Burg Hürben

Burg Hürben

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Burg Hürben
Entstehungszeit: 12. Jahrhundert
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Ministerialenburg
Bauweise: Quader- und Buckelquadermauerwerk
Ort: Giengen an der Brenz-Hürben
Geographische Lage 48° 35′ 35,2″ N, 10° 12′ 14,2″ O48.59311910.203934480Koordinaten: 48° 35′ 35,2″ N, 10° 12′ 14,2″ O
Höhe: 480 m ü. NN
Burg Hürben (Baden-Württemberg)
Burg Hürben

Die Burg Hürben ist der Rest einer abgegangenen hochmittelalterlichen Höhenburg oberhalb des Ortsteiles Hürben der Gemeinde Giengen an der Brenz im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bei dieser kleinen Burg handelt es sich um den Stammsitz des Hürbener Ortsadels. Bei diesem Geschlecht von Hürben handelt es sich wahrscheinlich um Ministeriale der Staufer, die ihre Burg nach dem Ort Hürben benannten, dieser erhielt seinen Namen durch dem duchfließenden Bach „Hürbe“.

Erste geschichtliche Nachrichten stammen aus dem Jahr 1135, damals ist ein Teginhart de huirwin (Degenhard von Hürben) Zeuge bei einer Schenkung des nobilis Deginhardus de Sevelt an das Augsburger Kloster Sankt Ulrich. Auch später sind die Hürbener noch mehrmals genannt, so um 1171 als Otto von Hürben (Hurwin) als ein Lehensmann des Klosters Herbrechtingen bei einer Schenkung durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa an das Kloster erwähnt wurde. Im Jahr 1193 ist ebenfalls ein Otto von Hürben Zeuge in einer Urkunde von Kaiser Heinrich VI., 1216 ist ein Friedrich von Hürben Urkundenzeuge. Die letzte Namenserwähnung beläuft sich auf das Jahr 1226, ein Bilgerinus von Hürben ist Zeuge in einer Urkunde für Kaiser Heinrich VII. und dem Kloster Weißenau.

In den folgenden Jahren wechselte die Burg dann häufig den Besitzer, 1227 wurde Burg Hürben von Gottfried von Wolfach, der Vogt des Herbrechtinger Klosters, an die Grafen von Dillingen verkauft, 1286 ging sie durch Erbschaft an die Grafen von Helfenstein. Im Jahr 1385 kaufte Albrecht von Rechberg die Burg, musste sie aber 1442 an die Stadt Ulm verpfänden. 1448 erwarb Graf Ulrich V. von Württemberg Burg und Dorf Hürben.

Zerstört wurde die Burg am 24. Juni 1449 als sie während des Krieges zwischen den schwäbischen und fränkischen Städte gegen das Haus Württemberg erobert und geschleift wurde. Nur die Burgkapelle überstand den Angriff, sie wurde später zur Dorfkirche, da ein Wiederaufbau der Burg unterblieb. Aber auch sie existierte nur wenige hundert Jahre länger, 1728 wurde die Kirche von einem Blitzschlag erst beschädigt, dann 1737 durch einem weiteren Blitz zerstört.[1]

1844 heisst es: Steil erhebt sich über dem Dorfe der abgerundete, isolierte Burghügel Hürben, auf dessen Kuppe der Gottesacker angelegt ist. Von der Burg selbst ist keine Spur mehr vorhanden. Durch den Burggraben getrennt, auf einer südlichen Terrasse dieses Hügels, steht malerisch das 1738 auf Gemeindekosten erbaute Kirchlein mit seinem zierlichen Turm. Vor diesem Jahr 1738 hatte zum Gottesdienst eine noch von der alten Burg übrig gebliebene Kapelle auf dem Berg gedient, die, vom Blitz entzündet, in Flammen aufging.[2]

Beschreibung

Die Burgstelle im Ort befindet sich am Ende eines über dem Tal der Hürbe nach Südosten gerichteten Spornes, in etwa 480 m ü. NN Höhe. Ein Halsgraben trennte den Burgplatz von der anschließenden Hochfläche, dieser 15 Meter breite Sohlgaben wurde um 1960 mit Schutt verfüllt.

Heute wird das gesammte Burgareal vom Dorffriedhof eingenommen, dessen Umfriedung sich polygonal um den Sporn zieht. Diese Mauer könnte noch größtenteils identisch mit der Umfassungsmauer der Burg sein. Der einzige Rest dieser Umfassungsmauer, und damit der Burg, ist ein 24 Meter langes und fünf Meter hohes Mauerstück über der Hürbequelle an der Nordseite des Bergspornes. Dieses Mauerwerk zeigt heute noch bis in drei Meter größere Quadersteine und Buckelquader, darüber ist Kernmauerwerk zu sehen.

Auf einer Darstellung der Burgruine in der Renlinschen Forstkarte aus dem Jahr 1591, ist die Lage der Burgkapelle am Nordostende der Burgstelle zu erkennen, in direkter Nähe westlich befand sich des ehemalige Burgtor.

Literatur

  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb, Band 6 - Ostalb: Wandern und entdecken zwischen Ulm, Aalen und Donauwörth. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1995, ISBN 3-924489-74-2, S. 331-334.
  • Christoph Bizer, Rolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb. DRW-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-87181-244-7, S. 15.

Einzelnachweise

  1. Quelle Geschichte: Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb, Band 6 - Ostalb: Wandern und entdecken zwischen Ulm, Aalen und Donauwörth, S. 333ff.
  2. Christoph Bizer, Rolf Götz: Vergessene Burgen der Schwäbischen Alb, S. 15

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