Japanisches Olympisches Komitee

Japanisches Olympisches Komitee

Das japanische Olympisches Komitee (jap. 日本オリンピック委員会, Nippon orimpikku iinkai; engl. Japanese Olympic Committee, kurz JOC; franz. Comité Olympique Japonais) ist das nationale Olympische Komitee (NOC/CNO) Japans und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC/CIO). Organisiert ist es seit 1989 als eigenständige Stiftung (zaidan-hōjin) unter Aufsicht des Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie.

Sitz des olympischen Komitees ist das Kishi Kinen Taiiku Kaikan („Kishi-Gedenk-Sporthaus“) im Tokioter Stadtteil Jinnan in Shibuya, Präfektur Tokio; dort haben auch die Nihon Taiiku Kyōkai und zahlreiche nationale Verbände in Einzelsportarten ihren Sitz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das japanische Olympisches Komitee war lange Teil des japanischen Sportbunds, bevor er als eigenständige Struktur ausgegliedert wurde: Erster Vorläufer war der 1911 gegründete „Großjapanische Sportverband“, Dai-Nippon Taiiku Kyōkai (大日本体育協会, engl. Japan Amateur Sports Association, kurz JASA), der 1927 als Stiftung (zaidan-hōjin) genehmigt wurde. 1942 wurde er als Dai-Nippon Taiikukai (大日本体育会) neu organisiert und absorbierte die Organisationsstrukturen der Mitgliedsverbände. Nach dem Ende des Pazifikkriegs wurde die Eigenständigkeit der Disziplinenverbände 1948 wiederhergestellt, die Organisation erhielt ihren heutigen Namen als „Japanischer Sportbund“, Nihon Taiiku Kyōkai (日本体育協会, engl. weiterhin Japan Amateur Sports Association, seit 2005 Japan Sports Association). In Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio wurde 1961 die gesetzliche Grundlage für eine eigenständige Organisationsstruktur des Olympischen Komitees geschaffen. 1989 wurde schließlich die eigenständige Stiftung in ihrer heutigen Form genehmigt.[1]

Mitglieder

Rund 50 nationale japanische Verbände in Einzelsportarten, darunter auch einige nicht olympische Sportarten, sind Mitglieder des Japanischen Olympisches Komitees. Mit wenigen Ausnahmen (Amateurbaseball, Squash u.a.) sind sie gleichzeitig Mitglieder des japanischen Sportbunds.

Logos

Das Hauptlogo des Nippon Olympic Iinkai besteht seit 1962 aus den olympischen Ringen unter der (damals noch nicht rechtlich festgeschriebenen) Flagge Japans, ein zweites, 1993 eingeführtes Emblem besteht aus einer stilisierten japanischen Fahne, dem lateinischen Schriftzug JAPAN und den olympischen Ringen.[2]

Präsidenten des japanischen Olympischen Komitees

Präsidenten der Dai-Nippon Taiiku Kyōkai und ihrer Nachfolger:

  • Kanō Jigorō, Jūdō-Pionier, 1911–1921
  • Kishi Seiichi, 1921–1933
  • Generalleutnant des Heeres Ōshima Matahiko, 1936–1937
  • Shimomura Hiroshi, Mitglied des Herrenhauses, 1937–1942
  • Hiranuma Ryōzō, Präsident des japanischen Turnverbandes, 1945–1946
  • Azuma Ryōtarō (später Gouverneur der Präfektur Tokio und Präsident des japanischen Skiverbandes), 1947–1958
  • Tsushima Juichi, Mitglied des Rätehauses und Präsident des japanischen Goverbandes, 1959–1962

Eigenständige Präsidenten des Nippon Olympic Iinkai:

  • (ehemals: Prinz, Oberstleutnant des Heeres) Takeda Tsuneyoshi, 1962–1969
  • Aoki Hanji (später Präsident des japanischen Sportbundes und des japanischen Leichtathletikverbandes), 1969–1973
  • Tabata Masaji, Präsident des japanischen Schwimmverbandes, 1973–1977
  • Shibata Katsuji, ehemaliger Boxer, 1977–1989

Präsidenten des Nippon Olympic Iinkai als eigenständige Stiftung:

  • Tsutsumi Yoshiaki, Präsident des japanischen Skiverbandes und Vorsitzender der Seibu Tetsudō, 1989–1990
  • Furuhashi Hironoshin, Präsident des japanischen Schwimmverbandes, 1990–1999
  • Yagi Yūshirō, japanischer Skiverband, 1999–2001
  • Takeda Tsunekazu, Reiter und Sohn von (Prinz) Takeda, 2001–

Weblinks

Einzelnachweise

  1. JOC年表
  2. JOCのマーク
Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kanō der Familienname, Jigorō der Vorname.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hiromi Suga — Voller Name 菅 弘美 Verband Japan …   Deutsch Wikipedia

  • Tōki Sengi Kyōikutai — Die Tōki Sengi Kyōikutai (jap. 冬季戦技教育隊, dt. etwa „Winterkampfausbildungseinheit“, kurz Tōsenkyō (冬戦教), engl. Cold Weather Combat Training Unit, kurz CWCT) ist eine Einheit der japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte mit Sitz im… …   Deutsch Wikipedia

  • Kazuhiro Koshi — (jap. 越 和宏, Koshi Kazuhiro; * 23. Dezember 1964 in Ōtaki, Landkreis Kiso, Präfektur Nagano) ist ein japanischer Skeletonfahrer. Kazuhiro Koshi studierte wie sein späterer Vereinskamerad Hiroatsu Takahashi Sportwissenschaft an der Universität… …   Deutsch Wikipedia

  • Kodate — Misao Kodate Verband  Japan Geburtstag 16. November 1961 …   Deutsch Wikipedia

  • Kodate Misao — Misao Kodate Verband  Japan Geburtstag 16. November 1961 …   Deutsch Wikipedia

  • Masaru Inada — (jap. 稲田 勝, Inada Masaru; * 2. November 1978 in Hokkaidō) ist ein japanischer Skeletonfahrer. Inada studierte an der Universität Sendai[1], betreibt seit 1997 Skeleton und gehört seit 1999 dem japanischen Nationalkader an. Er lebt in Hokkaidō und …   Deutsch Wikipedia

  • Misao Kodate — Verband Japan  Japan Geburtstag …   Deutsch Wikipedia

  • Nozomi Komuro — (jap. 小室 希, Komuro Nozomi; * 29. Mai 1985 in der Präfektur Miyagi) ist eine japanische Skeletonpilotin. Nozomi Komuro lebt in der Präfektur Miyagi und ist seit 2004 im Skeletonsport aktiv. Seit 2005 gehört sie zum japanischen Nationalkader.… …   Deutsch Wikipedia

  • Sapporo — shi 札幌市 Geographische Lage in Japan …   Deutsch Wikipedia

  • Shinsuke Tayama — (jap. 田山 真輔, Tayama Shinsuke; * 18. Oktober 1982 in Fujinomiya) ist ein japanischer Skeletonpilot. Shinsuke Tayama begann 2001 mit dem Skeletonsport, seit 2006 gehört er dem Nationalkader seines Heimatlandes an. Seine ersten internationalen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”