- Cailletet
-
Louis Paul Cailletet (* 21. September 1832 in Châtillon-sur-Seine; † 5. Januar 1913 in Paris) war ein französischer Physiker.
Leben
Cailletet studierte am Lycée Henri IV und an der École des mines. Anschließend übernahm er die Leitung der Eisenwerke seines Vaters. Dort hatte er Gelegenheit, die metallurgischen Vorgänge eingehend zu untersuchen, woraus eine ganze Reihe von Abhandlungen entstanden sind.
Bahnbrechend waren seine Erkenntnisse zur Verflüssigung der sogenannten permanenten Gase (wie Sauerstoff und Stickstoff). Die bis dahin für beständig gehaltenen Gase brachte Cailletet unter hohem Druck und großer Abkühlung in seinem Labor am 2. Dezember 1877 erstmals zur Verflüssigung. Mit seiner Methode konnte er nur kleine Tröpfchen an Flüssiggas erhalten. Zu diesem überraschenden Ergebnis kam 20 Tage nach ihm auch der Physiker Raoul Pictet in Genf, jedoch wandte dieser eine andere Methode hierzu an, die später von Heike Kamerlingh Onnes verfeinert wurde und zur Entdeckung der Supraleitfähigkeit des Edelgases Helium führte.
1894 konnte Cailletet durch eine automatische Probenahme mit einem Gefäß an einem unbemannten Ballon zeigen, dass die Zusammensetzung der Atmosphäre bis in eine Höhe von 15 km konstant ist. Damit bestätigte er die Ergebnisse von Gay-Lussac, der schon 1804 bei seiner Ballonfahrt auf 7 km Höhe zum gleichen Ergebnis gekommen war.
1884 ernannte die Académie des sciences Cailletet zu ihrem Mitglied.
Personendaten NAME Cailletet, Louis Paul KURZBESCHREIBUNG französischer Physiker GEBURTSDATUM 21. September 1832 GEBURTSORT Châtillon-sur-Seine STERBEDATUM 5. Januar 1913 STERBEORT Paris
Wikimedia Foundation.