- Brough of Birsay
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Der Brough of Birsay ist Teil einer 21 ha großen Halbinsel auf Mainland, der Hauptinsel der zu Schottland gehörenden Orkney. Der Brough ist eine Gezeiteninsel. Auf dem Brough, worunter man lediglich die bei Flut vorhandene Insel versteht, steht seit 1925 ein kleiner Leuchtturm.
Auf dem zunächst von Pikten, vom 9. - 12. Jahrhundert n. Chr. von Wikingern bewohnten Brough existieren die Reste einer alten Siedlung. Hier fanden die Ausgräber einen der schönsten piktischen Symbolsteine. Neben einem Adler sind drei mit Schilden und Speeren bewaffnete Krieger eingeritzt. Die ranghöchste Person, erkennbar am schönsten Schild und dem Speer mit der Metallspitze, gleicht einer Ritzung, die man in Jarlshof auf den Shetlandinseln fand. Das Bild der drei Krieger auf dem Symbolstein ist so stark, dass es, betreffs des Chef der drei zu der Spekulation einlädt ob hier ein Orkadischer König dargestellt ist, und Birsay sein Königssitz war. Das würde auch erklären, warum die Wikinger den hafenlosen Platz übernahmen. Orkney war zweifellos Teil des Piktischen Königreichs, aber es hatte seinen eigenen Herrscher. Adomnan berichtet in „Das Leben des Columba“ das, dieser während seines Besuchs am Hof des Piktenkönig Bridei, Sohn von MaeJchon in der Nähe von Inverness im Jahre 565 n.Chr. den zeitgenössische Herrscher der Orkney bat die Sicherheit seiner Missionare auf den Inseln zu garantieren.
Auf dem Brough befand sich der erste Earlssitz der seit etwa 880 n. Chr. zu Norwegen gehörenden Orkney. Die Reste eines palastartigen Gebäudes mit zahlreichen Räumen gehören zur Residenz Thorfinns des Mächtigen (Thorfinn the Mighty; 1009-1065 n. Chr.).
Wie auf einigen anderen Broughs existierte hier irgendwann ein Kloster, in dessen Bereich sich die Ruinen einer Kirche aus dem 11. Jh. fanden. Fraglich ist, ob die von Thorfinn gegründete Christ Church mit der auf dem Brough nachgewiesenen identisch ist; denn unter der heutigen Dorfkirche von Birsay kamen bei Grabungen die Fundamente eines großen Gotteshauses zutage. In der Nähe stand einem alten Stich zufolge einst ein Haus, das die bischöfliche Residenz gewesen sein könnte. Der einzige Beweis ihrer Existenz sind Fensterstürze, die in der neuen Dorfkirche wieder verwendet wurden und die bischöfliche Inschrift „Mons Bellus“ tragen.
Literatur
- Anna Ritchie: Prehistoric Orkney. Historic Scotland, London u. a. 1995, ISBN 0-7134-7593-5.
Weblinks
59.13712-3.333045Koordinaten: 59° 8′ N, 3° 20′ WKategorien:- Archäologischer Fundplatz auf den Orkneyinseln
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