- Brackel (Adelsgeschlecht)
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Brackel ist der Name von drei westdeutschen Adelsfamilien aus Westfalen und vom Niederrhein.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Linien
Nach einigen Angaben soll eine gleichnamige Familie vom Niederrhein stammen bzw. nach anderen Angaben aus Westfalen stammen. Leopold Ledebur vermutet dahinter drei verschiedene gleichnamige Familien, die nicht miteinander verwandt sein müssen. Da sind zum einen 1) die Ritter von Brackel, die in Bezug zur Stadt Brakel (Kreis Höxter) standen[1] dann 2) die gleichnamige Familie aus Dortmund-Brackel, ein Stadtteil von Dortmund. Einige Mitglieder der Familie sind durch den Deutschen Orden in das Kurland gekommen und haben dort 3) eine kurländische Linie begründet. In Brackel gab es die Kommende Brackel. Eine gleichnamige Familie stammt vom Niederrhein vom Dorf Brackeln (bei Jülich). Ein männliches Mitglied dieser Familie, Georg von Brakel, hat durch Einheirat in die Adelsfamilie derer von Haxthausen zu Welda, einen neuen westfälischen Zweig der zuletzt genannten Brackel-Familie begründet. Aus diesem Familienzweig stammen beispielsweise die Autorin Ferdinande von Brackel, deren Bruder bzw. die Publizisten Otto von Brackel sowie der Bruder Hugo von Brackel, der als preußischer Landrat des Kreises Paderborn tätig war. Ein Freiherr Georg von Brackel war 1806 Domherr zu Hildesheim[2]. Dessen Herkunft ist unbekannt. Anfang der 1930er Jahre haben die von Brackel zu Welda ihren Stammsitz in Welda verlassen. Einige Nachfahren, die u.a. das Familienarchiv besitzen, sind im Warburger bzw. Paderborner Raum ansässig.
Zudem soll es eine niederländische Familie van Brackel geben, deren Burg Brackel auf der Insel Bommel in dem Landstrich Betuwe in der Provinz Gelderland liegen soll[3].
Namensbedeutung
Der Namen Brackel oder Brakel wird vom mittelniederdeutschen Wort brake abgeleitet, welches 1) ein Gerät, mit dem man Flachs bricht oder 2) ein neu gepflügtes Land bezeichnet[4].
Wappen
Die Familie von Brackel zu Welda trägt im Wappen einen Turnierkragen im geteilten Schild. Die niederländische Familie trägt in ihrem Wappen zwei gegeneinander gerichtete Salmen (silberne Fische) auf roter Fläche umgeben von acht goldenen Kreuzen. Die kurländische Adelsfamilie hat einen gekrönten Hirschkopf im Wappen.
Namensträger
- Ferdinande von Brackel, (1835-1905), Autorin
- Otto von Brackel (1830-1908)Publizist in Mexiko, Mexikoexperte in Deutschland
- Hugo von Brackel, ehemaliger Landrat in Paderborn
- Georg von Brackel war um 1806 Domherr in Hildesheim
Literatur
- Leopold von Ledebur: Dynastische Forschungen, Band 2, Verlag Ludwig Rauh, Berlin 1853-1855; S. 8/9
- Heinrich Gottfried Philipp Gengler - Codex juris municipalis Germaniae medii aevi: zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erster Band, 993 Seiten. Enke, Erlangen 1863, S.266
- Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexikon 1836, S. 296
- Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, 1855, S. 63f.
Einzelnachweise
- ↑ Gengler: Codex juris municipalis Germaniae medii aevi, S. 266
- ↑ Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexikon 1836, S. 296
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien, 1855, S. 63f.
- ↑ Schiller- Lübben, Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Kühtmann, Bremen, 1875
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