- Abecedarier
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Ein Schulanfänger oder Erstklässler ist ein Kind, das erstmals zur Schule geht und die erste Klasse der Grundschule besucht. Üblicherweise ist das Kind fünf bis sechs Jahre alt. Im mitteldeutschen Sprachraum wird es auch Erstklässer und in Österreich Erstklassler genannt; umgangssprachlich spricht man beispielsweise von Abc-Schütze (Deutschland) oder Tafelklassler (Österreich).[1]
Inhaltsverzeichnis
Überblick
In Deutschland wird ein Kind, wenn es auf Grund seines Alters schulpflichtig (Schulpflicht) wird, in die Grundschule/Primarstufe eingeschult (Einschulung). Auf Antrag der Eltern ist jedoch auch eine vorzeitige Einschulung möglich. Die Einschulungskriterien werden von den Bildungsministerien der Bundesländer festgelegt. Sie haben daher in der Bundesrepublik Deutschland keinen einheitlichen Standard.
Andere Bezeichnungen
I-Dötzchen, I-Dötzken
Die wohlwollende Bezeichnung I-Dötzchen stammt ursprünglich aus dem Rheinland, ein kleines Kind wird im rheinischen Dialekt als Dotz oder Dötzken (Dötzchen) bezeichnet. Die Erstklässler werden I-Dötzchen genannt, da früher bei der Vermittlung der deutschen Schreibschrift in der Schule zumeist der Buchstabe „I“ als erster gelehrt wurde. Die Bezeichnung I-Dötzchen hat sich zwischenzeitlich über die Grenzen des rheinischen Dialekts ausgebreitet. [2]
Das Wort "Dotz" bezeichnet einen Punkt, also "i-Dotz" den i-Punkt: besonders klein. Wir finden diese Bezeichnung auch im englischen "Dot". Kinder spielen mit "Dötzken", also kleinen Murmeln (=wie Punkten).
Es hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts auf Kosten anderer Wörter immer weiter ausgebreitet: I-Köttel verschwindet, I-Mimmschen ebenfalls. Selbst das I-Männchen oder I-Männeken taucht im Rheinland nur noch relativ selten auf. Auf einer neuen Sprachkarte des Amtes für rheinische Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) lässt sich die letzte Phase dieser Entwicklung nachvollziehen.
Abecedarier und Abc-Schütze
Die veraltete Bezeichnung Abecedarier stammt vermutlich ebenso wie die Bezeichnung Abc-Schütze daher, dass der Schüler nun das Abc lernen wird. Der Ursprung des Wortbestandteils „Schütze“ ist unklar – etymologisch sind zwei Erklärungen denkbar:
- Im Lateinischen bedeutet tiro Rekrut/Anfänger. Dieses Wort wurde fälschlicherweise mit dem lateinischen Wort „tirare“ für „schießen“ und dem französischen „tirer“ für „ziehen, den Bogen spannen, schießen“ in Verbindung gebracht, das jedoch damit nichts zu tun hat und mit dem deutschen zerren verwandt ist. Daher das Wort Schütze.
- Spottname der im Gefolge der fahrenden Schüler (Vaganten) des 14. und 15. Jahrhunderts herumwandernden Schulknaben, die von jenen aufs Betteln und Stehlen (in der Burschensprache Schießen, daher Schütze) ausgeschickt zu werden pflegten.[3]
Siehe auch
Quellen
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