Rosttäubchen

Rosttäubchen
Rosttäubchen
Columbina talpacoti.jpg

Rosttäubchen (Columbina talpacoti)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Columbina
Art: Rosttäubchen
Wissenschaftlicher Name
Columbina talpacoti
Temminck, 1810
Columbina talpacoti-3.jpg

Das Rosttäubchen (Columbina talpacoti) ist eine Art der Taubenvögel, die zur Unterfamilie der Amerikanischen Kleintauben gerechnet wird. Die Art kommt vom äußersten Süden Nordamerikas bis nach Südamerika vor und gilt als in ihrem Bestand nicht gefährdet.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild

Das Rosttäubchen erreicht eine Körperlänge von etwa 16,5 Zentimetern.[1] Es handelt sich um eine kompakt gebaute Taubenart mit einem verhältnismäßig kurzen Schwanz. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur geringfügig ausgeprägt. Die Weibchen sind etwas matter gefärbt als die Männchen. Ihnen fehlen außerdem das graue Gefieder am Kopf.

Beim Männchen ist der Oberkopf grau. Das Gefieder ist ansonsten kräftig weinrötlich braun. Die Körperunterseite ist etwas heller als die Körperoberseite. Auf den Flügeldecken finden sich einzelne schwarze Flecken und Streifen. Die Handschwingen sind schwarzbraun. Der Schnabel ist an der Basis gräulich hornfarben, die Spitze dagegen dunkel. Die Iris ist rot. Die Füße sind rötlich.

Verbreitungsgebiet und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet des Rosttäubchens reicht vom Süden Mexikos über Mittelamerika bis nach Südamerika. In den Vereinigten Staaten kommt die Art gelegentlich im Süden von Kalifornien bis zum Süden von Texas vor. In Südamerika reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Norden von Argentinien, Paraguay und Uruguay. Rosttäubchen kommen außerdem auf der Isla Margarita, Trinidad, Tobago und Puerto Rico. In Kolumbien kommt die Art bis in Höhenlagen von 2.400 Meter über NN. vor.

Rosttäubchen sind Standvögel. Wanderungsbewegungen können allerdings durch nicht ausreichende Nahrungsressourcen ausgelöst werden. Sie suchen ihre Nahrung auf dem Boden. Das Nahrungsspektrum umfasst Sämereien, kleine Insekten und Schnecken. In Teilen des Verbreitungsgebietes brütet das Rosttäubchen ganzjährig. In Peru und Bolivien erstreckt sich die Fortpflanzungszeit dagegen auf den Zeitraum September bis Januar.[2] Das Nest ist für eine Taubenart verhältnismäßig stabil gebaut.[3] Es wird meist im dichten Unterholz oder in Schlingpflanzen gebaut. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern. Die Brutzeit währt 11 bis 13 Tage. Die Jungvögel verlassen das Nest nach zehn bis 14 Tagen. Die Elternvögel schreiten gelegentlich bereits zwei Tage später zu einer erneuten Brut.[4]

Haltung in menschlicher Obhut

Rosttäubchen sind in der europäischen Wildtaubenhaltung verhältnismäßig selten, da sie nur gelegentlich importiert werden. Die ersten Rosttäubchen wurden allerdings schon 1868 im Zoo von London gezeigt und noch im selben Jahr nachgezüchtet.[5] Für ihre Haltung ist eine Freivoliere mit einem beheizbaren Schutzraum notwendig. Sie neigen bei nicht ausreichender Sonnenbestrahlung zu Melanismus. Zur Vergesellschaftung mit anderen Kleintauben eignen sie sich nicht, da sie sich ihnen gegenüber aggressiv verhalten.[6]

Belege

Einzelnachweise

  1. Rösler, S. 200
  2. Gibbs, S. 339
  3. Rösler, S. 201
  4. Gibbs, S. 339
  5. Rösler, S. 200
  6. Münst, S. 93

Literatur

  • David Gibbs, Eustace Barnes und John Cox: Pigeons and Doves – A Guide to the Pigeons and Doves of the World. Pica Press, Sussex 2001, ISBN 90-74345-26-3
  • Alois Münst und Josef Wolters: Tauben – Die Arten der Wildtauben, 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Verlag Karin Wolters, Bottrop 1999, ISBN 3-9801504-9-6
  • Gerhard Rösler: Die Wildtauben der Erde – Freileben, Haltung und Zucht. Verlag M. & H. Schaper, Alfeld-Hannover 1996, ISBN 3-7944-0184-0

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