- Carl Garz
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Carl Garz (* 1890 in Schwerin; † 29. Dezember 1955 in Cottbus) war ein ostdeutscher Politiker der CDU und Abgeordneter der Volkskammer der DDR bis 1950.
Leben
Carl Garz war Fotohändler in Schwerin und gehörte zu den Mitbegründern des CDU-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Der erste Landesgeschäftsstelle der CDU war in seinem Wohn- und Geschäftshaus in der Lübecker Str. 5 untergebracht. Garz engagierte sich stark beim organisatorischen Aufbau der CDU, vertrat ihre Interessen im Landesblockausschuss der antifaschistischen Parteien und bei der Sowjetischen Militäradministration Mecklenburgs. Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit galt er bald als sowjetischer Verbindungsmann. An der Seite von Reinhold Lobedanz brachte er den Landesverband nach der Absetzung von Jakob Kaiser auf prosowjetischen Kurs. Er war seit 1948 Mitglied im Deutschen Volksrat und seit 1949 Mitglied der provosorischen Volkskammer. 1950 zog er sich aus der Parteiarbeit zurück. Das Ministerium für Staatssicherheit begann, Garz zu überwachen. Im Dezember 1952 wurde er zusammen mit Frau und Kindern verhaftet und wegen angeblicher Wirtschaftssabotage zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Bezirksvorstand der CDU in Schwerin schloss Garz aus der Partei aus, er war zunächst in Bützow-Dreibergen inhaftiert und verstarb im Dezember 1955 in der Strafvollzugsanstalt Cottbus.
Quellen
- Buchstab, Günter (Hg.): Verfolgt und entrechtet. Die Ausschaltung Christlicher Demokraten unter sowjetischer Besatzung. Eine biographische Dokumentation, Düsseldorf 1998, S. 127
- Schwießelmann, Christian: Die CDU in Mecklenburg und Vorpommern 1945 bis 1952. Von der Gründung bis zur Auflösung des Landesverbandes: Eine parteigeschichtliche Darstellung, Düsseldorf 2010
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