppensex und Voyeurismus, inBrown Shoes Dont Make It“ (Album Absolutely Free) um Sex mit Minderjährigen und inCrew Slut“ (Album Joes Garage) um Groupies. InBobby Brown“ (Album Sheik Yerbouti) machte er Spielzeuge der Schwulenszene (denTower of Power“) und urophile Sexualpraktiken („golden shower“) zum Thema. Und natürlich sprach er auch über die potenziellen Gefahren, die von der schönsten Nebensache der Welt ausgehen, wie beispielsweise inWhy does it hurt when I pee?“ (Album Joes Garage). Zappa sah und beschrieb all das, ohne es zu kommentieren, weshalb Miles auch schlussfolgerte, Zappa setze sichfür die Rechte des Individuums bis zum Letzten ein“.[1](S441)

Auch anderen Themenbereichen näherte sich Zappa, indem er sieeher belustigtbeschrieb. InCosmik Debris“ (Album Apostrophe) bekam der aufkommende Esoterikboom in Form eines hochstaplerischenGurussein Fett weg, der vergeblich versucht, dem Ich-Erzähler esoterischenmumbo jumbozu verkaufen. Das StückValley Girl“ (Album Ship Arriving Too Late To Save A Drowning Witch) beschrieb den selbstverliebten Szenejargon unreifer Teenies der besseren Gesellschaft. Oft widmete sich Zappa auch Zeiterscheinungen, so beispielsweise der Hippiekultur („Flower Punk“, Album Were Only in It for the Money), der Discoszene („Discoboy“, Album Zoot Allures) oder den Yuppies („Yo Cats“, Album Frank Zappa Meets The Mothers Of Prevention).

Zappa hatte ein ausgeprägtes Faible für Dadaismus und für Absurdes, welches sich auch in seinen Texten widerspiegelte. So ritt er als Farmer, der mit einer großen Pinzette Zahnseide von den Bäumen pflückte, durch die weite Landschaft vonMontana“ (Album Over-Nite Sensation). In der Suite über den EskimoNanook“ (Album Apostrophe) warnte er eindringlich vor den Gefahren, sich gefrorenes Huskie-Pipi in die Augen zu reiben, während er sich inThe Dangerous Kitchen!“ (Album The Man From Utopia) mit den Bedrohungen auseinandersetzte, die im Abfluss einer Küchenspüle lauern können. „Er nimmt sich des Alltäglichen an, überhöht es, lädt es mit Bedeutung auf und macht es derart zum Symbol für das Menschliche an sich[1](S373), beschreibt Barry Miles für dieses Stück Zappas Vorgehensweise als eine, wie man sie von Künstlern aus dem Bereich der Pop-Art kennt.

Vor allem in der ersten Hälfte seiner Schaffensphase arbeitete Zappa des Öfteren auch in größeren dramaturgischen Zusammenhängen. Musikalisch ausgestaltete Sketche waren immer wieder Bestandteile seiner Bühnenshows. Beispiele waren das bereits 1967 über mehrere Monate hinweg live im Garrick-Theatre aufgeführte RockmusicalPigs & Repugnant“, das StückWhat Kind of Girl Do You Think We Are?“ (Album Fillmore EastJune 1971), das fast 25 Minuten lange DramolettBilly The Mountain“ (Album Just Another Band From L.A.) und die schon erwähnte, knapp elf Minuten und vier Stücke langeYellow Snow“-Suite über den Eskimo Nanook auf dem Album Apostrophe.

Um dramaturgisch noch größere Zusammenhänge ging es bei Frank Zappas 200 Motels, einem abendfüllenden Kinofilm und Doppelalbum, in dem Zappa das Tourneeleben einer Rockband beschrieb. Auf dem Dreifachalbum Joes Garage erzählte Zappa vom Kampf des Gitarristen Joe gegen Zensur und ein totales Musikverbot und verspottete in der Figur des L. Ron Hoover die Scientologen. Der ebenfalls als Dreifachalbum/Doppel-CD veröffentlichte Zyklus Thing Fish war ursprünglich als Broadway-Musical konzipiert. Erzählt wird die Geschichte des bösen Prinzen Thing Fish, der den guten, alten Broadway-Musicals wieder ihren Platz auf der Bühne verschaffen will.

Einige seiner Beiträge fallen in die Kategorieschnulziges Liebeslied“. Sie entsprangen Zappas Vorliebe für Rhythm and Blues und Doo Wop, zwei Popmusikstile der 1950er Jahre, die auf Zappas Kompositionen großen Einfluss hatten. Beispiele für solche banalen, keineswegs satirisch gemeinten Texte finden sich unter anderem in Stücken wieLove Of My LifeundFountain Of Love“ (beide auf dem Album Cruising With Ruben & The Jets) oder inSharleena“ (Album Chungas Revenge). Ein Lied wie beispielsweiseBig Leg Emma“ (Album Zappa In New York) zeigte, dass Zappa dieses Genre bisweilen auch mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis nahm.

Touring can make you crazy: Viele Texte Zappas befassten sich mit dem Rockmusikgeschäft und dessen Protagonisten. Seinen diesbezüglich reichlich vorhandenen Erfahrungen widmete er nicht nur ein ganzes Album samt abendfüllendem Kinofilm (Frank Zappas 200 Motels). Immer wieder finden sich auf seinen Alben Lieder, die sich mit verschiedenen Vorgängen im Rock auseinandersetzten. „Stevies Spanking“ (Album Them Or Us) beispielsweise beschrieb ein nächtliches Abenteuer seines Gitarristen Steve Vai mit einer Konzertbesucherin, währendPunkys Whips“ (Album Zappa In New York) eine fiktive Romanze zwischen Schlagzeuger Terry Bozzio und einem PR-Foto des Angel-Gitarristen Punky Meadows schilderte. InYoMama“ (Album Sheik Yerbouti) wurde Keyboarder Tommy Mars mit der ZeileMaybe you should stay with yomama“ (Vielleicht solltest Du besser bei Deiner Mama bleiben) bedacht, nachdem er während einer Bandprobe den Ablauf eines Zappastückes vergessen hatte. Die Tretmühle, durch welche aufstrebende Musiker hindurch müssen, wenn sie Karriere machen wollen, beschrieb Zappa im Titellied seines Albums Tinsel Town Rebellion.

Zappa griff Tabus an und beförderte Verdrängtes ans Tageslicht. Er deckte Hohlheit und Selbstverliebtheit, Gemeinplätze und Ammenmärchen auf und gab diese dem Spott preis. Satire und Spott vermitteln sich dabei nicht alleine über Wortwahl und Tonfall, sondern sindsubstanzieller Bestandteil von Komposition und Arrangement“.[6](S254) Diese Ansicht des Rockjournalisten Volker Rebell wird durch eine Aussage Zappas bestätigt:Zum Teil geht es mir nicht nur um den Inhalt, sondern ich schreibe auch nach klanglichen Gesichtspunkten.“[24](S85) Im Ergebnis gehen Text und Musik eine Wechselbeziehung ein und sind untrennbar miteinander verbunden. Da kommentiert die Musik den Textinhalt, umgekehrt interpretiert der Vokalbeitrag das musikalische Geschehen. Diese für Zappa typischen Montagen aus Text und Musik sind beeinflusst vom schon weiter oben erwähnten Spike Jones. Volker Rebell urteilte:Wie kaum ein anderer Rockkomponist beherrscht Zappa das Œuvre der Musiksatire.“[6](S254)

So weit das Feld der von Zappa beackerten Themen ist, so umfangreich ist die Formenpalette, derer er sich dabei bediente. Es finden sich Beiträge im klassischen Aufbau mit Strophe, Refrain und Hookline ebenso wie Textbeiträge in freiem Erzählstil. Mal wird gereimt, mal wird nicht gereimt. In gereimten Beiträgen finden sich der Paarreim, der Kreuzreim, umarmende Reime oder auch der Schweifreim; reine wie unreine Reime kommen vor.

Die meisten Zappa-Texte werden gesungen. Immer mal wieder findet sich aber auch Sprechgesang. Zappa griff damit eine der afroamerikanischen Kultur entstammende Vortragsform auf, die im Blues alsTalking Bluesab etwa den 1920er Jahren vorkam, und machte sie im Bereich der Popkultur einer größeren Zuhörerschaft bekannt, lange bevor Rap und Hip-Hop Massenwirkung entfalteten. Beispiele für zappaschen Sprechgesang sind unter anderem die schon erwähnten StückeTrouble Every Day“, „Im the Slime“, „Dinah-Moe Humm“, „Dumb All Overoder auchThe Dangerous Kitchen!“.

Haltungen

Freak

Auch wenn sich Zappa in frühen Jahren durch Auftreten und Kleidung als Freak von bürgerlichen Idealen absetzte, distanzierte er sich recht schnell von der in den 1960er Jahren entstehenden Hippie-Bewegung. DieBlumenkindernahm er in seinen Songs und in Konzertäußerungen häufig satirisch auf. Ein Versuch, sich zu ihrem Wortführer aufzuschwingen, hatte nur vorübergehend Erfolg. In seinen Liedern, in Interviews sowie Radio- und Fernsehspots sprach er sich immer wieder gegen Drogenkonsum auser versuchte auch, seine Bandmitglieder vom Konsum abzuhalten.

Hippie-Bewegung

In den frühen 1960er Jahren entwickelte sich in Amerika eine neue Jugendkultur mit regional jeweils deutlich unterschiedlicher Ausprägung. Die Szene San Franciscos wurde von den Hippies geprägt, die in Los Angeles, wo auch Zappa lebte, von den Freaks. In deren Art zu leben sah Zappa zunächst ein adäquatesMittel gegen die gnadenlose Konsumkultur Amerikas“.[1](S138) Mit der Forderung der Jugendlichen nach einer Erweiterung des Bewusstseins im Sinne eines freien Denkens war er durchaus einverstanden. Freie Liebe, offene Ehenauch diese von der Szene propagierten Gesichtspunkte einer anderen Lebensweise entsprachen seinem Lebensgefühl.

Während der nur kurzen Blütezeit dieser Subkultur in Los Angeles wurden die Mothers of Invention bekannt. Zappa nutzte die Beliebtheit der Band in der Szene und die nach Veröffentlichung des Albums Freak Out! vorhandenen Werbemittel, um seine eigenen Vorstellungen einer Gegenkultur in teils mehrseitigen Anzeigen und Beilagen derLos Angeles Free Presszu publizieren. Zappa wollte, dass sich die Gesellschaft veränderte, und er versuchte, seine Fans zu vereinnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. In der Folge galten Zappa und die Mothers in den Augen vieler als Sprachrohr der Szene. Viele andere dagegen rieben sich an Zappas Deklarationen, empfanden diese, wie Barry Miles schreibt, „schlicht als aufgeblasen und patriarchalisch“.[1](S154) Sogar Mothers-Sänger Ray Collins bezog in einem Leserbrief öffentlich Stellung gegen Zappa.

Zunächst hatte Zappa über die Blumenkinder noch milde gespottet:In San Francisco ging man etwas landeimäßig an die Sache heran.“[1](S133) Bald jedoch bemerkte er, wie die Szene auch von anderer Seite vereinnahmt wurde:Als die Gegenkultur anfing, von den amerikanischen Medien wahrgenommen zu werden, war sie bereits fest in den Händen der Konzerne.“[1](S139) Er selbst begann, manche Ausformungen des Freak-Daseins satirisch zu kommentieren. Der Teil des Laurel Canyon, in dem damals viele Aussteiger wohnten (auch er selbst wohnte dort), war für ihn dasFreakreservatoder einehalluzinogene Einöde“.[1](S142, 147) In manchen seiner Songs machte er sich lustig überHungry Freaks“ (Album Freak Out!). Auf dem Album Burnt Weenie Sandwich ist in dem im Sommer 1969 live aufgenommenen SongThe Little House I Used To Live Inzu hören, wie Zappa einen Zwischenrufer abkanzelte:Everybody in this room is wearing a uniform, and dont kid yourself“ (Jeder in diesem Raum trägt Uniformund machdir nichts vor). Zappas Kritik wurde mit der Zeit immer harscher und gipfelte 1985 in dem auf Frank Zappa Meets The Mothers Of Prevention veröffentlichten SongWere Turning Again“. Darin tat Zappa die Hippie-Bewegung alsFolkloreab, deren Anhängerkeinen Sinn für Humorhätten, zu bequem seien, sich Sorgen zu machen, glaubtensich nie zu täuschen“, mithintotal leerseien und ihre Gesinnung aufPostern zum Aufhängenan die Schlafzimmerwand pappten.[32](S530ff)

In ihrer Autobiografie schildert Jefferson-Airplane-Sängerin Grace Slick, dass Zappa sich über die ganze Gegenkulturunverblümt lustiggemacht habe, „die er ja doch mit am Laufen hielt“.[33] Zappa-Biograf Barry Miles schlussfolgert, Zappa sei nie ein Hippie gewesen, eher ein später Beatnikein Einzelgänger und einMitreisender, der auf einem parallelen Kurs unterwegs war: alleine“.[1](S438f)

Drogen

Zappa rauchte viel, er trank zudem reichlich Kaffeeund er machte sich über beide Angewohnheiten lustig:To me, a cigarette is food. I live my life eating these things and drinking the ‚black waterin this cup here“, sagte er während einer Lesung in San Francisco vor laufender Fernsehkamera.[34] Den Konsum von Drogen anderer Art lehnte er abervor allem für sich selbststets ab.

In seiner Autobiografie I am the American Dream schilderte er, wie er zwischen 1962 und 1968 bei vielleicht zehn Gelegenheiten dieFreuden gesellig kreisender Marihuanajointsergründete:Ich bekam einen trockenen Hals, und es machte mich schläfrig. Ich konnte nicht verstehen, warum andere das so sehr mögen. [...] Hätte ich es gemocht, so würde ich es vielleicht sogar noch heute nehmenRauchen an sich mag ich ja.“[28](S257f)

Grace Slick sagte in ihrer Autobiografie:Drogen waren nie Franks Sache.“[33] Barry Miles behauptet sogar, Zappa hätte eine Zeit lang nicht einmal den Unterschied zwischen Haschisch und Heroin gekannt. Er schildert eine Anekdote, die sich nach einem Pink-Floyd-Konzert im UFO Club in London zutrug. Vor der Tür des Clubs schüttelte jemand Franks Hand und steckte ihm dabei ein Stück Haschisch zu. Frank hätte einen ratlosen Blick darauf geworfen und zum Erstaunen der umstehenden Hippies gefragt:Was ist das?“[1](S200) Seine Gefängniserfahrung 1965 und die Furcht vor nicht selbst verschuldeter Wiederholung derselben mögen ihn dazu geführt haben, Besuchern zu verbieten, in seinem Haus Drogen zu nehmen. „Es scheint mir auch ein unpraktischer Zeitvertreib zu sein, da man dafür ins Gefängnis kommen kann.“[24](S70)

Eine weitere Ursache für Zappas ablehnende Haltung gegenüber Drogen sieht Barry Miles in einem Charakterzug des Künstlers: Zappa galt alsKontroll-Freak“, der unbedingt das Heft des Handelns in der Hand behalten wollte.[1](S147) Hinter dem Drogenkonsum vermutete er eine Verschwörung der amerikanischen Regierung. „Die Drogen sind Teil der Strategie, mit der die Regierung uns alle unter Kontrolle hält.“[24](S72) Wenn es um die Arbeit gingob während der Proben, bei Aufnahmesessions im Tonstudio oder auf Tourneen –, bestand Zappa strikt darauf, dass seine Musiker keine Drogen nahmen. Viele seiner Musiker waren dennoch keineswegs abstinent, jedenfalls dann nicht, wenn die Arbeit getan war. Jimmy Carl Black:Er fand das überhaupt nicht gut und blieb auf Distanz. Für uns war das in Ordnungweil wir so mit Sicherheit mehr Spaß hatten als er.“[1](S140) Stattdessen beobachtete Zappa den Drogenkonsum seiner Mitmusiker und verarbeitete ihn in seinem Werk. So spielt etwa in dem Film200 MotelsKeyboarder Don Preston die Rolle des Monsters Biff Debris, das in einem Labor mit halluzinogenen Substanzen experimentiert.

Im 20. Jahr nach Gründung der Mothers hatte das Konsumieren von Drogen für einen Zappa-Musiker doch einmal Konsequenzen: Napoleon Murphy Brock musste nach wenigen Auftritten der 1984er US-Tournee die Gruppe verlassen, nachdem er mit Drogen ertappt worden war.

Ansonsten war Zappas Einstellung gegenüber Drogen eher von einer Haltung geprägt, die irgendwo zwischen Toleranz und Distanz lag. Das bestätigte beispielsweise Zappas Tochter Moon, die von Miles so zitiert wurde:Ich nahm keine Drogen, weil es die bei uns zu Hause nicht gab. Aber es hätte mich auch niemand aufgehalten.“[1](S348) Rosemarie Heinikel, die in den 1960er und 70er Jahren in der Münchner Szene ein bekanntes Groupie war, schilderte in ihrer Autobiografie die Nacht, die sie nach einem Mothers-Konzert mit der Band und mit Zappa verbrachte. Mehrmals ist von kreisenden Joints die Rede:Frank stellte mir den Aschenbecher aufs Bett […] Frank zog nicht am Joint.“[35](S141) Zwar nahm Zappa im Laufe seiner Karriere mehrere Anti-Drogen-Spots für Radio und Fernsehen auf,[4](S98f) er bezog aber auch Position gegen die amerikanischen Drogengesetze. Im März 1986 war Zappa in der bekannten FernsehserieMiami Vicein der Rolle des Drogendealers Mario Fuente in der FolgePayback“ (deutscher Titel:Schuld um Schuld“) zu sehen.[12](S119) Zappas mehrdeutige Haltung im Blick auf Drogen brachte Ex-GTO Pamela Des Barres auf den Punkt. Er habe sie Mitte der 1960er Jahre davon überzeugen wollen, dass Drogen sinnlos waren.[1](S133)

Politisches Engagement

Der Musikkritiker Ben Watson bezeichnetZappas Mothers of Inventionalspolitisch wirksamste musikalische Kraft seit Bertolt Brecht und Kurt Weillwegen deren radikalem, aktuellen Bezug auf die negativen Aspekte der Massengesellschaft. Seine Musik zog die Aufmerksamkeit der neuen Linken auf sich[36].

Am 16. Oktober 1968 spielte Zappa mit den Mothers of Invention im Berliner Sportpalast und wurde dabei von Studenten aufgefordert, sich ihrem Protest gegen den Kapitalismus anzuschließen. Zappa weigerte sichProtestierende stürmten die Bühne und nannten die BandMothers of Reaction“.[12] [37] Bei einer Vorlesung, die Zappa 1969 an der London School of Economics hielt, verurteilte er Demonstrationen alsunbrauchbar“ – Männer sollten statt dessen mit ordentlichen Frisuren das Establishment unterwandern und Frauen einflussreiche Männer heiraten.[38]. Dass diese Aussage durchaus auch ironisch, zumindest aber vielschichtig aufgefasst werden kann, zeigt sich im Liedtext vonBrown Shoes dont make it“ (Album Absolutely free), in dem es über den angepassten Protagonisten heißt:Smile at every ugly shine on your shoes and cut your hair. Be a jerk and go to work“.

Frank Zappa beim Congress Hearing am 19. September 1985

Später wurde Zappa jedoch auch direkt politisch aktiv. Seit dem Album Fillmore East, June 1971 forderte Zappa seine amerikanischen Fans immer wieder auf den Plattenhüllen mit dem HinweisDont forget to register to votedazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und sich in die Wählerlisten eintragen zu lassen. Eine 1985 durch die Ehefrauen damaliger US-amerikanischer Senatoren (allen voran Tipper Gore) ins Leben gerufene Kampagne des ParentsMusic Resource Center (PMRC) verlangte, anstößige Texte sollten verboten oder zumindest durch einen Aufkleber auf den Schallplatten gekennzeichnet werden. Zappa war nicht auf der Liste der zu zensierenden Künstler, wohl aber Kollegen wie Bruce Springsteen für Im on Fire und Prince für Darling Nikki aus dem Film Purple Rain. Frank Zappa setzte sich in der von ihm als Porn Wars bezeichneten Diskussion auf dem Congress Hearing am 19. September 1985 unter anderem mit John Denver für die Meinungsfreiheit ein. Teile der Anhörung verwendete er im Album Frank Zappa meets the Mothers of Prevention. Zappa war der Meinung, dass Musik Menschen nicht zu verbotenen Handlungen anstiften könne:Es gibt mehr Liebeslieder als andere Lieder. Wenn Musik Menschen veranlassen könnte, bestimmte Dinge zu tun, dann würden wir uns alle lieben.“[39]

Zappa agierte aber dennoch durchaus provokant, zum Beispiel durch das Karikieren der Bekehrung von Cat Stevens zum Islam in seinem Cover zu Sheik Yerbouti, mit Jewish Princess (Jüdische Prinzessin) oder durch Bezug auf die Freiheiten der Hippie-Generation. Deutlich politische Bezüge finden sich zum Beispiel in dem LiedSon of Orange County“, der Heimat von Richard Nixon, den Zappa mit den WortenI am not a crook“ (Ich bin kein Gauner) zitiert. Refrain-Text:I just cant believe you are such a fool“ (Ich kann nicht glauben, dass du so ein Trottel bist). Wegen des Liedes Jewish Princess wurde Zappa von Bnai Brith – gleichwohl erfolglos – verklagt. [40]

Unter Václav Havel war Zappa Kulturattaché der Tschechoslowakei. In seiner 1989 erschienenen Autobiografie[41], in der er sich alspractical conservative“ (pragmatischer Konservativer) bezeichnete, entwickelte Zappa Ideen zum Steuerrecht, zur Verteidigung und anderen politischen Themen. Seine Kandidaturpläne für die US-Präsidentschaft, die er 1991 in einem Interview verkündete[42], begrub Zappa, als bei ihm eine Prostata-Krebserkrankung diagnostiziert wurde.

Anerkennung und Nachklang

1988 erhielt Zappas Album Jazz from Hell einen Grammy Award in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance. Das Album war größtenteils auf dem Synclavier eingespielt worden und Zappa mutmaßte, die Nominierung sei ein Unfall gewesen oder beruhe auf einem perversen Humorverständnis Vieler. Seine erste Begegnung mit der die Auszeichnung verleihenden National Academy of Recording Arts and Sciences hatte Zappa bereits 20 Jahre früher. Mit den Mothers sollte er 1968 bei einem der offiziellen Grammy-Dinners fürUnterhaltungsorgen. Die Band tat es auf ihre Weiseund erntete Buhrufe. Wie der Rockjournalist Barry Miles berichtet, erschien Zappas Name erst im Jahr 1979 ein weiteres Mal in einem Grammy-Programm: Für das Album Sheik Yerbouti erhielt er zwei Nominierungen (Best Rock Vocal Performancemale fürDancinFoolund Best Rock Instrument Performance fürRat Tomago“). 1982 nominierte die Academy Zappa und seine Tochter Moon für das Album Ship Arriving Too Late To Save A Drowning Witch in der Kategorie Best Rock Performance by a Duo or Group with Vocal für das StückValley Girl“. Posthum dann die letzten beiden Grammys: Zappa und seine Witwe Gail wurden 1995 für die Verpackung des Albums Civilization Phaze III in der Kategorie Best Recording PackageBoxed ausgezeichnet; 1997 wurde Zappas Lebenswerk mit dem Lifetime Achievement Award gewürdigt.

Das Jazzmagazin Down Beat rief Frank Zappa im Dezember 1970 zum Pop-Musiker des Jahres aus.

Frank Zappa wurde im Jahr 1995 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[43] Der von den Mothers gespielte SongBrown Shoes Dont Make Itwurde vom Kuratorium der Rock and Roll Hall of Fame in die Liste500 Songs That Shaped Rock and Rollaufgenommen.[44]

Das US-amerikanische Musikmagazin Rolling Stone würdigte Zappas Arbeit mehrmals. In der Liste der100 besten Gitarristen aller Zeiten“, die im Jahr 2003 aufgestellt wurde, wird er auf Platz 45 geführt.[45] In der Liste der500 besten Alben aller Zeitenerscheinen die Mothers-Alben Freak Out! auf Rang 243 und Were Only In It For the Money auf Rang 296.[46] Auch in der ListeThe Essential Rock Collectionaus dem Jahr 1997 wird das Album Freak Out! genannt.[47]

Frank Zappa - Denkmal von Vaclav Cesak in Bad Doberan, dem Austragungsort der jährlichen Zappanale

In Bad Doberan findet seit 1990 dieZappanalestatt, das größte Zappa-Festival weltweit. Neben ehemaligen Zappa-Musikern wie Mike Keneally, Ike Willis, Napoleon Murphy Brock, Jimmy Carl Black und anderen treten Zappa-Coverbands und von Zappa beeinflusste oder beeindruckte Musiker auf.

Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurde am 28. Juli 2007 auf Initiative des Vereins ORWOhaus und auf Antrag der Partei Die Linke die 400 Meter langeStraße 13nach Zappa benannt (Frank-Zappa-Straße). In der Straße steht ein Gebäude, das früher vom Filmhersteller ORWO genutzt wurde und in dem heute mehr als 150 Bands ihre Proberäume haben.

Auch die Stadt Baltimore, in der Zappa geboren wurde, würdigte den Künstler: Im Jahr 2007 erklärte Bürgermeisterin Sheila Dixon den 9. August zumFrank Zappa Day“.[48] Im Mai 2008 sprach sich der Kunstausschuss von Baltimore dafür aus, in der Stadt ein Replikat der bronzenen Zappabüste aufzustellen, die seit 1995 in der litauischen Hauptstadt Vilnius steht.[49]

Nach einem seiner Songs benannte sich die einflussreiche tschechische Underground-Band Plastic People of the Universe. Es gibt weltweit eine Vielzahl Gruppen, die Zappas Werk in unterschiedlicher Weise beeinflusst hat. Zu ihnen gehören auch The Grandmothers, Klaus König Orchestra (Deutschland), Sammlas Mammas Manna (Schweden), Omnibus Wind Ensemble (Schweden), Ensemble Modern, Steve Vai, Mike Keneally, Sheik Yerbouti (Deutschland), Le Concert Impromptu & Bossini (Frankreich) und nicht zuletzt Dweezil Zappa, der in den Jahren 2006 und 2007 mit dem Projekt Zappa Plays Zappa auf Europatournee war.

Auch in den Naturwissenschaften hat sich der Name Frank Zappas niedergeschlagen. Nach ihm benannt worden sind

  • das GenZapA Proteus mirabilis“,
  • der FischZappa confluentus“,
  • die QuallePhialella zappa“,
  • die MolluskeAmauratoma zappa“,
  • die SpinnePachygnatha zappaund
  • der Asteroid „(3834) Zappafrank“, der zwischen Mars und Jupiter die Sonne umkreist.[50]

Eine Boeing 737-800 der Lauda Air mit dem Kennzeichen OE-LNR und der Seriennummer 33833 wurde im April 2005 ausgeliefert undFrank Zappagetauft.

Der Hamburger Comiczeichner Wittek setzte das Zappa-Album Joes Garage 1994 in einen sechsseitigen Comic um, der in dem MagazinUnangenehmveröffentlicht wurde. Nach dem Vorbild Cal Schenkels wurde dabei nichts gezeichnet, der gesamte Comic besteht aus Collagen.[51]

Veröffentlichungen

Diskografie

In der folgenden Liste wird das Werk Zappas erfasst, also ausschließlich Alben, die entweder von Frank Zappa selbst oder vom Zappa Family Trust produziert oder genehmigt worden sind.

  • Freak Out!Juli 1966
  • Absolutely FreeMai 1967
  • Were Only in It for the MoneyJanuar 1968
  • Lumpy GravyMai 1968
  • Cruising with Ruben & the JetsNovember 1968
  • Uncle MeatApril 1969
  • MothermaniaApril 1969
  • Hot RatsOktober 1969
  • Burnt Weeny SandwichFebruar 1970
  • Weasels Ripped My FleshSeptember 1970
  • Chungas RevengeOktober 1970
  • Fillmore EastJune 1971August 1971
  • 200 MotelsOktober 1971
  • Just Another Band From LAMärz 1972
  • Waka/JawakaJuli 1972
  • The Grand WazooDezember 1972
  • Over-Nite SensationJuni 1973
  • Apostrophe (’)April 1974
  • Roxy & ElsewhereSeptember 1974
  • One Size Fits AllJuni 1975
  • Bongo FuryJuni 1975
  • Zoot AlluresOktober 1976
  • Zappa In New YorkMärz 1978
  • Studio TanSeptember 1978
  • Sleep DirtJanuar 1979
  • Sheik YerboutiFebruar 1979
  • Orchestral FavoritesMai 1979
  • Joes Garage, Act ISeptember 1979
  • Joes Garage, Act II & IIINovember 1979
  • Tinsel-Town RebellionMai 1981
  • Shut UpNPlay Yer GuitarMai 1981
  • Shut UpNPlay Yer Guitar Some MoreMai 1981
  • Return Of The Son Of Shut UpNPlay Yer GuitarMai 1981
  • You Are What You IsSeptember 1981
  • Ship Arriving Too Late To Save A Drowning WitchMai 1982
  • The Man From UtopiaMärz 1983
  • Baby SnakesMärz 1983
  • London Symphony Orchestra Volume IJuni 1983
  • Boulez Conducts Zappa: The Perfect StrangerAugust 1984
  • Them Or UsOktober 1984
  • Thing-FishNovember 1984
  • Francesco ZappaNovember 1984
  • The Old Masters Box 1April 1985
  • FZ Meets The Mothers Of PreventionNovember 1985
  • FZ Meets The Mothers Of Prevention, European Version1986
  • Does Humor Belong In Music?Januar 1986
  • Jazz From HellNovember 1986
  • The Old Masters Box 2November 1986
  • London Symphony Orchestra Volume IISeptember 1987
  • The Old Masters Box 3Dezember 1987
  • GuitarApril 1988
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume IMai 1988
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume IIJuli 1988
  • Broadway The Hard WayOktober 1988
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume IIINovember 1989
  • The Best Band You Never Heard In Your LifeApril 1991
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume IVMai 1991
  • Make A Jazz Noise HereJuni 1991
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume VJuli 1992
  • You Cant Do That On Stage Anymore Volume VIJuli 1992
  • Playground PsychoticsOktober 1992
  • Ahead Of Their TimeMärz 1993
  • The Yellow SharkOktober 1993 (zusammen mit dem Ensemble Modern)
Offizielle Veröffentlichungen nach Zappas Tod
  • Civilization Phaze IIIDezember 1994
  • The Lost EpisodesFebruar 1996
  • LätherSeptember 1996
  • Frank Zappa Plays The Music Of Frank Zappa1996
  • Have I Offended Someone?April 1997
  • Mystery DiscSeptember 1998
  • Everything Is Healing NicelyDezember 1999
  • FZ:OZAugust 2002
  • HalloweenFebruar 2003 (DVD-Audio)
  • Joes CorsageMai 2004
  • Joes DomageSeptember 2004
  • QuAUDIOPHILIAcOktober 2004 (DVD-Audio)
  • Joes XMasageDezember 2005
  • Imaginary DiseasesJanuar 2006
  • Trance-FusionOktober 2006
  • The MOFO Project/ObjectDezember 2006 (4-CD)
  • The MOFO Project/ObjectDezember 2006 (2-CD)
  • BuffaloApril 2007
  • The Dub Room Special!September 2007
  • WazooOktober 2007
  • One Shot DealJuni 2008


Ein Drudel auf dem Cover der LP von 1982 Ship Arriving Too Late To Save A Drowning Witch

Beat the Bootsdie offiziellen Bootlegs

Es gab und gibt nur wenige Popkünstler, die so häufig wie Frank Zappa das Opfer von Bootleggern wurden. Zappa ging das Problem auf seine Weise an: Langwierige Streitereien auf dem Rechtsweg vermeidend, gründete er mit Rhino-Records das Label Foo-Eee und kopierte nun seinerseits eine Auswahl von 15 bekannten Bootlegs einschließlich der Albumtitel und Coverdesigns. So entstand 1991 die Beat the Boots-Serie, dieverteilt auf LPs und CDsbesagte 15 Bootleg-Alben enthält: („Beat The Boots I+IIjeweils als LP-Box, „Beat The Boots Ials einzelne CDs undBeat The Boots IIals CD-Box).

Es wäre allein angesichts ihrer Zahl blanker Unsinn, eine Liste aller je im Umlauf gewesenen Bootlegs anzulegen. Ihre Zahl geht in die Hunderte. Daran Interessierte seien auf die Weblinks und auf andere im Internet zu findende Zappa-Kataloge verwiesen. An dieser Stelle seien daher lediglich die von Frank Zappa durch seine VeröffentlichunggeadeltenWerke dieser findigen Konzertbesucher (mit dem Kassettenrekorder in der Gesäßtasche und dem Minimikrofon im Hut) genannt und kurz mit Aufnahmeort und -jahr erläutert.

  • Beat the Boots I1991, enthält:
  • Frank Zappa: As An AmKöln 1982, New York 1981
  • The Mothers of Invention: The ArkBoston 1968
  • Frank Zappa: Freaks & Motherfu****Los Angeles 1970
  • Zappa/Mothers: Unmitigated AudacitySouth Bend/Indiana 1974
  • Frank Zappa: Anyway the wind blows # 1+2Paris 1979
  • The Mothers of Invention: tis the season to be jellyStockholm 1967
  • Frank Zappa: Saarbrücken 1978Saarbrücken 1978
  • Frank Zappa: PiquantiqueStockholm 1973
  • Beat the Boots II1991, enthält:
  • Zappa/Mothers: Disconnected SynapsesParis 1970
  • Zappa/Mothers: Tengo na minchia tantaNew York 1970
  • Zappa/Mothers: Electric Aunt JemimaAmsterdam, Denver, Essen 1968
  • Frank Zappa: At the CircusMünchen 1978
  • Zappa/Mothers: Swiss Cheese/Fire!Montreux 1971
  • Zappa/Mothers: Our Man in NirvanaFullerton/Kalifornien 1968
  • Frank Zappa: Conceptual ContinuityDetroit 1976

Zappa auf Rykodisc

Das Tonträgerunternehmen Rykodisc erwarb das Recht, die bis zu Zappas Tod erschienenen Alben zu veröffentlichen und aus diesem Material auch neue Sampler und Mehrfachboxen herauszubringen. Letztere werden in der folgenden Liste aufgeführt.

  • Strictly CommercialAugust 1995
  • Strictly GenteelMai 1997
  • Cheap ThrillsApril 1998
  • Son Of Cheap ThrillsApril 1999
  • Threesome No. 1April 2002 (enthält Freak Out, Absolutely Free, Were Only In It For The Money)
  • Threesome No. 2April 2002 (enthält Hot Rats, Waka/Jawaka, The Grand Wazoo)
  • The Best of Frank ZappaNovember 2004
  • Zappa Catalog (enthält sämtliche Zappa-Werk-Alben und die hier gelisteten Ryko-Sampler)

Videografie

Ausschließlich Kinofilme und Kauf-Videos, die von Frank Zappa oder vom Zappa Family Trust produziert oder genehmigt worden sind.

  • 200 MotelsOktober 1971 (VHS)
  • Baby SnakesDezember 1979 (VHS, DVD)
  • The Dub Room Special!Oktober 1982 (VHS, DVD)
  • Does Humor Belong In Music?Januar 1985 (VHS, DVD)
  • Video From HellJanuar 1987 (VHS)
  • Uncle MeatJanuar 1988 (VHS)
  • The True Story Of 200 MotelsJanuar 1989 (VHS)
  • The Amazing Mr. BickfordMai 1989 (VHS)
  • Apostrophe(’) / Over-Nite Sensation2007 (DVD)
  • The Torture Never StopsMai 2008 (DVD)

Buchveröffentlichungen

  • Frank Zappa/Ian Underwood: The Frank Zappa Songbook, Vol. 1. Frank Zappa Music Inc./Munchkin Music Co., Los Angeles 1973.
  • Frank Zappa/Carl Weissner: Plastic People. Zweitausendeins, Frankfurt 1977.
  • Frank Zappa/Carl Weissner: Plastic PeopleCorrected Copy. Zweitausendeins, Frankfurt 1977.
  • Frank Zappa/Steve Vai: The Frank Zappa Guitar Book. Hal Leonard, Milwaukee 1982, ISBN 0-7119-0223-2.
  • Frank Zappa: Them Or Us (The Book). Barfko Swill, Los Angeles 1984.
  • Frank Zappa/Peter Occhiogrosso: The Real Frank Zappa Book. Poseidon Press, New York 1989, ISBN 0-671-63870-X. Autobiografie Zappas, auf Deutsch erschienen unter I am the American Dream.
  • Frank Zappa/Peter Occhiogrosso: I Am The American Dream. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1991, ISBN 3-442-32536-6.
  • Frank Zappa/Carl Weissner: Plastic People Songbuch Corrected Copy. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977. Liedtexte von Freak Out! bis Bongo Fury im Original von Frank Zappa korrigiert und übersetzt von Carl Weissner.
  • Frank Zappa/Carl Weissner: Zonx, Texte 1977-1994. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-86150-179-1. Liedtexte von Zoot Allures bis You Cant Do That On Stage Anymore Volume IV im Original und übersetzt von Carl Weissner.
  • Frank Zappa/Andy Aledort: Hot Rats. Hal Leonard, Milwaukee 2001, ISBN 0-634-02152-4.
  • Frank Zappa/Andy Aledort: Apostrophe ('). Hal Leonard, Milwaukee 2002, ISBN 0-634-03321-2.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Barry Miles: Zappa. Deutsche Ausgabe. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins. 2005. ISBN 3-8077-1010-8.
  2. FZ-Giglist 1967 (Stand: Juni 2008)
  3. Lost in a Whirlpool (Stand: 9. Dezember 2006)
  4. a b Norbert Obermanns: Zappalog. 2nd Edition, Rhino Books, Los Angeles, 1982.
  5. FZ-Giglist 1967 (Stand: 16. Dezember 2006)
  6. a b c d e f g h i j Volker Rebell: Frank ZappaFreak-Genie mit Frack-Habitus. In: Rocksession 1, Rororo Sachbuch, 1977. ISBN 3-499-17086-8
  7. Mike Fish und Ben Watson: Frank Zappa on Disk, in: Kostellanetz, Seite 132.
  8. Mike Fish und Ben Watson: Frank Zappa on Disk, in: Kostellanetz, Seite 132.
  9. aus: "Be-Bop Tango (Of The Old Jazzmen's Church" auf dem Live-Album "Roxy & Elsewhere"
  10. Over-Nite Sensation (Stand: 16. Dezember 2006)
  11. Mike Fish und Ben Watson: Frank Zappa on Disk, in: Kostellanetz, Seite 137.
  12. a b c Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa. DTV, München 2000. ISBN 3-423-31039-1
  13. Lady Bianca (Stand: 17. Dezember 2006)
  14. Hans-Jürgen Schaal: Der gelbe Hai. In: Süddeutsche Zeitung, 28. Oktober 1998.
  15. Der folgende Abschnitt zu Takt, Metrum und Rhythmik folgt Ludwig (1991), Seiten 79-116
  16. Harvey Siders: Meet the Grand Wazoo, in: Down Beat vom 9. November 1972, Seite 13 und Seite 36, zitiert in Ludwig (1991)
  17. Liner notes zum Album Sheik Yerbouti
  18. Frank Zappa zitiert nach Volker Rebell: Frank Zappa. Freak-Genius mit Frack-Habitus, in Jörg Gülden/Klaus Hoffmann (Hrsg.):Rock Session. Magazin der populären Musik, Bd. 1, Reinbek bei Hamburg 1977, S252, zitiert in Ludwig (1991)
  19. Ludwig (1991), Seite 110
  20. Zitiert nach Frank Schaffer:The perspective of Frank Zappa“, in: Down Beat, 13. September 1973, Seite 14, zitiert in Ludwig (1991), Seite 117
  21. Ludwig (1991), Seite 117.
  22. Frank Haunschild: Die neue Harmonielehre, Band 1, AMA-Verlag, Brühl 1998, Seite 41
  23. Ludwig (1991), Seite 128ff.
  24. a b c d Barry Miles (Hrsg.)/Frank Zappa: In eigenen Worten. Palmyra, Heidelberg 2004, ISBN 3-930378-54-X
  25. Tibor Kneif: Sachlexikon Rockmusik. Rowohlt, Hamburg 1985, ISBN 3-499-16223-7
  26. I'm not a virutoso guitar player. A virtuoso can play anything, and I can't“, Ochigrosso 1989, Seite 179
  27. a b Steve Rosen: Frank ZappaAlles fing mit einem Schlagzeug für 90 Dollar an. In: Fachblatt Musikmagazin, Köln, Mai 1979, ISSN 09 30-01 71
  28. a b c Frank Zappa, Peter Occhiogrosso: I am the American Dream. Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1991. ISBN 3-442-32536-6
  29. Noë Goldwasser: Frank ZappaMusikalisches Inferno. in: Fachblatt Musikmagazin, Köln, April 1987, ISSN 09 30-01 71
  30. Fachblatt Musik Magazin 5/1979, S. 11, zitiert nach Ludwig 1992
  31. Sylvie Simmons: Frank Zappa. In: Musik Express, Sounds-Verlag, Hamburg, Juli 1982, ISSN 0723-4651
  32. Frank Zappa: Zonx, Texte 1977-1994. Zweitausendeins Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-86150-179-1
  33. a b Grace Slick: Somebody to love? A Rock and Roll memoir, Warner, New York 1998, zitiert in Miles 2006, Seite 200)
  34. Frank Zappa: Does Humor Belong in Music? Picture Music International, 1985, VHS Video
  35. Rosemarie Heinikel: Rosy Rosy. Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek 1983. ISBN 3-499-15074-3
  36. Ben Watson, 1993, Seite 130
  37. FZ-Giglist 1968 (Stand: 9. Dezember 2006)
  38. Mike Bourne:An Interview with Frank Zappa“, Downbeat 1971, Seite 38, zitiert in Ben Watson (1993), Seite 131
  39. Playboy, 2. Mai 1993, Onlinefassung
  40. Anti-Defamation League Of The B'nai B'rith - Zappa Wiki Jawaka
  41. Frank Zappa: The real Frank Zappa Book (1989)
  42. Bob Guccione, JR:Signs of the timesin Spin, Juli 1991, abgedruckt in Kostelanetz (1997), Seite 222
  43. Rock and Roll Hall of Fame (Stand: Juni 2008)
  44. 500 Songs That Shaped Rock and Roll (Stand: Juni 2008)
  45. Rolling Stone: Die 100 besten Gitarristen aller Zeiten (Stand: 31. Oktober 2006)
  46. Die 500 besten Alben aller Zeiten (Stand: Juni 2008)
  47. The Essential Rock Collection (Stand: Juni 2008)
  48. Frank Zappa Day Johnathan Pitts: Zappa redux. Baltimoresun.com, 5. August 2007. (Stand: Juni 2008)
  49. Bronzebüste in Baltimore (Stand: Juni 2008)
  50. nach Zappa benannte Naturphänomene (Stand: Juni 2008)
  51. Wittek-Comic zum Album Joes Garage (Stand: Juni 2008)

Literatur

Hauptliteratur, die zur Erstellung des Artikels verwendet wurde und nicht einzeln mit Fußnoten referenziert wird:

  • Barry Miles: Zappa, Deutsche Ausgabe, Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, 2005, ISBN 3-8077-1010-8.
  • Volker Rebell: Frank ZappaFreak-Genie mit Frack-Habitus, In: Rocksession 1, Rororo Sachbuch, 1977, ISBN 3-499-17086-8.
  • Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa, DTV, München 2000. ISBN 3-423-31039-1.
  • Frank Zappa, Peter Occhiogrosso: I am the American Dream, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1991. ISBN 3-442-32536-6.
  • Chronologie aufGlobalia.net (Stand 12/2006)

Weiterführende Literatur:

  • Dominique Chevalier: Viva! Zappa. An alchemist and his work. Omnibus Press 1986, ISBN 0-7119-0977-6. Englisch. Bebilderte Tour durch Frank Zappas frühe Karriere, einschließlich Diskografie und vielen Bildern.
  • Alain Dister: Frank Zappa. Der Rebell aus dem Untergrund. Wilhelm Heyne Verlag, München 1980, ISBN 3-453-80042-7. Titel der Französischen Originalausgabe: Frank Zappa et les Mothers of Invention, 1975. Alain Dister hat die Karriere von Frank Zappa viele Jahre verfolgt. In seinem Buch, das in Frankreich ein großer Erfolg war, berichtet er über das Leben und die Karriere des Künstlers.
  • Manuel de la Fuente Soler: Frank Zappa en el infierno. El rock como movilización para la disidencia política. Biblioteca Nueva, 2006. ISBN 84-9742-592-8.
  • Michael Gray: Die Frank Zappa Story. VGS Verlagsgesellschaft, Köln 1994, ISBN 3-8025-2300-8.
  • Richard Kostelanetz und John Rocco (Hrsg.): The Frank Zappa companion: four decades of commentary. Schirmer Books, New York 1997, ISBN 0-02-864628-2.
  • Wolfgang Ludwig: Untersuchungen zum musikalischen Schaffen von Frank ZappaEine musiksoziologische und -analytische Studie zur Bestimmung eines musikalischen Stils. (Europäische Hochschulschriften, Reihe XXXVI, Musikwissenschaft, Band 88), Verlag Peter Lang 1991, ISBN 3-631-45128-8.
  • Barry Miles: Zappa. Deutsche Ausgabe. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins, 2005. ISBN 3-8077-1010-8. Rezension
  • Barry Miles (Hrsg.): Frank ZappaIn eigenen Worten. Palmyra Verlag, Heidelberg 1996, ISBN 3-930378-08-6. Hauptsächlich Wortbeiträge von Zappa selbst. (Original 1993: Frank ZappaIn his own words)
  • Barry Miles: ZappaA visual documentary by Miles. Omnibus Press 1993, ISBN 0-7119-3099-6. Englisch. Illustrierte Chronologie der Karriere Frank Zappas.
  • Norbert Obermanns: Zappalog. 2nd Edition, Rhino Books, Los Angeles, 1982. Standardwerk für Fans und Sammler der frühen 1980er Jahre, unter anderem mit Abbildungen der bis dahin weltweit erschienenen Singles- und LP-Varianten.
  • Thomas Phleps: The Crux of the Biscuit …“ – Über politische und andereAtrocitiesin der Musik Frank Zappas. In: Thomas Phlebs: Zwischen Adorno und Zappa. Semantische und funktionale Inszenierungen in der Musik des 20. Jahrhunderts. Reihe: Zwischen/Töne, Neue Folge 2. Weidler Buchverlag, Berlin 2001, ISBN 3-89693-184-9.
  • Andreas Rausch: Zappaesk. Ehapa, Köln 2005: ISBN 3-7704-2888-9.
  • Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2000. ISBN 3-423-31039-1.
  • Wolfgang Reimers: Sozialkritik in der Rockmusik am Beispiel Frank Zappa. Centaurus-Verlagsges., Pfaffenweiler 1985. X, ISBN 3-89085-044-8.
  • Neil Slaven: Electric Don QuichotteDie Ultimative Geschichte von Frank Zappa, Deutsche Ausgabe, Bosworth Music, 2006, ISBN 978-3-86543-042-7.
  • David Walley: No Commercial Potential: The Saga of Frank Zappa. Updated Edition, Da Capo Press, New York 1996, ISBN 0-306-80710-6. Die erste Ausgabe erschien 1980 mit Zappas KommentarThis book is going to be around for a long time“.
  • Ben Watson: Frank Zappa The Negative Dialectics Of Poodle Play. Quartet Books Ltd, London 1995, ISBN 0-7043-0242-X.
  • Moon Unit Zappa: America the Beautiful. Heyne Verlag 2001, ISBN 3-453-19061-0. Frank Zappas ältestes Kind, Moon Unit, verarbeitet in dem Roman ihr Leben als Tochter eines berühmten Vaters.

Weblinks


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