Chiemsee-Schifffahrt

Chiemsee-Schifffahrt
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Die Chiemsee-Schifffahrt, genauer Chiemsee-Schifffahrt Ludwig Feßler KG ist ein privates Unternehmen mit Sitz in Prien am Chiemsee, das die Fahrgastschifffahrt auf dem Chiemsee betreibt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

RMS Ludwig Fessler
MS Edeltraud von Seebruck

Die Gesellschaft wurde unter dieser Firma am 15. Juli 1902 im Handelsregister eingetragen. Das Unternehmen wurde jedoch in anderer Rechtsform schon im Jahr 1848 von Joseph Feßler gegründet.

Die Chiemsee-Schifffahrt betreibt ganzjährig den Linienverkehr zwischen Prien-Stock, der Herreninsel, Frauenchiemsee und Gstadt am Chiemsee, im Sommer werden außerdem Seebruck, Chieming, Übersee-Feldwies und Bernau-Felden angefahren. Zusätzlich werden verschiedenste Sonder- und Veranstaltungsfahrten unternommen.

Die Flotte der Chiemsee-Schifffahrt besteht aus insgesamt 15 Schiffen unterschiedlicher Größe bis zur MS Edeltraud für maximal 1007 Passagiere. Als schönstes Schiff der Flotte gilt der 1926 gebaute Schaufelraddampfer Ludwig Fessler, der nach seiner Renovierung 1995 unter der Bezeichnung RMS Ludwig Fessler als Radmotorschiff (RMS) im Einsatz ist, das von zwei MAN-Dieselmotoren mit je 276 PS angetrieben wird.

Die 1887 von Ludwig Feßler und Georg Krauss gebaute Chiemsee-Bahn zwischen dem Bahnhof Prien und dem Ortsteil Stock mit der dortigen Schiffsanlegestelle wird seit 1965 ebenfalls von der Chiemsee-Schifffahrt Ludwig Feßler KG betrieben.

Geschichte

Die Schifffahrt am Chiemsee geht zurück auf den Zimmerermeister Wolfgang Schmid aus Grassau, der 1843 eine Bewilligung zum Betrieb der Dampfschiffahrt auf dem Chiemsee erhielt mit der Verpflichtung, den Fahrplan einzuhalten, und am 5. Mai 1845 mit dem Betrieb eines von ihm aus Holz gebauten Schaufelraddampfschiffes begann. Wegen technischer Probleme und der hohen Betriebskosten wurde der Dampfschiffverkehr jedoch schon bald wieder aufgegeben.

Der Münchener Kupferschmied Joseph Feßler, der die Kesselanlage für das von Wolfgang Schmid gebaute Dampfschiff hergestellt hatte, erhielt 1848 die Bewilligung zur Fortsetzung der Dampfschifffahrt auf dem Chiemsee, übernahm das Dampfschiff von Wolfgang Schmid, erweiterte die Dampfmaschine und begann am 14. Juli 1849 mit dem Verkehr. Zehn Jahre später wurde ein von den Maffeiwerken gebautes Schiff aus Eisen eingesetzt, das mit der Dampfmaschine aus dem alten Schiff ausgerüstet wurde. Das inzwischen von dem Sohn Ludwig Feßler übernommene Unternehmen war anfangs jedoch nicht sehr erfolgreich, trotz der 1866 eröffneten Eisenbahnlinie von München über Prien nach Salzburg, da es Tourismus in den heute üblichen Größenordnungen noch nicht gab. Für den von König Ludwig II. im Jahre 1878 begonnenen Bau seines Schlosses Herrenchiemsee wurde ein von der Firma Maffei gebauter Schleppdampfer für den umfangreichen Materialtransport eingesetzt. Erst als das unfertige Schloss nach dem Tode Ludwigs II. 1886 von Prinzregent Luitpold zur Besichtigung durch die Öffentlichkeit freigegeben wurde, begann ein größerer Strom von Besuchern. Um dem gerecht zu werden, setzte Ludwig Feßler ab 1887 den Raddampfer Luitpold für bis zu 500 Passagiere ein, der bis zum Jahr 1969 im Einsatz blieb. Im gleichen Jahr nahm er die zusammen mit Kommerzienrat Georg Krauss gebaute Chiemsee-Bahn in Betrieb.

Literatur

  • Arno Berleb: Die Schifffahrt am Chiemsee, 2. Aufl., Verlag Ed. Förg, 2005, ISBN 3933708168, 9783933708168

Weblinks

Siehe auch


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