Bernhard Hofmann (Jurist)

Bernhard Hofmann (Jurist)

Bernhard Hofmann (* 19. Juli 1889 in Magdeburg; † 10. Februar 1954 ebenda) war ein deutscher Jurist und Konsistorialpräsident.

Leben

Hofmann wurde als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte von 1908 bis 1910 Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1908 wurde er Mitglied des Corps Palaiomarchia.[1]

In der Weimarer Republik war er Rechtsanwalt und Notar in Magdeburg. Im Juni 1925 trat er dem Stahlhelmbund bei. 1933 wurde er jedoch zum entschiedenen Gegner der Deutschen Christen und wurde Mitglied des Laienkreises des Pfarrernotbundes. Er bekämpfte sie im innerkirchlichen Verfassungskonflikt mit juristischen Mitteln, was ihm Auseinandersetzungen mit der Rechtsanwaltskammer einbrachte. Er war Ratsmitglied der Bekennenden Kirche der Provinz Sachsen und übernahm als Rechtsanwalt deutschlandweit die Vertretung verhafteter Pfarrer.

Von 1947 bis zu seinem Tode war er Konsistorialpräsident (Präsident des Kirchenamts) der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg. Er setzte sich für den Erhalt der Kirchen in der Magdeburger Altstadt ein, wobei jedoch letztlich mehrere dieser Kirchen gesprengt wurden.

Als Hofmann 1947 Kirchenbeamter wurde, wurden seine bis dahin beim Oberlandesgericht Naumburg geführten Personalakten an das Evangelisches Zentralarchiv in Berlin abgegeben. In den Personalakten befinden sich auch Vorgänge über das Hofmanns Eintreten für zwei Corpsbrüder 1934/35. Das Schwarze Korps, die Zeitung der SS, griff Hofmann deshalb als „Judenfreund“ an. Der Vorgang wurde zum Anlass genommen, ein ehrengerichtliches Verfahren gegen Hofmann durchzuführen.[2]

Hofmann wurde auf dem Magdeburger Südfriedhof beigesetzt. Sein Grabstein befindet sich heute im Lapidarium St. Gertraud im Magdeburger Stadtteil Salbke.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 55, 356
  2. Evangelisches Zentralarchiv Berlin (G. Prick, Magdeburg)

Weblinks


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