Bildhauersymposion Krastal

Bildhauersymposion Krastal
Verändern (1995) von Helmut Machhammer im Europapark Klagenfurt

Das Bildhauersymposion Krastal im Krastal bei Villach in Kärnten (Österreich) fand erstmals im Jahre 1967 als ein Europäisches Bildhauersymposion mit zwölf Bildhauern unterschiedlicher Nationalitäten statt. Es ist das einzige Bildhauersymposion aus den 1960er Jahren, das seit seiner Gründung alljährlich bis zum heutigen Tage (2010) stattfand und im Jahre 2009 wurde dort das erste Bildhauersymposion von Frauen abgehalten.[1]

Inhaltsverzeichnis

Konzeption

Die Idee der Abhaltung Europäischen Bildhauersymposien geht auf den Bildhauer Karl Prantl und andere zurück, die im Jahr 1959 internationale Steinbildhauer in einem Steinbruch in St. Margarethen im Burgenland erstmals zusammenführten. Neben der Erarbeitung von Skulpturen wurde in diesen Symposien auch Kultur dargeboten, wie Lesungen und Musik. Im Krastal fanden darüber hinaus später Werkstattgespräche statt, wie auch Ausstellungen und Dokumentationen der Kunstwerke sowohl im Krastal als auch national und international. Von Anfang an war beabsichtigt, Groß-Skulpturen aus Krastaler Marmor anzufertigen und diese im öffentlichen Raum auszustellen.[2]

Der österreichische Bildhauer Otto Eder war einer der wichtigsten Initiatoren der ersten Krastaler Symposien 1967, der im Jahre 1970 den Verein Begegnung in Kärnten – Werkstätte Krastal gründete. Am Aufbau des ersten Symposions waren darüber hinaus auch Heide Hildebrand, Felix Orsini-Rosenberg und vor allem der Steinbruchsmeister Viktor Brojatsch beteiligt.[3] Eder war derjenige, der am beharrlichsten das Konzept Künstlerhaus im Krastal verfolgte.[4] Ein Vorhaben von Eder, die zwölf Skulpturen des ersten Bildhauersymposions entlang der Autobahn Wörthersee aufzustellen, ließ sich nicht realisieren. Es sind lediglich zwei Skulpturen von Eder aufgestellt worden.

In den Jahren 1968 und 1969 fand das Symposion im Europapark Klagenfurt statt, wo auch die Skulpturen dieser Jahre aufgestellt worden sind, anschließend wieder im Krastal. Ab dem Jahr 1989 kam zu Symposien im Krastal und an einem weiteren Ort wie in Villach (1989, 1990 und 1993), St. Paul im Lavanttal (1991 und 1993), Klagenfurt (1994 und 1995), Großglockner (1999), Öhringen (2003) und Wolfsberg (2006). Die Skulpturen bestehen aus dem Krastaler Marmor der Firma Lauster, wofür diese für ihre Kulturförderung in den Jahren 2005 und 2007 den Maecenas-Kunstsponsoring-Preis erhielt.

Ab 1974 begann das konkrete Bauprojekt für ein Künstlerzentrum Haus der Internationalen Begegnung in Krastal, eine Initiative von Otto Eder. Es sollten eine Werkstätte sowie Unterbringung für Künstler und Räume für Kunstausstellungen entstehen. [5] Das Gebäude sollte in Eigeninitiative der Künstler wie eine der frühen Bauhütten erstellt werden. Dieses Projekt konnte allerdings erst im Jahre 1992 als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden, als einfache Ausstellungsräume, Werkstätten und ein Bad- und Küchentrakt fertiggestellt waren. [6] Das Gebäude wurde später in das [kunstwerk] krastal benannt wie auch der Verein Begegnung im Krastal im Jahre 2007 umbenannt.

Teilnehmer

Teilnehmer des ersten und weiterer Symposien im Krastal waren u. a.: Miloslav Chlupáč (Tschechien), Otto Eder (Österreich), Makuto Fujiwara (Japan), Janez Lenassi (Slowenien), Karl Prantl (Österreich), Zdeněk Šimek (Tschechien), Hans Bischoffshausen (Österreich), Cichan (Tschechien), Bruno Girondoli (Österreich), Hajime Togashi (Japan), David Aven Zirhan (Frankreich), Adolf Ryszka (Polen).

Literatur

Hrsg.: Verein [kunst] Krastal: Kunst im Steinbruch. Vom Verein «Begegnung in Kärnten» zum [kunstwerk] krastal, 1967–2007. Ritter, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-85415-409-9.

Einzelnachweise

  1. Information über das Bildhauerinnen-Symposion 2009 auf krastal.com. Abgerufen am 4. August 2010
  2. Sylvie Aigner: Vom Europapark Klagenfurt zur Skulpturenstraße im Krastal – Skulpturen des Bildhauersymposions Krastal im öffentlichen Raum. Hrsg. v. Verein [kunst] krastal. In: Kunst im Steinbruch (siehe Literatur). (online)
  3. Silvie Aigner: 40 Jahre Bildhauersymposien im Krastal. S. 16. Hrsg. v. Verein [kunst] krastal. In: Kunst im Steinbruch (siehe Literatur) (online)
  4. Peter H. Schurz: Otto-Eder-Haus – Haus der Künstler – Atelier-Haus. Hrsg. v. Verein [kunst] krastal. S. 187. In: Kunst im Steinbruch (siehe Literatur). (online)
  5. Heliane Wiesauer-Reiterer: Eine Chronologie der Bildhauersymposien im Krastal. S. 208. Hrsg. v. Verein [kunst] krastal. In: Kunst im Steinbruch (siehe Literatur) (online)
  6. Heliane Wiesauer Reiterer: Chronologie. S. 223. Hrsg. v. Verein [kunst] krastal. In: Kunst im Steinbruch (siehe Literatur)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Steinbruch Lauster (Krastal) — Der Steinbruch Lauster im Krastal ist ein Marmorsteinbruch, der auch als Veranstaltungsort dient. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Steinbruchs 2 Symposien und Ausstellungen 3 Theater 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Bildhauerinnensymposion Krastal — Das Bildhauerinnensymposion Krastal fand im Krastal bei Villach in Kärnten im Juli 2009 statt. Es war vermutlich weltweit das erste internationale Bildhauersymposion für Naturstein, an dem nur Frauen teilnahmen, und es war zugleich die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bildhauersymposium — Liebesthron von Leo Kornbrust auf der Straße der Skulpturen bei St. Wendel Mit Bildhauersymposium (auch Bildhauersymposion) wird eine Veranstaltung bezeichnet, bei der mehrere Bildhauer zusammenkommen und in einer gemeinsamen Werkstätte oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Miloslav Chlupáč — Steinsäule aus Krastaler Marmor in Klagenfurt Miloslav Chlupáč (* 10. Juli 1920 in Benešov, Okres Benešov; † 30. November 2008 in Prag) war ein tschechischer Bildhauer …   Deutsch Wikipedia

  • Zdeněk Šimek — Skulptur auf dem Skulpturenweg Oggelshausen Zdeněk Šimek (* 19. April 1927 in Veselí nad Lužnicí; † 1970 in Prag) war ein tschechischer Bildhauer. Leben und Werk Zdeněk Šimek besuchte …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Unterberger — Skulptur Form Zeit (1993/94) in Klagenfurt …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Eder (Bildhauer) — Otto Eder (* 4. Februar 1924 in Seeboden, Kärnten; † 24. Juli 1982 ebenda) war ein österreichischer Maler und Bildhauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen (wichtige) …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Walenta — (* 23. Januar 1923 in Drosendorf) ist ein Bildhauer, Grafiker und Maler aus Österreich. Er arbeitet in Natur und Kunststein, Holz und Bronze. Inhaltsverzeichnis 1 Studium 2 Werk …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Bischoffshausen — Hans Bischoffshausen, auch Hans Stutz[1] (* 2. November 1927 in Feld am See; † 19. Juni 1987 in Villach) war ein avantgardistischer Kärntner Maler und Kulturkritiker und einer der Hauptvertreter der österreichischen zeitgenössischen Malerei und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”