Dora Koster

Dora Koster

Dora Koster (* 5. Juni 1939 in St. Gallen) ist eine Schweizer Schriftstellerin und Malerin. Sie ist auch bekannt unter den Pseudonymen Oiseau Bleu/Blauer Vogel, Platonia Mars und Isa Syltjé.

Leben

In St. Gallen geboren, verbrachte Dora Koster ihre ersten Jahre bei den Grosseltern mütterlicherseits im Elsass. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte ihre Mutter mit ihr 1945 in die Schweiz zurück. Dora Koster lebte bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr in 35 verschiedenen Familien, acht Kinderheimen und zuletzt in einem Internat, in dem sie musisch geprägt wurde. Mit zwanzig Jahren verliess sie die Schweiz und arbeitete in Paris an der Place des Vosges, beim Rabbiner David Feuerwerker als Gouvernante. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz verschlug es Dora Koster in die politische Szene von Genf. Anschliessend arbeitete sie bis zu ihrem vierzigsten Lebensjahr als Angestellte in diversen Firmen und führte in Zürich bis zur Volljährigkeit ihrer Tochter auch eine so genannte Sexklinik. Ihr erstes Buch Nichts geht mehr: Stationen einer Frau aus dem Milieu (1980) löste an der Buchmesse Frankfurt 1980 ein enormes Echo aus, sodass sie von einer Stunde auf die andere zum Medienstar wurde. Dora Koster zog sich als Reaktion auf diese für sie unerwartete Entwicklung sehr schnell ins Privatleben zurück. Bis heute arbeitet sie erfolgreich als Schriftstellerin und Malerin. Sie wird für ihre Lyrik und ihre eigenwillige Sprache gerade auch bei Germanisten sehr geschätzt.

Dora Koster engagiert sich in Zürich seit 30 Jahren in Freiwilligenarbeit für Aidskranke und Menschen in schwierigen Situationen. Für ihre literarischen Leistungen und ihr soziales Engagement wurden ihr von der Stadt und dem Kanton Zürich und der Insel Helgoland Preise verliehen.

Das ZDF sendete am 31. März 1981 einen dokumentarischen Beitrag über Dora Koster in der Sendereihe Lebenserfahrungen.

Dora Koster lebt in Zürich.

Werke

  • Judas in Jeans: Geschichten eines Schattenwerfers. Froschau, Zürich 2005
  • Merde: Gedichte einer merkwürdigen Liebe. Froschau, Zürich 2003
  • Der Himmel ist kein Wahrenhaus: Geschichten und Briefe aus dem Schweizerwald. Wotan, Zürich 1999
  • Mord genehmigt: ein Zürcher Krimi. Spiro, Zürich 1999
  • Abschied von den Tigerfinken: elf Geschichten und ein Vorwort. Froschau, Zürich 1996
  • Tanz der Soliden: Briefe. Limmat, Zürich 1994
  • Lila Leichen und andere Nettigkeiten. Froschau, Zürich 1993
  • Orchideen und danach. Rauhreif, Zürich 1988
  • Zeitblut. Froschau, Zürich 1987
  • Blautraum, ein realistisches Märchen. Richter, München 1985
  • Nur ein Sprung in die Welt: oiseau bleu. Richter, München 1984
  • Schattenviolette. Landbote, München 1984
  • Geteert und Gefedert. Neuer Malik, Kiel 1983
  • Winkender Mond wir kommen: Gedichte. Froschau, Zürich 1982
  • Sanft und Gefährlich: Gedichte. Benteli, Bern 1981
  • Mücken im Paradies: ein Politkrimi. Orte, Zürich 1981
  • Nichts geht mehr: Stationen einer Frau aus dem Milieu. Union, Zürich 1980

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste Schweizer Schriftsteller — Dies ist eine Liste mit Verfassern literarischer Werke aus der Schweiz, nach den vier Schweizer Sprachgruppen sortiert. Für die Deutschschweiz sollen nur Autoren mit bereits bestehenden Artikeln eingefügt werden; für die Romandie, die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste österreichischer Filme — Die Liste österreichischer Kinofilme soll eine chronologische und repräsentative Übersicht über das österreichische Filmschaffen (Spiel , Dokumentar , Trick und Kurzfilme mit Kinostart oder Premiere an einem Filmfestival, ausgenommen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste österreichischer Kinofilme — Die Liste österreichischer Kinofilme soll eine chronologische und repräsentative Übersicht über das österreichische Filmschaffen (Spiel , Dokumentar , Trick und Kurzfilme mit Kinostart oder Premiere an einem Filmfestival, ausgenommen… …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Filmgeschichte — Ikone des österreichischen Films: Hans Moser Die Österreichische Filmgeschichte befasst sich mit der Entwicklung des österreichischen Films seit der ersten Filmvorführung in Wien im Jahr 1896 bis zur Gegenwart. Die Geschichte der Wochenschau in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Landtages (Schleswig-Holstein) (12. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtags von Schleswig Holstein der 12. Wahlperiode (31. Mai 1988 bis 5. Mai 1992). Präsidium Präsidentin: Lianne Paulina Mürl (SPD) Erster Vizepräsident: Dr. Eberhard Dall’Asta (CDU)… …   Deutsch Wikipedia

  • Littérature de la Shoah — « De tant de morts donnez moi la mémoire, de tous ceux là qui sont devenus cendre, d’une génération donnez moi la mémoire, sa dernière fureur, sa dernière douleur ». Isaïe Spiegel, Donnez moi la mémoire[1] …   Wikipédia en Français

  • No Highway in the Sky — Directed by Henry Koster Produced by Louis D. Lighton Written by …   Wikipedia

  • Rhododendron-Sorten — Die Rhododendron Sorten sind die Sorten oder Cultivare, die aus Arten der Gattung der Rhododendren (Rhododendron) gezüchtet wurden. Die Sorten der Rhododendren können in Gruppen eingeteilt werden, wobei keine strenge systematische Einteilung nur… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”