- Herbsleben
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Wappen Deutschlandkarte 51.11666666666710.833055555556169Koordinaten: 51° 7′ N, 10° 50′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis Höhe: 169 m ü. NN Fläche: 25,02 km² Einwohner: 3.035 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 121 Einwohner je km² Postleitzahl: 99955 Vorwahl: 036041 Kfz-Kennzeichen: UH Gemeindeschlüssel: 16 0 64 022 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstr. 52
99955 HerbslebenWebpräsenz: Bürgermeister: Wolf-Michael Kühmstedt (parteilos) Lage der Gemeinde Herbsleben im Unstrut-Hainich-Kreis Herbsleben ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt an der Unstrut. Zur erfüllenden Gemeinde Herbsleben gehört die Gemeinde Großvargula.
Herbsleben liegt am Unstrut-Radweg, der sich hier in Richtung Osten vom Fluss löst und nach Gebesee weiterführt.
Gemeindegliederung
Der Ortsteil der Gemeinde ist:
Klima
Die Gemeinde liegt im Regenschatten des Thüringer Waldes und des Harzes. Deshalb ist die Niederschlagsmenge von nur ca. 480 mm pro Jahr im langjährigen Durchschnitt sehr gering. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 8,7 °C.
Geschichte
Herbsleben wird als Sitz der Könige von Thüringen angesehen, denn die Lage des Ortes ist und war optimal. [2]. In Herbsleben war deshalb auch ein Königsgut angesiedelt. An der Stelle des 1958 abgerissenen Schlosses stand eine Wasserburg. Sie diente der Sicherung des Unstrutübergangs vom Harz über Nordhausen kommend nach Arnstadt und über den Thüringer Wald führend zur Sicherung und auch dem Umland. 1144 nannte man einen Heinrich Herverisleyben ( Herbsleben) in einer Urkunde des Erzbischofs von Mainz. Es begann dann eine abwechselnde Zeit der Besitzverhältnisse: 1351 erwarben die Landgrafen von Thüringen die Lehenshoheit. 1424 wurden Ritter von Herbsleben letztmalig genannt. 1485 ging der Ort an die Albertiner. 1554 waren die Ernestiner die Herren. Danach wurden mehrere Herren belehnt. 1554 Schlossumbau und 1594 -1600 vollendet. 1627 wurde es zerstört und sofort wieder aufgebaut. Der Abbruch 1958 war unzweckmäßig.[3].
780 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen HerefridesleibenPolitik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Herbsleben besteht aus 16 Ratsfrauen und Ratsherren.
- CDU 7 Sitze
- FW 5 Sitze
- Die Linke 3 Sitze
- Regionale Bürgerinitiative Gymnasium Herbsleben e.V. 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Bürgermeister
Der hauptamtliche Bürgermeister Wolf-Michael Kühmstedt wurde am 21. Mai 2006 gewählt.
Wappen
Blasonierung: gespalten; rechts in Gold drei rote Sparren übereinander, links in Silber ein nach links springender roter Hirsch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Südlich des Ortes auf der Erfurter Höhe ist die Fundstelle eines bronzezeitlichen Hortes. Es handelt sich wohl um einen kultisch niedergelegten Schatz. [4]
Auf dem Galgenhügel in der Gemarkung von Herbsleben wurden in einem Grabhügel hallstattzeitliche Metallfunde geborgen und konnte deshalb auf früheisenzeitliche Nachbestattungen schließen. [5]
Museen
- Heimatmuseum, mit Ausstellungsstücken aus der Region
Schlossruine
- In der Ortslage, Hauptstraße 59 befindet sich der Platz der ehemaligen Schlossanlage. Ausgehend von einer bisher unbekannten romanischen Burganlage, über die Fundamente und Keller des Renaissanceschloss aus der Bauzeit von 1594-1606 bis hin zu dessen, nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges an gleicher Stelle errichteten «Gothaer Schloss» konnte die Baugeschichte archäologisch untersucht und als Bau- und Bodendenkmal gesichert werden. Das Schloss dient auch als Mahnmal und Zeugnis der DDR-Diktatur. Die aus dem Ruinenhügel freigelegten Mauer- und Kellerreste gehen auf eine politisch motivierte Zerstörung des Adelssitzes zurück, der zu DDR-Zeiten abgerissen worden war.[6]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Valentin Thau (1531–1575), Mathematiker, Astronom, Philosoph und Jurist. Professor an der Universität Leipzig
- Heinrich Albert Zachariä (1806–1875), Jurist und Politiker
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Th. Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. Wartberg Verlag, 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 307.
- ↑ M. Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 136.
- ↑ Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 178.
- ↑ Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 135-136.
- ↑ Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Hrsg.): «Schlossruine Herbsleben». In: Kulturelle Entdeckungen. Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis. Band 1 (Thüringen), Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2249-3, S. 104-105.
Literatur
- Reinhold Andert: Die Tretenburg, Herbsleben und die Königsleutedörfer. In: Der Thüringer Königshort. Dingsda-Verlag, Querfurt 1995, ISBN 3-928498-45-2.
- Reinhold Andert: Der Ring um Herbsleben. In: Der fränkische Reiter. Dingsda-Verlag, Querfurt/Leipzig 2006, ISBN 3-928498-92-4.
- R. Steuckardt, K. E. Hecht: Herbsleben in Thüringen, Bilder aus einhundert Jahren. Selbstverlag der Gemeinde Herbsleben, Herbsleben 1995, ISBN 3-9804424-0-3.
- R. Steuckardt: Herbsleben in Thüringen, Bilder und Geschichten 2. Teil. Selbstverlag der Gemeinde Herbsleben, Herbsleben 1999/2000, ISBN 3-9804424-5-4.
- R. Steuckardt: Herbsleben in Thüringen, Bilder und Geschichten 3. Teil. Selbstverlag der Gemeinde Herbsleben, Herbsleben 2002/2003, ISBN 3-9804424-8-9.
- R. Steuckardt: Eine Kollektion alter und neuerer Postkarten aus Herbsleben und den benachbarten Orten. Selbstverlag der Gemeinde Herbsleben, Herbsleben 2005, ISBN 3-9804424-9-7.
- R. Steuckardt: Herbsleben in Thüringen, Das Dorf und seine Leute in alten Schriften. Selbstverlag des Autors, Herbsleben 2007.
Weblinks
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