Cornelis van Eck

Cornelis van Eck
Cornelis van Eck

Cornelis van Eck (* 28. Oktober 1662 in Arnhem; † 26. Februar 1732 in Utrecht) war ein niederländischer Jurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Cornelis war der Sohn von Lambertus van Eck und Gijsberta Croezen van Asch (Croese van Ass). Seine Kindheitsjahre verbrachte er in Tiel, wo sein Vater Bürgermeister wurde und er die dortige Lateinschule besuchte. Seine ersten Studien absolvierte er an der Universität Utrecht unter Johann Georg Graevius. Am 2. März 1680 immatrikulierte er sich an der Universität Leiden, wo Johann Friedrich Gronovius, Johannes Voet und Johann Friedrich Böckelmann (1632–1681) seine Lehrer im Studium der Rechtswissenschaften wurden. Nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen hatte, promovierte er am 18. Juni 1682 mit der Dissertation de Septem damnatis legibus Pandectarum, seu crucibus Jurisconsultorum (Leiden 1682) zum Doktor der Rechte.

Danach arbeitete er als Advokat in Tiel und wurde am 11. September 1685 als Nachfolger von Gerhard Noodt zum Professor der Rechte an die Universität Franeker berufen. Dieses Amt trat er am 17. Juni 1686 mit der Rede Oratio de praestantia et necessitate juris civilis Romani an. Hier geriet er mit Ulrich Huber in einige Auseinandersetzungen, die sich in literarischen Streitschriften niederschlugen. In jener Zeit schuf er jedoch sein Hauptwerk Principia Juris Civilis, welches viel Beachtung fand und wegen seiner Gründlichkeit epochebildend wurde. Außerdem trat er in Franeker mit der Rede Oratio de vita, moribus et studiis M. Antistii Labeonis et C. Alteii Capitonis 1692 das Rektorat der Alma Mater an und legte dies 1693 mit der Rede Oratio de studio poetices conjungendo cum studio juris Romani nieder.

Am 31. Mai 1693 erhielt er eine Berufung als Professor der Rechte an die Universität Utrecht, welches Amt er am 11. September 1693 mit der Rede de Ratione studii iuris recte instituendi antrat. Am 18. September 1713 übertrug man ihm zudem die Professur des modernen bürgerlichen Rechts an der Utrechter Hochschule. Auch hier hatte er sich an den organisatorischen Aufgaben der Akademie beteiligt und war in den Jahren 1695/96, 1704/05 sowie 1716/17 Rektor der Alma Mater. Dazu hielt er die Abschiedsreden de Studio poetices conjungendo cum studio juris Romani, Caussam prolixitatis litium falso tribui jurisprudentiae Romanae und de Religione et pietate veterum Jctorum.

Seine 1696 geschlossene Ehe mit Catharina de Witt hatte zwei Kinder hervorgebracht, die jedoch jung verstarben.

Werke

  • Disputatio Juridica de Morte. Leiden 1681
  • Disputatio inauguralis de Septem legibus Pandectarum, seu crucibus jurisconsultorum. Leiden 1682, Jena 1745, Leiden 1751, Utrecht 1774
  • Vindiciae Juris Academici, decreto et auctoritate Senatus Academiae Franekeranae scriptae, contra viri amplissimi Ulrici Huberi enarrationem Authenticae habita Cod. ne filius pro patre etc. Franeker 1688
  • Stricturae breves pro vindiciis illis ad Epistolam et responsionem viri amplissimi Huberi etc. Franeker 1688
  • Epistola ad Amicum, de praefatione Huberi Dissertationibus Juridico-Theologicis praefixa. Franeker 1688
  • Principia Juris Civilis, secundum ordinem Pandectarum. Franeker 1689, 2. Bde., Franeker 1694, 1697, 1713, 1724, 1756, Leiden 1784
  • Oratio de vita moribus et studiis M. Antistii Labeonis et C. Ateii Capitonis. Franeker 1692
  • Afzonderlijk uitgegeven. Franeker 1693, Utrecht, 1696
  • Theses Juris controversi, etc. Utrecht (3. Auflage) 1700, Utrecht 1706, Leiden 1759
  • Oratio de religione et pietate veterum juris consultorum. Utrecht 1717
Herausgeberschaften
  • Guielmi Fornerii et Antonii Contii tractatus de feudis, et elementa Juris feudalis Franc. Hottomanni. Leeuwarden 1694
  • Joh. Fred. Böckelmanni, Tractatus, posthumus de Differentiis Juris Civilis, Canonici et Hodierni. Utrecht 1694, Utrecht 1721

Literatur

  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1750, Bd. 2, Sp. 272
  • Abraham Jacob van der Aa: Biographisch Woordenboek der Nederlande. Verlag J. J. van Brederode, Haarlem, 1859, Bd. 5, S. 6, (Online, niederländisch)
  • van Kuyk: ECK (Cornelis van). In: Philipp Christiaan Molhuysen, Petrus Johannes Blok: Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek. (NNBW), Verlag A.W. Sijthoff’s Uitgevers-Maatschappij, Leiden, 1911, Bd. 1, Sp. 784-786 (Online, niederländisch)
  • Michael Stolleis: Juristen: ein biographisches Lexikon von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Verlag Beck, München, 2001, ISBN 3406459579, S. 193 (Onlineleseprobe)

Weblinks


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