- France Bloch-Sérazin
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France Bloch-Sérazin (* 21. Februar 1913 in Paris; † 12. Februar 1943 in Hamburg) war eine französische Widerstandskämpferin der Résistance, organisiert in der Francs-Tireurs et Partisans (FTP). Sie wurde im Hof des Untersuchungsgefängnisses Hamburg hingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
France Bloch war die Tochter des Schriftstellers Jean-Richard Bloch und Studentin der Physik und Chemie an der Pariser Universität, ab 1934 arbeitete sie im Labor des Professors Georges Urbain. Wie ihr Vater unterstützte sie die Spanische Republik und schloss sich der Parti communiste français (P.C.F.) an. 1939 heiratete sie den Hütteningenieur Frédo Sérazin, im Januar 1940 kam ihr Sohn Roland zur Welt.
Nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 unterstützte sie den militanten Widerstand. In einem Labor in Paris baute sie Bomben für Gruppen der Francs-Tireurs et Partisans. Im Mai 1942 wurde sie von der französischen Polizei verhaftet und am 30. September 1942 vom Feldkriegsgericht des Kommandanten von Groß-Paris zum Tode verurteilt. Im Dezember 1942 transportierte man sie in das Frauengefängnis Lübeck-Lauerhof, am 12. Februar 1943 wurde sie im Untersuchungsgefängnis Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet. [1]
Ihr Mann Frédo Sérazin wurde bereits im Februar 1940 als Mitglied der seit 1939 verbotenen P.C.F festgenommen, interniert und 1944 ermordet.
Ehrungen
In den Hamburger Wallanlagen erinnert heute eine Gedenktafel an der rückwärtigen Mauer des Untersuchungsgefängnis Holstenglacis an France Bloch-Serazin und an Suzanne Masson, ebenfalls eine Frau aus der Résistance, die in Hamburg hingerichtet wurde. Die Inschrift lautet:
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- France Bloch-Serazin
- * 21. Februar 1913 † 12. Februar 1943
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- Suzanne Masson
- * 10. Juli 1901 † 1. November 1943
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- Diese beiden französischen Frauen wurden wegen ihres Widerstandes gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft im besetzten Frankreich in diesem Gefängnis mit dem Fallbeil enthauptet.[2]
An dem Gebäude des Labors in Paris, in dem France Bloch-Sérazin Sprengstoff herstellte, wurde am 4. Dezember 2008 eine Gedenktafel angebracht.
Siehe auch
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Frauen in der Résistance
- Hamburger Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
Literatur
- Hans Zorn (Hrsg.): France Bloch-Sérazin. Lebensstationen einer französischen Widerstandskämpferin, Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1986, ISBN 3-922144-60-8.
Weblinks
- Die französische Widerstandskämpferin France Bloch-Sérazin abgerufen am 22. Februar 2010
- Gedenktafeln in den Wallanlagen abgerufen am 21. Februar 2010
- Wegweiser zu Stätten der Erinnerung an die Jahre 1933 bis 1945, hier Seite 83, abgerufen am 21. Februar 2010
Einzelnachweise
- ↑ Mémoire et Espoirs de la Résistance abgerufen am 22. Februar 2010
- ↑ Tafel Untersuchungsgefängnis Holstenglacis Ehrentafel
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