- Rüblinge
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Rüblinge Spindeliger Rübling (Collybia (Gymnopus) fusipes)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae) Gattung: Rüblinge Wissenschaftlicher Name Collybia (Fr.) Staude 1857 Die Rüblinge (Collybia) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Ritterlingsartigen (Tricholomataceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Rüblinge sind Hutpilze, die kleine bis mittelgroße, selten große, Fruchtkörperbilden. Der konvexe bis schwach niedergedrückte Hut ist kahl, manchmal etwas schmierig aber nicht schleimig. Der knorpelige Stiel ist kahl bis haarig oder filzig, er kann glatt oder längsfurchig sein und ist teilweise wurzeln. An der Seilbasis befindet sich ein Basalmyzel oder ein Basalfilz. Die Lamellen sind gerade bis ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver kann weiß, cremefarben, rosa oder ockergelb gefärbt sein. Die Sporen sind glatt, dünnwandig und inamyliod, manchmal dextrinoid (mit Jodreagenz in wässriger Lösung violett bis bräunlich anfärbbar) dann auch mit Baumwollblau-Lösung deutlich blau anfärbbar (cyanophil), ansonsten nicht mit Baumwollblau anfärbbar. Die Huthaut besteht aus liegenden, radiär verlaufenden, mit einander verflochtenen Hyphen, die oft knorrig verzweigt sind, Schnallen sind vorhanden. An der Lamellenschneide sind keine Cystiden vorhanden, Cystiden (Randhaare, Cheilocystiden), die zylindrisch knorrig, verzweigt, selten blasig sein können, sind oft vorhanden.
Ökologie
Die Rüblinge sind saprobiontische Pilze, die auf der Erde, auf Holz oder Streu wachsen können.
Systematik
Einige Autoren teilen die Gattung in auf und stellen die Arten in folgende neuen Gattungen:
Rhodocollybia (Rosasporrüblinge)
Die Arten dieser Untergattung sind gekennzeichnet durch ein im frischen Zustand rosa oder mit orangen Tönen gefärbtes Sporenpulver. Die Sporen dieser Arten besitzen manchmal eine verdickte, dextrinoide Wand. Die Huthaut besteht aus glatten Hyphen. Die Untergattung oder Gattung umfasst weltweit etwa 20 Arten.
- Butterrübling (Collybia (Rhodocollybia) butyracea) mit den Varietäten:
- Horngrauer Rübling (Collybia (Rhodocollybia) butyracea var. aserma)
- Kastanienbrauner Rübling (Collybia (Rhodocollybia)butyracea var. butyracea)
- Fädiger Rübling (Collybia (Rhodocollybia) filamentosa)
- Durchbohrter Rübling (Collybia (Rhodocollybia) fodiens)
- Kleiner Rübling (Collybia (Rhodocollybia) giselae)
- Butterrübling (Collybia (Rhodocollybia) butyracea)
- Geflügter Rübling (Collybia (Rhodocollybia) maculata)
- Kerbblättriger Rübling (Collybia (Rhodocollybia) proxila) mit der Varietät:
- Drehstieliger Rübling (Collybia (Rhodocollybia) proxila var. distorta)
Collybia (Sklerotienrübling)
Die Arten dieser Gattung oder Untergattung besitzen weißes oder hellcremefarbiges Sporenpulver, die Sporen sind dünnwandig und nie dextrinoid, die Huthaut besteht aus einfachen Hyphen, die pigmentfrei sein können oder intrazelluläres Pigment enthalten. Die Arten der Untergattung bilden kleine Fruchtkörper, die manchmal aus Sklerotien auf oder in der Nähe von mumifizierten Großpilzen erscheinen. Die Gattung (oder Untergattung) umfasst weltweit je nach Auffassung 3–4 Arten.
- Seidiger Sklerotienrübling (Collybia cirratata) (die Schreibweise cirrhata ist nach Krieglsteiner falsch)
- Gelbknolliger Sklerotienrübling (Collybia cookei)
- Traubenstieliger Sklerotienrübling (Collybia racemosa)
- Braunknolliger Sklerotienrübling (Collybia tuberosa)
Gymnopus (Blasssporrüblinge)
Die Arten dieser Gattung oder Untergattung besitzen ebenfalls weißes oder hellcremefarbiges Sporenpulver und die Sporen sind dünnwandig und nie dextrinoid: Die Hyphen der Huthaut können knorrig oder verzweigt sein. Die Fruchtkörper erscheinen nur selten aus Sklerotien und sind dann nicht mit mumifizierten Großpilzen assoziiert. Diese Untergattung umfasst weltweit etwa 300 Arten.
- Büscheliger Rübling (Collybia (Gymnopus) acervatus)
- Dunkelhütiger Gebirgs-Rübling (Collybia (Gymnopus) alpinus)
- Hellhütiger Waldfreund-Rübling (Collybia (Gymnopus) aquosus)
- Filzstiel- Rübling (Collybia (Gymnopus) benoisti)
- Zweisporiger Rübling (Collybia (Gymnopus) bisporus)
- Stinkkohl-Rübling (Collybia (Gymnopus) brassicolens)
- Katalonischerr Rübling (Collybia (Gymnopus) catalonicus)
- Knopfstiel-Rübling (Collybia (Gymnopus) confluens)
- Waldfreund-Rübling (Collybia (Gymnopus) dryophilus)
- Rotstieliger Rübling (Collybia (Gymnopus) erythropus)
- Buchenblatt-Rübling (Collybia (Gymnopus) fagiphilus)
- Puprurbrauner Rübling (Collybia (Gymnopus) fuscopupureus)
- Spindeliger Rübling (Collybia (Gymnopus) fusipes)
- Sklerotien-Rübling (Collybia (Gymnopus) graveolens)
- Stinkender Frühlings-Rübling (Collybia (Gymnopus) hariolorum)
- Holländischer Rübling (Collybia (Gymnopus) hujismanii)
- Zimtlamellen Rübling (Collybia (Gymnopus) hybridus)
- Unverschämter Rübling (Collybia (Gymnopus) impudicus)
- Schwindling-Rübling (Collybia (Gymnopus) inodorus)
- Collybia (Gymnopus) inusitatus
- Grünhyphen-Rübling (Collybia (Gymnopus) loiseleurietorum)
- Üppiger Rübling (Collybia (Gymnopus)luxurians)
- Polytrichium Rübling (Collybia (Gymnopus) moseri)
- Holzbewohnender Rübling (Collybia (Gymnopus) nivalis)
- Gelblättriger Rübling (Collybia (Gymnopus) ocior)
- Gefleckter Büschel-Rübling (Collybia (Gymnopus) oreadoides)
- Brennender Rübling (Collybia (Gymnopus) peronatus)
- Grünverfärbender Rübling (Collybia (Gymnopus) potassiovirescens)
- Zimtrötlicher Rübling (Collybia (Gymnopus) putillus)
- Pyrenäen-Rübling (Collybia (Gymnopus) pyrenaicus)
- Geriefter Rübling (Collybia (Gymnopus) terginus)
Bedeutung
Unter den Rüblingen gibt es sowohl Speise- als auch Giftpilze Der Spindelige Rübling gilt als Schadpilz an Eichen.
Literatur
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 3, Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3800135361
- H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
- Butterrübling (Collybia (Rhodocollybia) butyracea) mit den Varietäten:
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