- Bernhard von Mila
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Bernhard von Mila (auch Myla, Mühlen, * 1498 (?); † 1561 in Herbsleben[1]) war ein schwedischer Admiral, sächsischer Oberst und Landvogt. Von 1542 bis 1547 war er Statthalter der Residenz Wolfenbüttel und ab 1552 Befehlshaber der Burg Grimmenstein bei Gotha.
Leben und Wirken
Bernhard von Mila stammte aus einem niederlausitzschen Adelsgeschlecht. Über seine frühe Lebensjahre ist nichts bekannt. Im Jahr 1524 war er als Admiral in schwedischen Diensten am Kampf um die Insel Gotland beteiligt. 1539 ist er als kurfürstlich-sächsischer Oberst und Landvogt in Wittenberg bezeugt.[2]
Von 1542 bis 1547 war er im Dienst des Kurfürsten von Sachsen Statthalter von Wolfenbüttel. Die Stadt wurde 1542 von Truppen des Schmalkaldischen Bundes erobert. Die Festungsmauern wurden geschleift und der Reformationsgegner Herzog Heinrich zu Braunschweig-Wolfenbüttel aus seiner Residenz vertrieben. Von Mila führte während seiner fünfjährigen Regentschaft die Reformation im Fürstentum ein. Dabei kam es zu Gewaltmaßnahmen und Vandalismus, beispielsweise dem Bildersturm und der Zerstörung des von Abt Lambert von Balven geleiteten Klosters Riddagshausen im Jahr 1542.[3]
Nach dem Abzug der Schmalkaldischen Truppen aus Wolfenbüttel wurde Bernhard von Mila im Jahr 1552 wohl Befehlshaber der Burg Grimmenstein bei Gotha. 1554 übernahm er Amt und Schloss Herbsleben.[4]
Als tatkräftiger Kriegsherr genoss Bernhard von Mila zeitgenössische Bedeutung. Zu seinem Freundeskreis während seiner Wittenberger Zeit zählte Martin Luther. Überliefert ist der Luther-Satz: „Rechtschaffene Leute machen wenig Worte, wenn sie aber reden, ist die That dabey, wie an Bernharden von Myla zu sehen.“[5] In seiner Zeit als Statthalter Wolfenbüttels wurden die Ausschreitungen der Schmalkaldischen Truppen zwar möglicherweise nicht direkt durch Bernhard von Mila befördert, aber zumindest geduldet.[6]
Literatur
- Dieter Lent: Mila (auch Myla, Mühlen), Bernhard von. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 499f.
- Nebeneintrag in: Ludwig Ferdinand Spehr: Balven, Lambert von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 35 f.
- Eintrag. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 22, Leipzig 1739, Spalte 1690.
Einzelnachweise
- ↑ Angaben zu Geburts- und Sterbejahr nach der Website Herbslebener Schützenverein "Sankt Sebastian 1380" e.V.: Geschichte - Sankt Sebastian Bruderschaft von 1380
- ↑ Vgl. Dieter Lent: Mila (auch Myla, Mühlen), Bernhard von. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 499.
- ↑ Vgl. Dieter Lent: Mila (auch Myla, Mühlen), Bernhard von. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 500; Ludwig Ferdinand Spehr: Balven, Lambert von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 35 f.
- ↑ Angaben nach der Website Herbslebener Schützenverein "Sankt Sebastian 1380" e. V.: Geschichte – Sankt-Sebastian-Bruderschaft von 1380
- ↑ Zitiert nach dem Eintrag. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 22, Leipzig 1739, Spalte 1690.
- ↑ Vgl. Dieter Lent: Mila (auch Myla, Mühlen), Bernhard von. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, S. 500.
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