- Béla Kovács
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Béla Kovács (* 20. April 1908; † 21. Juni 1959) war ein ungarischer kommunistischer Politiker.
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Aufstieg
Béla Kovács wurde am 20. April 1908 geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule und besuchte Fachkurse zum Thema Landwirtschaft. Während dieser Zeit gelang ihm auch die Erlernung des Kellnerberufes. 1926 gründete Béla Kovács einen Landwirtschaftsbetrieb gemäß seinen Interessen aus Jugendtagen. Sieben Jahre darauf, 1933, trat Kovács der Partei der Kleinen Landwirte, kurz FKGP, bei, die sich um die Vertretung der Interessen der Kleinbauern und Landwirte in der Politik kümmerte. Nach sechs Jahren in dieser Partei erlangte er durch eine parteiinterne Wahl das Amt des stellvertretenden Generalsekretärs dieser Partei und wurde Parlamentschaftskandidat. Im Jahre 1941 wurde er vom Bund Ungarischer Bauern zum Generalsekretär ernannt.
Minister für Landwirtschaft
Während des Zweiten Weltkrieges war Ungarn wie auch zum Beispiel das von Benito Mussolini regierte Italien ein Bündnispartner des Deutschen Reiches. Seit 1941 stellte Ungarn einen Verbündeten von Adolf Hitler in seinem Kampf um die Weltherrschaft dar. Als die Rote Armee immer weiter nach Westen vorrückte und in Polen bereits die ersten Vernichtungslager vor der Befreiung durch die Sowjets standen, vertrieb Josef Stalin im Herbst 1944 Hitler aus Ungarn. Im als kurzfristige Hauptstadt einberufenen Debrecen bildete sich in dieser Zeit die so genannte Provisorische Regierung von Debrecen. Diese leitete die Geschicke in Ungarn, ehe die sowjetische Regierung die Bildung einer neuen Regierung vollendet hatte. Dort bekleidete Béla Kovács zunächst das Amt des Innenministers, ehe er wenig später Landwirtschaftsminister wurde. Im Jahre 1945, als der Zweite Weltkrieg vorbei war und die Provisorische Regierung von Debrecen vor dem Aus stand, wurde Kovács zum Generalsekretär seiner Partei gewählt und gab aus diesem Grund das Amt des Landwirtschaftsministers ab.
Verhaftung
Nachdem Béla Kovács zwei Jahre lang das Amt des Generalsekretärs der Partei der Kleinen Landwirte ausübte, wurde er am 25. Februar 1947 von der sowjetischen Polizei verhaftet. Ohne ihm einen Prozess zu machen, wurde er in eines der gefürchteten Lager in Sibirien gebracht und sollte dort über einen Zeitraum von zwanzig Jahren Zwangsarbeit verrichten. Kovács wurde vorgeworfen, er habe eine Verschwörung gegen die Republik geplant.
Nach acht Jahren in sibirischen Lagern wurde er 1955 von der Sowjetunion wieder zurück nach Ungarn gebracht. Mittlerweile hatte sich die Situation bezüglich des Umgangs mit innerländischen Gegnern in Russland durch den Tod Stalins verbessert. Im April 1956 folgte die Freilassung von Béla Kovács.
Letzte Lebensjahre
Im Jahre 1956 tobte in Ungarn der Volksaufstand. Dabei erhoben sich gesellschaftliche Kräfte gegen die kommunistischen Machthaber und die sowjetische Besatzungsmacht. Während dieser Revolution war Béla Kovács mit Verantwortlich für die Neugründung Partei der Kleinen Landwirte und wurde Präsident der Partei. Ebenfalls bekleidete er während des Volksaufstandes die Position des Landwirtschaftsministers in der Regierung von Imre Nagy. Er verhandelte mit János Kádár über einen Ausgleich der mit der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei, deren Präsident Kádár war. Nachdem der Volksaufstand von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde, versank Kovács zunächst in der politischen Bedeutungslosigkeit, ehe er 1958 Parlamentsabgeordneter wurde. Diesen Job konnte er jedoch wegen gesundheitlicher Probleme, die Folge seiner russischen Gefangenschaft waren, nicht mehr ausüben.
Er starb am 21. Juni 1959 an den Spätfolgen seiner Gefangenschaft in Sibirien.
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