Burchard von Oberg

Burchard von Oberg
Burchard von Oberg

Burchard von Oberg († 23. Februar 1573) war ab 1557 Bischof von Hildesheim.

Leben

Oberg stammte aus einer Ministerialenfamilie. Sein Vater war der gleichnamige Ritter. Er fiel im Jahr 1522 während der Hildesheimer Stiftsfehde. Die Mutter stammte aus der Familie von Steinberg. Bevor die Reformation sich in der Stadt Hildesheim 1542 durchsetzte, war Oberg Dechant des Stifts St. Andreas. Seit 1553 amtierte er als Domdechant. Entgegen der vordringenden reformatorischen Bewegung blieb er katholisch. Begünstigt vom braunschweiger Herzog Heinrich dem Jüngeren, der keinen Bischof aus mächtiger Familie wollte, wurde er am 31. März 1557 zum Bischof gewählt.

Es kam wegen Streitigkeiten mit der Stadt Hildesheim und dem Domkapitel zunächst nicht zum Einzug in die Stadt. Er lebte stattdessen auf Burg Wohldenberg. Mit herzoglicher Hilfe eroberte er 1559 vom Domkapitel die Marienburg. Erst 1562 kam es zu einer Einigung mit dem Kapitel. Er musste in der Wahlkapitulation indes die Kontrolle des Kapitels über die Marienburg anerkennen.

Burchard war bemüht die Reste des Katholizismus vor dem Hintergrund eines zersetzten Klerus und einer geringen Zahl von Gläubigen zu behaupten und wieder auszubauen. Die bereits gänzlich durch den Protestantismus verlorenen Besitzungen gab er offiziell auf, um die noch die in katholischen Hand befindlichen zu sichern. Er versuchte die Zucht in den Klöster und Stiften wieder herzustellen.

Ihm gelang es Steuerwald für das Stift zurückzugewinnen. Die Stadt Peine und das Große Stift blieben verloren. Letzteres wurde ab 1568 protestantisch.

Der Stadt Hildesheim hat er die Ausübung der protestantischen Gottesdienste zugesagt. Zum Streit kam es 1562 um eine Bierakzise. Die Bürger appellierten erfolgreich an Kaiser Maximilian worauf es zu einem Ausgleich kam. Die Glaubensfreiheit wurde auch 1562 und 1564 auch für die Gebiete außerhalb der Stadt Hildesheim garantiert. Um die staatliche Ordnung wieder herzustellen hat er eine neue Polizeiordnung erlassen.

Oberg knüpfte ab 1567 Kontakte zum Herzogtum Bayern an. Es ging ihm um die Gewinnung eines Koadjutors und möglichen Nachfolgers. In der Tat hat das Domkapitel in den nächsten beiden Jahrhunderten bayerische Prinzen zu Bischöfen gewählt. Nicht zuletzt die Bindung an Bayern hat den Erhalt des katholischen Stiftes in einer überwiegend protestantischen Umgebung ermöglicht.

Literatur

  • Wilhelm Wachsmuth: Geschichte von Hochstift und Stadt Hildesheim. Hildesheim, 1863 S.162ff.
  • Konrad Algermissen: Oberg, Burchard von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 25 f.


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich von Dänemark Bischof von Hildesheim
15571573
Ernst von Bayern

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