Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters

Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters
Logo des COE CSW

Das Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters (COE CSW) (deutsch: Experten-Zentrum für Operationen in engen und flachen Gewässern) ist eine internationale militaerische Organisation (IMO) [1], die die Deutsche Marine im Rahmen eines Programms der NATO betreibt. Es hat seinen Sitz beim Stab der Einsatzflottille 1 in Kiel. Das COE CSW wurde seit April 2007 aufgebaut und am 26. Mai 2009 durch die NATO offiziell akkredidiert.

Inhaltsverzeichnis

COE-Programm der NATO

Centres of Excellence (COE) der NATO sind national oder multinational getragene und finanzierte Dienststellen, die die Transformation der NATO unterstützen. Sie sind dem Allied Command Transformation (ACT) zugeordnet, jedoch nicht Teil der NATO-Kommandostruktur. Ihre Arbeitspläne werden in Abstimmung mit dem ACT koordiniert und richten sich nach den Verfahren und Richtlinien der NATO. Sie dürfen die Aktivitäten offizieller NATO-Stellen nicht duplizieren. Bisher sind 15 COE eingerichtet worden. [2]

Aufgaben

Das COE CSW dient dazu, die Expertise der NATO und der am COE CSW beteiligten Nationen für militärische Operationen in engen und flachen Gewässern auszubauen. Es entwickelt Einsatzgrundsätze und Verfahren für Konflikte hoher und niedriger Intensität. Dafür führt es Experimente und Übungen durch, wertet Übungen und Einsätze aus und nutzt die Methode der Modellbildung und Simulation. Die deutsche Marine bringt ihre umfangreiche Erfahrung mit Operationen in Randmeeren in das COE CSW ein. [3] Untersucht wird der streitkräftegemeinsame Einsatz von militärischen Mitteln mit Schwerpunkt auf Kriegsschiffen bis zur Größe von Fregatten, kleinen Booten, Flugzeugen und U-Booten.[4]

Außerdem verfügt das COE CSW über ein Netzwerk von Experten in den Bereichen Forschung, Technologie, Einsatzgrundsätze und Verfahren. Es trägt zum Expertennetzwerk der NATO insbesondere durch Zusammenarbeit mit anderen COE und NATO-Dienststellen bei. Dazu gehören vor allem:

  • Das US-geführte COE Combined Joint Operations from the Sea,
  • das belgisch-niederländische Naval Mine Warfare COE (EGUERMIN),
  • das NATO Undersea Research Centre.

Außerdem pflegt das COE CSW Verbindungen mit deutschen Stellen wie der Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik als Teil der Wehrtechnischen Dienststelle 71, der Universität der Bundeswehr München und zu zivilen Einrichtungen in Schleswig-Holstein. [5][6]

Organisation

Das COE CSW wird geführt von einem Director im Dienstgrad Flottillenadmiral, der zugleich Kommandeur der Einsatzflottille 1 der Deutschen Marine ist. Für die Leitung des COE CSW steht ihm ein Executive Director im Dienstgrad eines Kapitäns zur See zur Seite. Der Stab der Einsatzflottille 1 leistet administrative Unterstützung. Außer Deutschland beteiligen sich Griechenland, die Niederlande, Polen und die Türkei am COE CSW. Die Beteiligung Finnlands als NATO-PfP-Partner wird vorbereitet.

Das COE CSW verfügt über drei Abteilungen:

  • Development and External Relations Branch (DER)
  • Subject Matter Experts Branch (SME)
  • Analysis and Implementation

Aktivitäten

Das Arbeitsprogramm des COE CSW wird von den Teilnehmernationen bestimmt und mit ACT koordiniert. Danach unterstützt das COE eine Anzahl von Aktivitäten der NATO in seinem Aufgabenbereich.

Im Rahmen der Weiterentwicklung von Fähigkeiten der Long-Term Capability Requirements (LTCR) der NATO Naval Armaments Group (NNAG)[7] beteiligt sich das COE CSW an der Weiterentwicklung im Rahmen zweier Long-Term Capability Requirements, die sich auf identifizierte Fähigkeitslücken im Bündnis beziehen. Das Long-Term Capability Requirement Counter Underwater Threats in the Littorals (NATO LTCR CUWT) behandelt die Abwehr mobiler Unterwasserbedrohungen wie Kampfschwimmer, Torpedos und U-Boote. Das Long-Term Capability Requirement Counter Naval Mines (NATO LTCR CNM) bezieht sich auf stationäre Unterwasserbedrohungen. Andere Untersuchungsthemen sind der Schutz von Minenabwehrfahrzeugen im Einsatz, der Einsatz autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUV) und der Schutz von Häfen und Wasserstraßen. Außerdem hat es die Harbour Protection Trials 08 (HPT08) im Rahmen des Programms NATO-Defence Against Terrorism 2008 in Eckernförde unterstützt.[6]

Im nationalen Bereich beteiligt sich das COE CSW am CD&E-Vorhaben Information Protector 07 (IP07). Für die Erprobung neuer Taktiken, Verfahren und neuen Materials nutzt das COE CSW Übungsaktivitäten der deutschen Flotte insbesondere während der jährlichen Großübung „Northern Coasts“. Dazu gehört unter anderem die Erprobung von Speedbooten gegen Überwasserschiffe.

Verweise

Weblinks

Interne Verweise

Literatur

  • Hans-Joachim Stricker; Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters COE CSW - Das COE als Ausdruck unserer besonderen nationalen Fähigkeiten im Bündnis; in: Marineforum 6-2007 S.3 f.
  • Fritz-Rudolf Weber; Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters - Think Tank für die NATO; in: Marineforum 1/2-2010 S. 11 ff.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Marine - Pressemeldung (Fachartikel): Neues Nato-Expertenzentrum an der Kieler Förde nimmt Fahrt auf; Faermann,2009
  2. Übersicht bei ACT Transnet
  3. Hans-Joachim Stricker; Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters COE CSW - Das COE als Ausdruck unserer besonderen nationalen Fähigkeiten im Bündnis; in: Marineforum 6-2007 S.3 f.
  4. (COE CSW Homepage, Corporate Mission)
  5. Karin Wiedemann; Das Expertenzentrum passt optimal in das Wirtschaftskonzept unseres Küstenlandes; in: Marineforum 6-2007 S. 5
  6. a b Fritz-Rudolf Weber; Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters - Think Tank für die NATO; in: Marineforum 1/2-2010 S. 11 ff.
  7. NNAG auf der offiziellen NATO-Homepage

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