Canitz-Christina

Canitz-Christina
Canitz-Christina
Konjecy
Gemeinde Kubschütz
Koordinaten: 51° 11′ N, 14° 31′ O51.178332714.524894185Koordinaten: 51° 10′ 42″ N, 14° 31′ 30″ O
Höhe: 185 m ü. NN
Einwohner: 90 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1973
Eingemeindet nach: Kubschütz

Canitz-Christina, obersorbisch Konjecy, ist ein Ortsteil der Gemeinde Kubschütz in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Rundling liegt nordöstlich von Kubschütz im Lößlehm-Hügelgebiet Viele Berge vor dem Czorneboh-Zug.

Geschichte

Die Gemarkung war bereits während der Bronzezeit besiedelt, westlich des heutigen Dorfes wurde ein auf die Zeit um 1000 v. Chr. datiertes Gräberfeld entdeckt.

Die erste Erwähnung von „Kanewicz“ erfolgte 1368 in einer Urkunde des Bautzener Domstiftes, in dem die an das Stift zu leistenden Abgaben an Hühnern, Getreide und Silberzins aufgeführt sind. 1532 waren zehn Bauern von Canitz dem Bautzener Rat und zwei dem Domstift untertänig. Die Landwirtschaft auf den fruchtbaren Böden war so ertragreich, dass sich die dem Rat untertänigen Bauern im Jahre 1602 freikauften. In Canitz bestand zudem ein Lehngut, zu dem seit 1620 eine Schäferei gehörte. Der heutige Doppelname „Canitz-Christina“ entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts; seine Herkunft ist jedoch ungeklärt, möglicherweise diente er zur Unterscheidung von Cannewitz.

Bis 1856 unterstand das Dorf der Gerichtsbarkeit der Stadt Bautzen. Der Ort gehört zum Kirchspiel Purschwitz. Auf dem nördlichen Teil der Gemarkung, nahe Neupurschwitz, wurde bis 1918 eine Ziegelei mit Tongrube betrieben. Später wurde das Gelände als Hühnerfarm genutzt. 1936 erfolgte die Eingemeindung von Kumschütz. Seit 1973 ist Canitz-Christina ein Ortsteil von Kubschütz.

Bevölkerung und Sprache

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 176 Einwohnern; davon waren 159 Sorben (90 %) und 17 Deutsche.[1] Hier wurde der evangelische Bautzener Dialekt gesprochen. Der Sprachwechsel zum Deutschen erfolgte in Canitz-Christina während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1956 sprachen nur noch 36 Prozent der Einwohner Sorbisch. Seither ist die Sprache im Ort weitgehend aus dem Alltag verschwunden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Canitz — bezeichnet: das Adelsgeschlecht derer von Canitz, siehe Kanitz (Adelsgeschlecht) Canitz ist der Name folgender Orte in Sachsen: Canitz (Riesa), Ortsteil der Stadt Riesa im Landkreis Meißen Canitz (Käbschütztal), Ortsteil der Gemeinde Käbschütztal …   Deutsch Wikipedia

  • Kumschütz — Kumšicy Gemeinde Kubschütz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kreckwitz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kubschütz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kubsicy — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kubšicy — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Purschwitz — Poršicy Gemeinde Kubschütz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsch-Obersorbische Ortsnamensliste — In dieser Liste werden Orten im aktuellen oder historischen sorbischen Siedlungsgebiet sowie einigen größeren Orten außerhalb des Gebiets die obersorbischen und deutschen Bezeichnungen zugeordnet. Die Liste lässt sich nach einzelnen Merkmalen… …   Deutsch Wikipedia

  • Döhlen (Kubschütz) — Döhlen Delany Gemeinde Kubschütz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Konjecy — ist der sorbische Name von: Canitz Christina, Gemeinde Kubschütz, Landkreis Bautzen, Sachsen Cunnewitz, Gemeinde Ralbitz Rosenthal, Landkreis Bautzen, Sachsen Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrere …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”