Berthold Heberlein

Berthold Heberlein

Berthold Heberlein (* 30. Mai 1846 in Schlawe; †  4. August 1914 in Petzer; vollständiger Name: Carl Wilhelm Berthold Heberlein) war ein deutscher evangelischer Theologe und Chronist. Er wirkte von 1876 bis 1881 als Archidiakon in Wolgast sowie von 1881 bis 1891 in gleicher Position in Demmin. Mit einer 1892 veröffentlichten Abhandlung zur Stadtgeschichte von Wolgast gilt er neben Karl Christian Heller als einer der beiden wesentlichen Chronisten der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Berthold Heberlein wurde 1846 im hinterpommerschen Schlawe geboren und erlangte in Stolp das Abitur. Von 1867 bis 1870 studierte er Theologie an der Universität Greifswald, wo er unter anderem Lehrveranstaltungen von Otto Zöckler besuchte. Anschließend wirkte er zunächst als Hauslehrer und von 1872 bis 1874 als ordentlicher Lehrer an der höheren Bürgerschule in Gollnow, bevor er ab 1874 als Rektor und Hilfsprediger in Jacobshagen tätig war. Zum Beginn des Jahres 1876 ging er nach Wolgast und wurde Archidiakon der dortigen St.-Petri-Gemeinde sowie im April auch Rektor der städtischen Jungenschule. Fünf Jahre später wechselte er nach Demmin, wo er bis 1891 ebenfalls als Archidiakon fungierte. Nach seiner Emeritierung aus gesundheitlichen Gründen zog er nach Stettin.

Berthold Heberlein war ab 1873 verheiratet und Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Er starb 1914 während einer Kurreise in Petzer im Riesengebirge infolge eines Schlaganfalls. Nachdem er zunächst in Groß Aupa beerdigt worden war, wurde sein Sarg im September 1914 nach Stettin überführt und dort beigesetzt.

Wirken

Berthold Heberlein widmete sich langjährig und über seine Zeit in Wolgast hinaus der Geschichte der Stadt und des ehemaligen Wolgaster Schlosses. Mit seinem 1892 erschienenen WerkBeiträge zur Geschichte der Burg und Stadt Wolgastveröffentlichte er nach der 1829 erschienenenChronik der Stadt Wolgastvon Karl Christian Heller das zweite wesentliche Werk zur Stadtgeschichte von Wolgast, wo eine Straße nach ihm benannt ist. In mehreren zeitgenössischen Nachschlagewerken wie der 14Auflage des Brockhaus Konversationslexikons, der 6Auflage von Meyer's Großem Konversations-Lexikon und der 11Auflage der Encyclopædia Britannica wird im Eintrag zur Stadt Wolgast auf die Heberleinsche Chronik als weiterführende Literatur verwiesen.

Werke

  • Beiträge zur Geschichte der Burg und Stadt Wolgast. Wolgast 1892; Nachdruck Hörnum 1995

Literatur

  • Bernd Jordan: Auf den Spuren des Wolgaster Chronisten Berthold Heberlein. In: Ostsee-Zeitung. Ausgabe vom 24Dezember 2010, S12

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heberlein — ist der Familienname folgender Personen: Berthold Heberlein (1846–1914), deutscher evangelischer Theologe und Chronist der Stadt Wolgast Trix Heberlein (* 1942), Schweizer Politikerin der Freisinnig Demokratischen Partei Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Heller — Karl Christian Heller, häufig auch in der Schreibweise Carl Heller, (* 1770 in Wiek; † 1837 in Wolgast) war ein Theologe, Bibliothekar und Chronist. Heller, der als Freund von Ernst Moritz Arndt galt, wirkte ab 1820 als Archidiakon der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Christian Heller — Karl Christian Heller, häufig auch in der Schreibweise Carl Heller, (* 1770 in Wiek; † 1837 in Wolgast) war ein deutscher Theologe, Bibliothekar und Chronist. Heller, der als Freund von Ernst Moritz Arndt galt, wirkte ab 1820 als Archidiakon der… …   Deutsch Wikipedia

  • Sławno — Sławno …   Deutsch Wikipedia

  • Wolgast — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Wolgast — Stadtwappen der Stadt Wolgast Das als Museum genutzte Geburtshaus v …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Zellweger — (* 29. Dezember 1901 in Luino; † 8. Juli 1975 in Zürich, reformiert, heimatberechtigt in Zürich und Trogen) war ein Schweizer Jurist, Rechtsanwalt, Politiker (SP) und Diplomat. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2274100 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”